Bundesjustizminister7. November 2022 | 19:11 | Lesedauer ca. 16 min | Autor: GoMoPa-Redakteur Peter Stracke

Was kungelt der Bundesjustizminister mit Cevdet Caner (Adler Group)?


Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann hilft dem Bauunternehmer Cevdet Caner, indem er eine Schutzlücke für Wohnungskäufer bei Bauträgerinsolvenz weiterhin offen lässt.

Cevdet Caner (49, Adler Group SA) aus Linz und Monaco steht unter Betrugsverdacht, wie GoMoPa berichtete. Leidtragende sind die vom Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (45, FDP, Foto © Twitter.com/BMJ ) aus Berlin im Stich gelassenen Wohnungskäufer auf den Geisterbaustellen der Adler Group SA.

Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann (45, FDP) aus Berlin bei der Grundsteinlegung der Osterweiterung des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe am 27. Oktober 2022 © Twitter.com/BMJ

Allein am Landgericht Berlin sind drei Klagen von Wohnungskäufern anhängig, die eine Wohnung am Bauprojekt Steglitzer Kreisel (Wohnturm ÜBerlin, Foto © wikimedia common/Bernhard Ladenthin vom 10. Juli 2021) von der Adler Group SA gekauft haben, meldete am heutigen 7. November 2022 die Berliner Morgenpost. Die 330 Eigentumswohnungen sollten ursprünglich Ende 2021 fertig sein. Jetzt geht die Adler Group von 2024 aus.

Geplanter Wohnturm Überlin ist nur ein Bauskelett am einstigen Steglitzer Kreisel in der Schloßstraße © wikimedia common/Bernhard Ladenthin vom 10. Juli 2021

Was steckt dahinter?

 

Ein Insider berichtet GoMoPa, dass es sich hierbei um eine große Geschäftsmasche der Adler Group SA und ihres österreichischen Transaktionslenkers Cevdet Caner (© Pressefoto Aggregate Holdings SA, Luxembourg) handeln soll.

   Cevdet Caner (49) aus Linz in Österreich gilt als Schattenboss und ist mittelbarer Teilhaber der Berliner Adler Group SA © Pressefoto Aggregate Holdings SA, Luxembourg

Die mutmaßliche Masche: So viele Projekte wie möglich kaufen. So viele Wohnungen wie möglich vorab verkaufen. So viel Geld für den Bau von Anlegern borgen wie möglich. Nicht zuende bauen, Insolvenz anmelden und in einer letzten Verwertungsstufe das Projekt von einer neuen Firma für einen Apfel und ein Ei kaufen, um das Spiel noch einmal zu spielen.

Der Bundesjustizminister und die Gesetzeslücke seit 2018

 

Der 2018 eingeführte Bauträgervertrag (geregelt in den §§ 650 u und 650v des Bürgerlichen Gesetzbuches) hat schlicht den Schutz der Wohnungskäufer vergessen, falls der Bauträger vor Fertigstellung insolvent geht.

Das stellte auch eine vom Bau- und Wirtschaftsministerium eingesetzte Arbeitsgruppe Bauträgervertragsrecht in ihrem Abschlussbericht am 19. Juni 2019 fest: „Das sogenannte Vormerkungsmodell, also die Vereinbarung von Abschlagszahlungen nach § 3 Abs. 2 MaBV, abgesichert durch Auflassungsvormerkung und Freistellungserklärung, ist nicht ausreichend. Grund dafür ist, dass der Besteller mit seinen Abschlagszahlungen den Baufortschritt auf fremdem Grund bezahlt; erst nach Bezahlung der letzten Rate erfolgt die Eigentumsumschreibung. Im Falle der Insolvenz des Bauträges vor Eigentumsumschreibung besteht eine oft existenzbedrohende Schutzlücke: Ein Rücktritt des Bestellers führt dazu, dass er die Auflassungsvormerkung verliert; der Rückzahlungsanspruch ist eine nicht abgesicherte Insolvenzforderung, so dass der Besteller regelmäßig erst später eine geringe Quote erhält.“

Cevdet Caner nutzte und nutzt hier einfach nur eine Gesetzeslücke im deutschen Bauträgervertragsrecht und hat für seine Masche allem Anschein nach auch noch Schutz von ganz oben.

