Auf der Jubiläumsgala am 30. Juni 2018 in einem luxuriösen Grand-Hotel vor der Kulisse der Tiroler Bergwelt zum 20jährigen Firmenbestehen der Mannheimer EFC AG feierte Vertriebsvorstand Marc Stöhr (51) aus dem hessischen Bensheim im Odenwald vor Gästen und der ganzen versammelten Mannschaft, dass die EFC AG-Berater die wohl höchsten Pro-Kopf-Umsätze Deutschlands erzielen.
Vertriebsvorstand der EFC AG aus Mannheim in Baden-Württemberg, Marc Stöhr (51) aus dem hessischen Bensheim im Odenwald, Ausriss aus efc.ag
Damit wären sie folglich auch Deutschlands bestverdienenste Finanzberater.
Und auch noch heute behauptet ein Laufband auf der Homepage des Unternehmens EFC-Karriere.de: „EFC hat die lukrativsten Jobs in der Finanzberatungsbranche“. Klickt man auf das Laufband, wird man allerdings zu den Provisionserlösen der deutschen Finanzvertriebe aus dem Jahr 2020 weitergeleitet.
Damals stimmte die Aussage. Aber heute ist die EFG AG längst von ihrem direkten Dauerkonkurrenten Valuniq AG aus Hilpoltstein auch in Sachen Pro-Kopf-Umsatz bei Beratern und damit in der Verkaufseffizienz und dem Verdienst der Berater längst überholt worden.
Das Wichtigste in Kürze:
1. Wer ist die EFC AG? Sie gehört zu den Top 5 der unabhängigen Beratungshäuser in Deutschland.
2. Der holprige Werdegang der EFC AG.
3. Die Firmenleichen der EFC AG.
4. EFC-Immobilien-Maklerin in Liquidation.
5. Den höchsten Pro-Kopf-Provisionserlös in Deutschland hat nicht die EFC AG, sondern die Valuniq AG.
6. Was ist der Unterschied zwischen der EFC AG und Valuniq AG?
7. EFC-Geldgräber: Hohe Verluste für Genussschein-Zeichner und Fehlberatungsurteil bei Schiffsfonds vom Landgericht Aurich in Ostfriesland.
Im Einzelnen.
1. Wer ist die EFC AG?
Die EFC AG aus Mannheim in Baden-Württemberg gehört mit Provisionserlösen im Jahr 2023 von 11,35 Millionen Euro (ein Minus von 24,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) zu den Top 5 der unabhängigen Finanzberatungshäusern.
Die EFC AG landete bei den unabhängigen Häusern, an denen keine Versicherungen oder Banken beteiligt sind, auf dem fünften Platz nach der TELIS FINANZ Vermittlung AG aus Regensburg in Bayern mit einem Provisionserlös von 182,6 Millionen Euro, der Formaxx AG / Mayflower Capital AG aus Eschborn in Hessen mit 30,21 Millionen Euro, der Plansecur Finanz GmbH aus Kassel in Hessen mit 28,10 Millionen Euro und der Valuniq AG aus Hilpoltstein in Bayern mit 22,27 Millionen Euro.
In unserer Serie über die 27 Allfinanzvertriebe und 5 Spezialvertriebe in Deutschland belegte die EFC AG im Jahr 2023 nach Provisionserlösen den Rang 15 wie in den Vorjahren auch.
2. Der mühselige Werdegang der EFC AG
Die EFC AG wurde zum allerersten Mal im Juni 1988 als Versicherungsmakler EFC Verwaltungs AG Zürich Zweigniederlassung Hamburg im vornehmsten Stadtteil Hamburgs, im Talweg 2 in Harvestehude, einem Villenviertel zwischen Alster und Isebekkanal, gegründet und im Juni 1989 wieder gelöscht.
Im Juni 1998 wurde die EFC AG ein zweites Mal gegründet, in Vorbereitung auf die Einführung des Euro.
Als im Januar 1999 der Euro ins Leben gerufen wurde (zunächst als „unsichtbare“ Währung, die nur zur Verrechnung und für elektronische Zahlungen verwendet wurde, Münzen und Banknoten wurden erst am 1. Januar 2002 eingeführt), lebte der Versicherungsmakler EFC wieder auf. Zunächst als EFC EURO FINANZ CONSULTING Gesellschaft für Versicherungsvermittlung Finanzbetreuung und Beratung bei der Währungsumstellung auf den EURO GmbH in Hamburg.
