Kay Rieck und Robin Lohmann. Ein Insider: Robin Lohmann habe mit seiner iranischen Freundin 300 Millionen Euro ACI-Gelder in die Schweiz geschafft. ACI-Geldbeschaffer Kay Rieck sammelt neu Geld ein.
Der einstige Broker an der New Yorker Börse Kay Rieck (58, links © Pressefoto Kay Rieck) und der einstige Frankfurter Investmentbanker Robin Lohmann (47, rechts © Pressefoto ACI Alternative Capital Invest) fanden schon 2006 in Dubai zueinander. Leider zum Nachteil Tausender Anleger. Und die Show geht weiter.
Der westfälische ACI-Dubai-Fonds-Pleitier Robin Lohmann aus Gütersloh soll mit Hilfe seiner iranischen Freundin und seines Vaters Hanns-Uwe (77) bei der Züricher Firma Calvin-Farel AG 300 Millionen Euro an ACI-Anlegergeldern gebunkert haben.
Und der damalige ACI-Geldbeschaffer Kay Rieck aus Pirna in Sachsen soll nun mit den gleichen ACI-Leuten, mit denen schon Robin Lohmann arbeitete, neue Aktien einer neun Berliner RIXX Invest AG verkaufen, die im November 2022 eine US-Firma namens Rattlesnake Oel & Gas LLC gekauft hat, um in Texas stillgelegte Ölfelder mittels Waterflooding wiederbeleben zu wollen.
Warum sollte man vor der Dubai-Clique von Kay Rieck und Robin Lohmann warnen?
Weil diese Dubai-Connection anscheinend mit ihrer Masche „Werben, Scheitern und sich mit Anlegergeldern die Taschen vollstopfen“ wohl nicht aufhören kann.
Das schätzt jedenfalls gegenüber GoMoPa ein Anlagenvermittler und Anleger aus Deutschland ein, der beide Unternehmer, Kay Rieck und Robin Lohmann, seit 2006 aus seiner Zeit in Dubai kennt: „Sie sind wie kleine Kinder, die sich fragen, warum sollen wir aufhören?“
Kay Rieck hat ja bereits über das heute am Boden liegende Stuttgarter Emissionshaus ECI Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft mbH angeblich 300 Millionen Euro an Anlegergeldern bei seinen Alaska-Ölabenteuern in den Sand gesetzt, wie GoMoPa berichtete.
Robin Lohmann soll über das einstige Gütersloher Emissionshaus ACI Alternative Capital Invest Vertriebs & Service GmbH seines Vaters, Hanns-Uwe Lohmann (77), 300 Millionen Euro von 8.000 ACI-Anlegern verbrannt haben, wie GoMoPa ebenfalls berichtete. Die beiden ACI-Geschäftsführer Hanns-Uwe Lohmann und Sohn Robin Lohmann konnten sich im September 2014 mit je sechsstelligen Zahlungen an gemeinnützige Einrichtungen vor dem Landgericht Bielefeld strafrechtlich vom Vorwurf des Anlagebetruges freikaufen.
Was ist also der aktuelle Aufreger?
Das erklärt der Vertriebsprofi und Investor so: „Ja, das war der 27. Oktober 2022. Die außerordentliche Generalversammlung der Deutsche Oel & Gas SA in Luxemburg. Dort wurde mit der Stimmenmehrheit von Kay Rieck beschlossen, die Deutsche Oel & Gas SA aufzulösen. Es wurde beschlossen, dass bedingungslos die Aktionäre ihre Ansprüche auf die Alecto Limited von Kay Rieck in Dubai übertragen. Vor der Alecto Limited gibt es seit dem 10. Oktober 2022 auch eine Warnung auf der BaFin-Seite, weil Alecto-Geschäftsführer Kay Rieck deutschen Anlegern ein so genanntes Absicherungsprogramms AP2 ohne Prospekt anbietet und Auskünfte gegenüber der BaFin verweigert.“
Der Vertriebsprofi beobachtet: „Wenn Sie das mal analysieren, dann stellen Sie fest, dass es in den letzten Jahren auffällig viele Gesellschaften gab und gibt, die von einer Personengruppe mit dem Kopf Kay Rieck zum Geld einsammeln genutzt wurden, um Geld einzusammeln, und dann insolvent zu werden. Man verwischt damit letztlich auch Spuren. Man hat also alle Ansprüche aus von der BaFin und der luxemburgischen Aufsicht CSSF genehmigten Namensschuldverschreibungen und Genußrechten auf die Luxemburger Deutsche Oel & Gas SA übertragen, diese aufgelöst und nun alle Ansprüche auf die Alecto Limited übertragen. Die Alecto sitzt in Dubai. Das ist letztendlich die Holdinggesellschaft, so nenne ich sie mal, von Kay Rieck. Er gibt nicht mal der BaFin eine Auskunft. Jetzt können Sie mal überlegen, wenn Sie als Anleger Ihre Ansprüche durchsetzen wollen, wie zweifelhaft das ist.