Dem deutschen Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann soll längst ein Referentenentwurf zur Modernisierung des schutzlückenhaften Bauträgervertragsrechts von 2018 vorliegen.

Seine Vorgängerin Christine Lambrecht (57, SPD), wie Buschmann Rechtsanwältin, hatte den Referentenentwurf auf eine Kleine Anfrage der Grünen hin für Anfang 2020 angekündigt. Und auch der FDP teilte die Bundesregierung auf deren Kleine Anfrage im Oktober 2020 mit, dass an dem Referentenentwurf gearbeitet werde: „Die Arbeiten an dem Vorhaben sind noch nicht abgeschlossen“.

Der Insider hat die praktische Erfahrung gesammelt: „Dr. Marco Buschmann lässt den Referentenentwurf verschimmeln.“

Der Insider bezeichnet Marco Buschmann gar als Joker von Cevdet Caner:  „Ich denke, gegenwärtig fragt sich der Markt, ob es lediglich zur Insolvenz kommt oder ob die Adler Group noch einen Joker im Ärmel hat oder meint, diesen zu haben. Die Antwort ist letzteres. Marco Buschmann.“

Wo ist der Zusammenhang? Die Antwort lautet Wirtschaftskanzlei White & Case LLP

 

Folgendes fällt auf:

► Die Kanzlei White & Case LLP berät die Transaktionen des Cevdet Caner seit vielen Jahren und aktuell auch die Restrukturierung der Adler Group SA.

► Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann war vor seiner Politiker-Karriere als FDP-Bundestagsabgeordneter nach eigenen Angaben von 2007 bis 2013 in der Kanzlei White & Case tätig. Der Insider: „Davon mindestens 2 Jahre in der Abteilung Immobilienprojektfinanzierungen von White & Case.“

► White & Case soll laut dem Insider wahrscheinlich sogar den Auftrag zur Ausarbeitung des Bauvertragsrechts erhalten haben, an dem die Bundesregierung seit 2013 arbeitet.

Ist Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann tatsächlich der heimliche Joker im Immobilienpoker des Österreichers Cevdet Caner auf dem deutschen Wohnungsmarkt?

Cevdet Caner gilt als ADLER Group-Transaktionslenker und als ihr möglicher Toten-Gräber, wie GoMoPa berichtete.

Der Insider führt gegenüber GoMoPa folgendes ins Feld: „Seit über 12 Jahren habe ich mit der Adler Group zu tun, sei es über Caner oder über Christoph Gröner, Gründer der Adler-Projektentwicklerin Consus RE AG aus Berlin, oder über die CORESTATE Capital Holding SA aus Frankfurt am Main, die die Adler-Projekte co-finanzierte. 2022 kann die Adler Group SA ihre Anleihe nicht mehr refinanzieren. GoMoPa und andere Medien sagen, dass wird ein zweiter Wirecard-Skandal, richtig? KPMG verweigert die Testierung für 2021. Die BaFin gibt am 1. August 2022 bekannt, dass die 2019er Bilanz der Berliner Adler Real Estate AG eine überhöhte Immobilienbewertung enthält. Für mich war das klar. Warum war mir das klar?“

Der Insider: „Ich habe am Anfang 2020 eine offene Excel-Liste zugeleitet bekommen (liegt GoMoPa ebenfalls vor, GoMoPa hat darüber hier ADLER Group SA: Bau Trumpf Consus sticht nicht mehr und hier Cevdet Caner Adler Group: Bauverschleppung, unbezahlte Handwerker berichtet  – Anmerkung der Redaktion), aus der man schon damals bezüglich der Consus ableiten konnte, dass die Consus Real Estate AG alles das, was sie vorgibt und vorgab, als Projektentwicklung irgendwie operativ zu betreiben, gar nicht real war. Das war gar nicht möglich.“

Die Dimension des mutmaßlichen Betrugs

 

Der Insider: „Erwerber von Wohnungen fragten sich, was machen wir denn jetzt? Und die Dimension des mutmaßlichen Betrugs ist ein Schneeballsystem, das seit 2018 genau auf die Situation, die wir jetzt haben, angelegt ist.“