Am 2. Dezember 1999 verwandelten der persönlich haftende Gesellschafter, die Handelsgesellschaft Deutscher Zeitungsverleger Gesellschaft mit beschränkter Haftung aus dem bayerischen Marktheidenfeld, diese GmbH gemeinsam mit vier Kommanditisten in die Hamburger EFC EURO-Finanz Consulting Gesellschaft für Versicherungsvermittlung, Finanzbetreuung und Beratung bei der Währungsumstellung auf den EURO mbH & Co. KG.
Die vier Kommanditisten mit jeweils 62.500 Euro Einlage waren der schleswig-holsteinische Kaufmann Malte Seibolt (55) aus Barsbüttel, die beiden Hamburger Kaufmänner Volker Hinzmann (58) und Wolfgang Wewerker (69) und der Frankfurter Versicherungskaufmann Erik Waßmann (59).
Am 13. Februar 2002 trat Volker Hinzmann als Kommanditist aus.
Gordon Grundler (54) aus Hirschberg an der Bergstraße in Baden-Württemberg, Mitgründer, Teilhaber und CEO der EFC AG aus Mannheim, Ausriss aus EFC.ag
Der baden-württembergische Versicherungskaufmann Gordon Grundler (54) aus Hirschberg an der Bergstraße, der heutige CEO der EFC AG, trat am 13. Februar 2002 mit einer Einlage in Höhe von 6.618,50 Euro als Kommanditist ein. Prokura (Gesamtvollmacht) erhielt Michael Köhler (54) aus Karlsruhe.
Am 22. April 2003 wurde der Sitz der EFC EURO-Finanz Consulting Gesellschaft für Versicherungsvermittlung, Finanzbetreuung und Beratung bei der Währungsumstellung auf den EURO mbH & Co. KG nach Ettlingen in Baden-Württemberg verlegt und gelöscht.
An selber Stelle Am Hardtwald 4 in Ettlingen war am 11. April 2003 eine EFC EURO Finanz Consulting Verwaltungs GmbH gegründet worden. Sie wurde zunächst von Malte Seibolt geleitet und dann von Erik Waßmann vom März 2012 bis zur Löschung im Juni 2013 liquidiert. Die vier Gesellschafter waren zu je 25 Prozent: Gordon Grundler, Malte Seibolt, Wolfgang Wewerker und Erik Waßmann.
Am 20. März 2003 wurde in Ettlingen in der Blauenstraße 19 die EFC AG gegründet. Gründungsvorstand war der Hamburger Dietmar Schott (71). Er behielt diesen Posten bis zum 20. Juni 2006.
Im Dezember 2005 hat diese EFC AG die EFC EuroFinanzConsulting GmbH & Co. KG in Ettlingen unter Zwischenschaltung einer im Mai 2002 gegründeten ESP 330 GmbH in Stuttgart, die heute nicht mehr aktiv ist, im Wege der Verschmelzung übernommen.
Am 20. Juni 2006 zog die EFC AG von Ettlingen nach Frankfurt am Main um. Der zurückgetretene Vorstand Dietmar Schott wurde ersetzt durch die Vorstände Gordon Grundler und Erik Waßmann. Mit der Gesellschafterversammlung vom 10. April 2006 wurde der Aufsichtsrat erweitert. Vorsitzender blieb zunächst Andreas Offinger (57) aus Mannheim. Sein Vize wurde Hans Detlev Freiherr von Linsingen (81) aus Augsburg. Zusätzlich wurde Dr. Jürgen Bufka (62) aus München in den Aufsichtsrat berufen, der ab 2009 bis heute den Aufsichtsrat leitet.
Im Oktober 2011 zog die EFC AG von Frankfurt nach Mannheim um.
Seit 2012 ist Marc Stöhr im Vorstand der EFC AG.