Nachdem Kay Rieck 2015 mit Hilfe von Timo Biebert diese Zwangsumwandlung von Namensschuldverschreibungen diverser Zweckgesellschaften des Emissionshauses und Energieunternehmens Energy Capital Invest Beteiligungsgesellschaft mbH aus Stuttgart in Aktien der Deutschen Oel & Gas SA gemacht hat, ist er hingegangen und hat mit der Helena Energy LLC in Anchorage in Alaska und Postfach in Stuttgart ein Investment ohne die BaFin angeboten. Nicht mehr als 20 Leute. Nachrangdarlehen als Private Placement ab 25.000 Euro. Das Neueste ist, dass man eine RIXX Invest AG im Freiverkehr der Börse in Berlin hat. Das war eine insolvente Firma in Hamburg, wodurch man zunächst die Prüfung der BaFin wieder umgangen hat. Kay Rieck & Co. haben die Firma mit Aktien aufgestockt und kauften eine US-Firma Rattlesnake Oile & Gas LLC für 40 Millionen Euro mit einer Sacheinlage. Grundsätzlich ist es so, wenn Sie eine Sacheinlage machen, brauchen Sie einen Wirtschaftsprüferbericht, der prüft, ob das tatsächlich werthaltig ist.
Diese Prüfung hat wieder Timo Biebert vorgenommen, der schon Treuhänder und Gründungskommanditist bei den Stuttgarter ECI-Fonds von Kay Rieck gewesen ist. Er ist er ja zu Schadensersatz verurteilt worden, ist in die Insolvenz gegangen. Danach hat man eine neue Treuhandgesellschaft gegründet. Dieser Treuhänder Timo Biebert hat dann diese 40 Millionen Euro bestätigt, hat aber gesagt, er verlässt sich auf die Aussagen von Kay Rieck. Da frage ich mich, was das überhaupt für ein Prüfungsbericht ist. Er beruft sich auf eine Company in den USA. Der Mitarbeiter dieser Firma steht auf der payroll von Kay Rieck. Die Gerichte in den USA zweifeln an, ob die ganzen Berichte von dieser Gesellschaft korrekt sind. Man fragt sich, ob da eine Marktmanipulation stattfindet.
Der Preis der RIXX Invest AG geht dann anschließend an eine Firma auf den Cayman Islands, die nach Auskünften dem Kay Rieck gehört.
Das Geld soll mit dem Verkauf von Aktien im Freiverkehr der Berliner Börse eingenommen werden. Dann haben wir aber die gleiche Konstellation, wie wir sie vorher hatten bei der Deutschen Oel und Gas SA, nämlich, dass man hingeht, von den Anlegern das Kapital einsammelt und anschließend das Ganze wertlos wird.
Auch darüber habe ich mich mit der Deutschen Börse unterhalten. Ich musste mir den Prüfbericht über die Sacheinlage woanders besorgen. Bei der Deutschen Börse konnte mir keiner sagen, ob man den Prüfbericht über die Sacheinlage überhaupt hat. Da frage ich mich ja, was wird da A geprüft? Und B, wie halte ich es tatsächlich mit Anlegerschutz?
Und wenn unser Bundesfinanzminister Christian Lindner sagt, wir sollen aktiengestützte Rentenvorsorge betreiben, und gleichzeitig zulässt, dass mutmaßliche Betrüger dann die Aktien an den Markt bringen, Wirecard lässt grüßen, dann ist die Frage, was das Ganze soll?
Es gibt eine Verfahren in den USA. Das wird geführt von dem Insolvenzverwalter in den USA. Der fordert 100 Millionen von Kay Rieck.“
GoMoPa: Welche Firma ist da insolvent?
Der Vertriebsprofi: „Die Furie Oel LLC. Das ist eine von vielen. Das Modell ist ja immer, dass ich hingehe, ok, ich habe eine deutsche Fondsgesellschaft und dann habe ich immer eine Gesellschaft oder Niederlassung in dem Land, weil, ich brauche eine Gewerbeerlaubnis, dass ich eine bestimmte Tätigkeit machen darf. Es gibt also nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA etliche Unternehmen, die Kay Rieck gegründet hat, um sie anschließend in die Insolvenz zu schicken. Er hat ja auf der einen Seite die ECP, also die Energy Capital Partners, das ist ein 18 Milliarden Euro schwerer US-Fonds, um round about 340 Millionen Euro erleichtert. Er hat die IMG New York um 140 Millionen Euro erleichtert. Und wir reden über mindestens 250 Millionen Euro Tax Credits in Alaska.
