Der Immobilien-Marktausblick 2023 ist düster.
Das Karussell dreht sich nun tatsächlich rückwärts, wie ein Insider vor wenigen Tagen auf Business Leaders für den Immobilien-Markt Deutschland 2023 einschätzte.
Immobilien-Aktien purzeln. Die Hamburger Tag Immobilien AG seit Jahresanfang 2022 um minus 74 %, die Bochumer Vonovia SE um minus 54 % oder die Berliner Adler Group SA um minus 88 Prozent.
Denn wenn es plötzlich kein billiges Geld mehr gibt und dann auch noch Leerverkäufer in den Firmenbüchern viel zu hoch bewertete Immobilien ausgemacht haben wollen, wie etwa Muddy Waters Research beim Berliner Wohnungs- und Hotelriesen Vivion Investments Sarl oder Viceroy Research beim Berliner Wohnungsriesen Adler Group SA, verkommen Anleihen zur Ramschware.
Anleihen von Immobilien-Unternehmen? Vor 10 Jahren undenkbar
„Vor 10 Jahren war dieser Sektor im Kreditindex so gut wie nicht vertreten“, sagte Benoit Soler, ein High-Yield-Fondsmanager bei Keren Finance SA gegenüber Bloomberg L.P. „Dann gab es eine quantitative Lockerung, die es dem Sektor ermöglichte, nicht nur zu existieren, sondern auch an Umfang zuzunehmen.“
Soler weiter: „Für Vermieter war es recht einfach, sich massiv zu verschulden, da die zugrundeliegenden Preise jedes Jahr in die Höhe schossen. Unseriöse Manager schlossen sich der Party der EZB an“.
Immobilien-Marktausblick 2023: Kritikpunkte
- Muddy Waters Research LLC aus San Francisco unter Federführung des kalifornischen Leerverkäufers Carson C. Block (Foto © mobile.twitter.com/carson_c_block) warf Vivion am 14. Dezember 2022 vor, seine Hotels von nicht näher genannten verbundenen Unternehmen betreiben zu lassen, denen sie künstlich überhöhte Mieten berechnet. Diese rechtfertigen dann eine höhere Bewertung der Immobilien, für die das Unternehmen großzügig Kredite aufnehmen konnte. Vivion bezeichnete den Bericht als ungenau und fehlerhaft.