Zur Firmenfamilie der EFC AG gehören:
A) die Financial Services GmbH in Mannheim, die im August 1999 in Ettlingen als EFC BrokerService AG gegründet wurde. Die ist eine 100prozentige Tochter der EFC AG. Zu den Gründungsvorständen gehörten Gordon Grundler und Erik Waßmann. Die EFC BrokerService AG zog 2006 nach Frankfurt um.
Gordon Grundler stieg 2006 als Vorstand aus. 2011 erfolgte die Sitzverlegung nach Mannheim. Im Dezember 2015 wurde sie in die Financial Services GmbH umgewandelt. Geschäftsführerin wurde bis heute Kauffrau Lucia Fischer (68) aus Neustadt, die von 2011 bis März 2022 auch im Vorstand der EFC AG war.
Der geschätzte Umsatz der Financial Services GmbH sank von 11 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 3,7 Millionen Euro im Jahr 2023. Aus einem Jahresüberschuss von rund 66.000 Euro im Jahr 2022 wurde ein Minus von rund 63.200 Euro im Jahr 2023.
B) die im März 2009 gegründete Komplementärin EFC Suprema GmbH aus Mannheim. Sie gehört zu 25 Prozent der Financial Services GmbH und zu 75 Prozent Roland Rausch (51) aus Bensheim in Hessen.
Roland Rausch (51) aus Bensheim in Hessen, Prokurist (Bevollmächtigter) der EFC AG aus Mannheim, Leiter des Depots- und Wertpapiergeschäfts der EFC AG und geschäftsführender Mehrheits-Gesellschafter der EFC Suprema GmbH aus Mannheim, Ausriss aus EFC.ag
Angemerkt sei: Roland Rausch war auch hälftiger geschäftsführender Gesellschafter der im März 2006 gegründeten Exclusive Private Finance GmbH aus Heidelberg, die 2020 mit einem Bilanzverlust von rund minus 93.000 Euro (im Vorjahr minus rund 48.000 Euro) liquidiert wurde.
Interessant wegen der nachfolgenden Firmenleichen: EFC AG-Vorstand Gordon Grundler war vom Mai 2011 bis Juni 2016 zugleich Komplementär-Geschäftsführer der EFC Suprema GmbH.
Aktuell werden die Geschäfte der EFC Suprema GmbH von Lucia Fischer und dem Mehrheitsinhaber Roland Rausch geführt. Er ist seit November 2019 auch Leiter des Depot- und Wertpapiergeschäfts der EFC AG.
3. Die Firmenleichen der EFC AG
Die Suprema GmbH musste folgende Gesellschaften wegen Erfolglosigkeit beerdigen:
► Tot: EFC Service GmbH & Co. KG: Im April 2009 wurde die EFC Suprema GmbH persönlich haftende Gesellschafterin der EFC Service GmbH & Co. KG in Mannheim, Gordon Grundler gehörte mit 1.000 Euro zu den Kommanditisten und schied als solcher im September 2011 aus. Lucia Fischer stieg im September 2011 mit 3.000 Euro ein und im Februar 2023 als solche bei Löschung der Firma wieder aus.
Im Jahr 2017 wuchsen die Verbindlichkeiten gegenüber den Gesellschaftern auf über eine Million Euro. Seitdem war die EFC Service GmbH & Co. KG permanent bilanziell überschuldet.
► Tot: EFC Service II GmbH & Co. KG: Im Juni 2011 wurde die EFC Suprema GmbH auch persönlich haftende Gesellschafterin (Komplementärin) der EFC Service II GmbH & Co. KG in Mannheim. Geschäftsführende Kommanditistin wurde Lucia Fischer. Gordon Grundler war ab 2011 Komplentär-Geschäftsführer. Das in Finanzanlagen angelegte Kapital betrug 2014 noch 2 Millionen Euro. Doch durch Entnahmen entstand im Jahr 2015 ein negatives Kapital von rund 137.000 Euro. Der praktische Todesstoß für die Gesellschaft. Sie wurde zum Juni 2018 aufgelöst und ist im September 2020 erloschen.