Es ist so. Jedes Land gibt Investitionsanreize. Wenn Sie bei sich im Garten bohren und Öl finden, gehört das Öl dem deutschen Staat. Der stellt Ihnen einen schönen Turm vors Wohnzimmer. In den USA gehört das Öl dem Eigentümer des Landes. Weil große Flächen dem Staat Alaska gehören, sagen die zuständigen Beamten, wir haben keine Ahnung, wir suchen uns jemanden, der für uns die Arbeit macht, und im Gegenzug bekomme ich pauschal 25 Prozent der Einnahmen. Und zwar des Bruttoumsatzes. Wenn ich also hingehe und sage, eine Bohrung kostet 40 Millionen Euro und 100 Millionen Euro sind die Einnahmen im Jahr, dann habe ich eine sehr schnelle Amortisierung. Das sind diese Tax Credits. Die Beamten sagen, Sie müssen investieren, und wir übernehmen dann Kosten von diesen Investments. Aber Sie müssen das vorfinanzieren. Deshalb war die Story, mit den Anlegergeldern wird das vorfinanziert. Kay Rieck & Co. treten als Sicherheit die Tax Credits ab. Das heißt, die Anleger haben kein Risiko, tatsächlich ist es so, dass Kay Rieck diese Tax Credits als Sicherheit auch der Energy Capital Partners gegeben hat, der IMG New York gegeben hat und letztendlich, weil er gemerkt hat, wie unsicher das ist, die Tax Credits mal sicherheitshalber auf sein Konto überwiesen hat.
Laut Prospekt haben ja die Anleger auch diese Boriggs, also die Bohrinseln, finanziert. Man hat 91 Millionen Euro überwiesen von der Furie Oel LLC in den USA, bevor diese Insolvenz anmeldete, an eine Gesellschaft in Berlin. Und nachdem diese Gesellschaft die 91 Millionen Euro erhalten hat, wurde auch diese insolvent.
Da fehlt mir jetzt der wirtschaftliche Zusammenhang zu verstehen, warum ich 91 Millionen Euro bekomme ohne operatives Geschäft, dass ich dann auf einmal insolvent bin. Und es ist so, wenn ich Ihnen 91 Millionen Euro überweise, dann steht morgen bei Ihnen jemand vor der Tür. Grundsätzlich gehen ja solche Zahlungen von der abgehenden Bank, Zentralbank USA, an die empfangene Bank, Zentralbank Deutschlands. Das heißt, es ist über die Bundesbank gelaufen. Und die BaFin ist ja auch ein Teil der Bundesbank. Also wäre es ja ein Leichtes, diesen Fall zu prüfen. Ok, das ist auf folgendes Konto gelaufen. Sobald ich ja den Anfang habe, kann ich ja die weiteren Zahlungen nachvollziehen. Und die Frage ist, da hat man bei der RIXX Invest AG mal eben 4 Millionen Euro eingezahlt, um die ein bisschen aufzupäppeln. Da taucht die Frage auf: Sind die 4 Millionen Euro ein Teil von diesen 91 Millionen Euro, die überwiesen wurden?
Warum passiert bis auf eine Warnung der BaFin vom 10. Oktober 2022 vor der Alecto nichts bei diesen Firmen?
Grundsätzlich in den USA ist es so, wenn eine Gerichtsverhandlung öffentlich ist, dann können Sie sich auch die Gerichtsakte ziehen. Da können Sie sehen, wenn ein Insolvenzverwalter beim Chapter 11 eine Klage vor Gericht macht, dann hat er mit Sicherheit auch die Beweismittel, um seine Behauptungen zu beweisen.
Das ist ja nur die Spitze vom Eisberg des Kay Rieck. Die Masche: Wenn Sie einen Borigg haben, gehen Sie hin, holen das Geld von deutschen Anlegern. Sie finanzieren den Borigg, verlangen aber für sich das Dreifache der Pacht. Was Sie dann sicherheitshalber mal nach Dubai überweisen. Sie müssen ja Ihr Existenzminium sichern, denn in Dubai gibt es kein Hartz IV oder Bürgergeld.
Das heißt, da sind ganz viele Sachverhalte. Und er hat das eben auch sehr schön betrieben. Daniel Hopp führt ja eine Klage gegen ihn in den USA. Der Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp. Ich meine, wenn ich schon mutmaßlich betrüge, dann muss es sich ja auch lohnen.“
GoMoPa: Wie ist denn die Truppe von Kay Rieck an den Daniel Hopp gekommen?