► Tot: FMS GmbH, Finanzmanagement für Sozialwesen: Die im Januar 2013 in Mannheim gegründete Versicherungs- und Immobilienmaklerin gehörte zu 60 Prozent der Financial Services GmbH und zu 40 Prozent Jelena Heile aus München. Geschäftsführerin war bis zur Auflösung der Gesellschaft Lucia Fischer. Die FMS GmbH, Finanzmanagement kam allerdings aus ihren jahrelangen Dauermiesen nie heraus. Sie wurde im April 2018 aufgelöst und ist im Dezember 2020 erloschen.
4. EFC-Immobilien-Maklerin in Liquidation
Nach 10 JAHREN endete 2024 wenig erfolgreich eine Immobilien-Maklerin der Firmenfamilie der EFC AG.
► In Liquidation: Werte Capital Verwaltungs GmbH. Die im Juli 2013 gegründete Firma aus Mannheim war eine 100prozentige Tochter der EFC AG. Ihr Geschäftszweck war die Geschäftsführung sowie die Übernahme der persönlichen Haftung in anderen Gesellschaften, insbesondere in der Werte Capital GmbH & Co. KG.
Geschäftsführer war zunächst bis November 2022 der Münchener Vermögensmentor Jens-Heinrich Stallkamp (59).
Im November 2022 übernahm die Geschäftsführung Lucia Fischer, die nun die Werte Capital Verwaltungs GmbH seit dem 22. Juli 2024 liquidiert.
► In Liquidation: Werte Capital GmbH & Co. KG. Die im März 2014 gegründete Immobilien-Maklerin ist eine 100prozentige Tochter der EFC AG und wird seit dem 22. Juli 2024 von Lucia Fischer liquidiert.
Jens Stallkamp hatte im März 2014 als Kommanditist 48.000 Euro gezeichnet. Kommanditist Rainer Maroschek (55) aus Karlstadt hatte eine Einlage von 2.000 Euro gezeichnet. Das Umlaufvermögen betrug im Gründungsjahr rund 141.000 Euro und kletterte im Folgejahr auf 226.000 Euro.
2017 knackte das Umlaufvermögen die halbe Million-Grenze. Aber die Verbindlichkeiten verdoppelten sich fast auf rund 390.000 Euro. Allein die Forderungen gegenüber Gesellschaftern hatten sich innerhalb eines Jahres verfünffacht. Sie kletterten von rund 54.000 Euro im Jahr 2016 auf rund 290.000 Euro im Jahr 2017.
2021 sank das Umlaufvermögen drastisch von rund 570.000 im Jahr 2020 auf nur noch rund 103.000 Euro und schließlich in der letzten veröffentlichten Bilanz für 2022 auf nur noch rund 69.000 Euro.
Kommanditist Rainer Maroschek trennte sich schon im August 2016 von seiner Einlage, die der damalige Komplementär-Geschäftsführer Jens Stallkamp übernahm.
Aber im August 2022 stieg auch Jens Stallkamp als Kommanditist aus. Alle Anteile übernahm die EFC AG. Stallkamp trat im November 2022 auch als Komplementär-Geschäftsführer zurück.
Im Februar 2023 wurde der Sitz der Immobilien-Maklerin von München nach Mannheim verlegt.
Eine Bilanz wurde seitdem nicht mehr veröffentlicht.
5. Den höchsten Pro-Kopf-Provisionserlös in Deutschland hat nicht die EFC AG, sondern die Valuniq AG
Das war einmal: 2020 hatte die EFC AG tatsächlich noch den höchsten Pro-Kopf-Provisionserlös pro Berater in Deutschland und hatte damit die lukrativsten Berater-Jobs. Doch sie wurde inzwischen von der Valuniq AG überholt.
2020 brachten es die damals 38 Berater der EFC AG auf einen Jahresprovisionserlös von 11,9 Millionen Euro. Rein rechnerisch kamen auf jeden EFC AG-Berater 313.000 Euro im Jahr.
Die Valuniq AG von Andreas Holub (46) aus Hilpoltstein, Uwe Warnst (63) aus Nürnberg und Silvia Gruber (45) aus Hilpoltstein brauchte für dasselbe Ergebnis zu jener Zeit noch zwei Berater. Ihre damals 87 Berater erwirtschaften einen Jahresvprovisionserlös von 11,97 Millionen Euro. Rein rechnerisch holte jeder Valuniq AG-Berater im Jahr 2020 137.000 Euro herein.
Zum Vergleich: Beim Branchenprimus, dem Strukturvertrieb Deutsche Vermögensberatung Aktiengesellschaft DVAG aus Frankfurt am Main, fuhren 2020 deren 18.000 Berater 1,982 Milliarden Euro Provisionserlös ein. Rein rechnerisch kamen auf jeden Berater 110.111 Euro Provisionserlös, wohl wissend, dass in der Verkaufspyramide eines Strukturvertriebes die oberen wesentlich mehr verdienen als die unteren Berater.
Mit den letzten veröffentlichten Bilanzzahlen für das Jahr 2023 sieht die Rangfolge nun aber völlig anders aus.
2023 arbeiteten die Valuniq-Berater am effektivsten.
88 Valuniq-Berater erzeugten im Jahr 2023 Provisionserlöse in Höhe von 22,27 Millionen Euro. Das waren rein rechnerisch pro Valuniq-Berater 253.068 Euro.
Die auf 47 angewachsenen EFC-Berater holten 2023 einen Jahresprovisionserlös von 11,35 Millionen Euro herein. Das sind rein rechnerisch pro Berater 241.500 Euro.
Jeder Valuniq-Berater holte damit im Jahr 2023 rund 11.570 Euro mehr Provisionen herein als ein EFC-Berater.
Beide unabhängige Maklerunternehmen arbeiten jedoch effektiver als der abhängige Branchenprimus DVAG, der ja zu 40 Prozent der Generali aus Italien gehört. Die 18.000 DVAG-Strukturvertriebler erzielten Provisionserlöse von 2,3081 Milliarden Euro im Jahr 2023. Rein rechnerisch schaffte einer im Durchschnitt nur rund 128.228 Euro.
Übern Daumen gepeilt kann man sagen: Für die Leistung von jeweils einem Valuniq-Berater oder von einem EFC-Berater waren rein rechnerisch jeweils zwei DAVG-Berater nötig.
Und die anderen drei unabhängigen Häuser aus der unabhängigen TOP-5-Gruppe?
Die lagen in der Effektivität ebenfalls weit hinter der Valuniq AG und der EFC AG.
Die 1.960 Berater der TELIS FINANZ Vermittlung von Klaus Bolz (72) aus Regenstauf kamen im Jahr 2023 rein rechnerisch auf 95.803 Euro Provisionserlös pro Kopf.
Die 250 Berater der FORMAXX AG / MAYFLOWER Capital AG von Dr. Ing. Bernhard Termühlen (69) von der Ostsee-Insel Schwansen in Schleswig-Holstein kamen 2023 auf Pro-Kopf-Provisionserlöse von 120.840 Euro.
Die 178 Berater der Plansecur Finanz GmbH, die 83 selbständigen Finanzberatern als Kommanditisten der Kasseler Muttergesellschaft Plansecur Service GmbH & Co. KG gehört, kamen 2023 auf einen Pro-Kopf-Provisionserlös von 157.865 Euro.
6. Was ist der Unterschied zwischen der EFC AG und Valuniq AG?
Die Valuniq AG hat sich als Zielgruppe auf die umfängliche Beratung (Investitionen, Recht und Steuern) von Unternehmern konzentriert, die ein Family Office oder eine Holding bauen wollen.
Die EFC AG hat sich als Zielgruppe auf eine nicht standardisierte Beratung von Besserverdienern wie Ärzten konzentriert, denen der Berater auch mal ein NEIN sagen darf.
Auf ihrem Karriere-Portal EFC-Karriere.de wirbt die EFC AG aktuell: „Sie wollen Ihren Kunden mehr bieten als nette Floskeln? Dann sind Sie bei uns genau richtig!
Sie präsentieren Ihren Mandanten keine vorgefertigten Produktlösungen, sondern lieber maßgeschneiderte Strategien und Konzepte? Ihre Beratung generiert messbare Mehrwerte und Ihr Beratungsansatz ist von einer ganzheitlichen Rundumsicht geprägt?
Mit objektivem Sachverstand analysieren Sie bestehende Strukturen – auch in der wechselseitigen Wirkung zueinander? Ihren Kunden möchten Sie anbieterneutral immer die beste Lösung anbieten – nicht die erstbeste? Kurz: Sie überzeugen lieber mit Fakten?“
7. EFC-Geldgräber
Die EFC AG biedert sich darüber hinaus mit ihrer Financial Service GmbH auch Maklern und Finanzinstitutionen als Helferin bei der Prospekterstellung für Finanzanlagen an.
Doch die EFC AG sorgte in ihrer Vergangenheit schon für Geldgräber.
1. Verluste mit Genussscheinen
GoMoPa.io berichtete im Jahr 2014: „Die Inhaber von Genussscheinen der Mannheimer EFC AG plagen derzeit erhebliche Zweifel an der Kompetenz der Geschäftsführung – und noch mehr an der Werthaltigkeit ihres Investments. Innerhalb von zwei Jahren mussten die EFC-Anleger mehr als 40 Prozent des eingezahlten Kapitals als Verluste abschreiben.“
GoMoPa.io fragte damals den CEO Gordon Grundler: „Seit 3 Jahren (2010 – 2012) weisen Sie einen Bilanz-Jahresverlust in Höhe von ca. 1,55 Millionen Euro aus.
Warum schaffen Sie es nicht, Ihr Unternehmen in die schwarzen Zahlen zu führen?
Warum sind die Verlustzuweisungen für die Genussschein-Zeichner 2012 mehr als doppelt so hoch wie 2011, obwohl der Bilanzverlust gleich hoch war in beiden Jahren?“
Gordon Grundler antwortete damals: „Der ausgewiesene Verlust ist kein Jahresverlust, sondern ein Bilanzverlust. Dieser ist rein handelsrechtlich und erwächst alleine aus acht Jahren Firmenabschreibung des ‚Good-Will‘. Bitte berücksichtigen Sie das Stammkapital von 6,3 Millionen Euro! Operativ auch nach Steuern Gewinn.
Das kann man schon daran erkennen, dass die EFC AG Steuern bezahlen muss.
Allein 250.000 Euro negativer handelsrechtlicher Ertrag entfallen auf die Position Firmenwertabschreibung. Das Unternehmen IST operativ in den schwarzen Zahlen.“
2. Fehlberatungsurteil: 173.000 Euro Schadensersatz an einen Arzt
Im Juni 2014 steckte die EFC AG eine schwere juristische Schlappe ein. Das ostfriesische Landgericht Aurich verurteilte die Mannheimer zur Zahlung von 173.000 Euro Schadenersatz wegen Falschberatung.
Die EFC-Finanzberater hatten 2008 einem Arzt Beteiligungen an dem Fonds MS „Michigan Trader“ Schifffahrts GmbH & Co. KG aus der Hafenstraße 2 im ostfriesischen Leer für 250.000 Euro verkauft und dabei drei wesentliche Dinge gegenüber dem Mandanten falsch erzählt bzw. verschwiegen.
Bei dem betroffenen Fonds wurden die Charterraten-Prognosen viel zu optimistisch prognostiziert, personelle Verflechtungen zwischen Fondsgesellschaft und Charterer verschwiegen und auch das Risiko aufgrund der hohen Fremdkapitalquote dem Fondszeichner nicht erläutert. Und das, obwohl die Philosophie der EFC AG schon damals lautete: „Wir möchten Menschen gewinnen, für die eine offene Kommunikation und hohe Transparenz ein echtes Anliegen sind.“
Fazit: Das unabhängige Mannheimer Beratungs-Haus EFC AG aus Baden-Württemberg der Kaufmänner Gordon Grundler, Malte Seibolt, Wolfgang Wewerker und Erik Waßmann, das sich in der Beratung auf Besserverdiener wie Ärzte konzentriert, hat tiefe Täler durchschritten. Und es hört nicht auf. Der geschätzte Jahresverlust lag 2023 laut Northdata.de bei über minus 900.000 Euro nach einem Plus von über 1 Million Euro im Vorjahr. Der bayerische Konkurrent Valuniq AG aus Hilpoltstein dagegen verdoppelte 2023 seinen Gewinn auf rund 1,3 Millionen Euro und stieß die EFC AG auch noch vom Thron mit dem höchsten Pro-Kopf-Provisionserlös bei Beratern in Deutschland. Nun denn ..