Die Berliner Adler Group SA verkaufte alle 164 geplanten Eigentumswohnungen in der ehemaligen Oberpostdirektion in Frankfurt Westend © Verkaufs Exposé des Berliner Maklers Escon GmbH

Der Insider: „Genau auf die Situation angelegt. Und zwar wie folgt. 2017 wurden Projekte von Christoph Gröner in die Pipeline geschossen. Das MINER’S mit 43 geplanten Eigentumswohnungen im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Brühler Knappschaft am Rande des  belgischen Viertel in Köln, das Grand Ouest (zu deutsch Großer Westen, Foto © Verkaufs Exposé des Berliner Maklers Escon GmbH) mit geplanten 164 Eigentumswohnungen, darunter Penthäuser mit Skyline-Blick und Dachgarten und mit Concierge-Service in der ehemaligen hessischen Oberpostdirektion aus dem Jahr 1907 in der Ludwig Erhard Anlage 2–8 in Frankfurt Westend, direkt am Messegelände.“

Till Diekmann, der Christoph-Gröner-Niederlassungsleiter in Frankfurt, zeigte sich stolz darauf, dass am Tag der Grundsteinlegung am 2. März 2019 schon 75 Prozent der künftigen 164 Eigentumswohnungen verkauft waren. Das Unternehmen warb denn auch gezielt mit dem Luxuswohnen „als Kapitalanlage“ und forderte im Internet dazu auf: „Greifen Sie jetzt schnell zu!“ Laut Adler Group vom August 2022 sind alle Eigentumswohnungen verkauft.

Bis zu 60 Prozent Abschreibungen sind bei diesem Bauvorhaben möglich. Durch den Denkmalschutz für das Gebäude können Käufer in besonderem Umfang Steuern sparen.

Anleger aus aller Welt haben sich nicht lange bitten lassen. Die Erwerber kommen aus Saudi-Arabien, der Volksrepublik China, Russland und Israel. Auch Banker, die wegen des Brexits aus London nach Frankfurt umziehen müssen, sollen unter den Käufern sein. „Es sind aber auch viele Frankfurter, die kaufen, und Leute aus dem Taunus“, so Diekmann gegenüber der Frankfurter Rundschau.

Sie alle mussten ein wenig Kapital mitbringen. Die Preise der Wohnungen begannen bei 8.500 Euro pro Quadratmeter und reichen bis zu 12.000 Euro. So war etwa eine „Residence“ mit 98 Quadratmetern für 967.710 Euro zu haben.

Vertreter der Stadt Frankfurt, das fiel auf, sprachen bei der Grundsteinlegung nicht.

„Alles auf dem Bierdeckel gemacht“

 

Der Insider: „Christoph Gröner. Alles auf dem Bierdeckel gemacht. Alle, die Ahnung haben, haben ihm gesagt: Christoph, das ist keine Projektkalkulation. Das ist Bullshit. 2018 Grand Ouest gekauft. Bauplan B. Das Geld kam von Privatinvestoren mit 25 Prozent Zinsen pro Jahr, weil keine Bank der Welt finanzieren wollte. Da war das Projekt schon tot. Eigentlich. Die Berliner CG-Gruppe hatte die Liegenschaft schon 2015 von der ehemaligen Prime Office, der heutigen Hamburger alstria office Prime Portfolio GmbH & Co. KG gekauft, für 35 Millionen Euro oder ein bisschen mehr. Sie haben finanziert. Sie haben 2018 angefangen, die denkmalgeschützten Eigentumswohnungen zu verkaufen und zu bauen. Die ersten Beurkundungen waren 2018. 2021 war die letzte Beurkundung von 164 Wohneinheiten. Insgesamt wurden die Wohnungen für 93 Millionen Euro verkauft.“

Die Adler-Beratungsanwälte kannten die Gesetzeslücke

 

Der Insider: „Die Adler Group hat bislang für dieses Objekt 140 Millionen Euro ausgegeben. Und zwar absichtlich. Die sind von Anfang an davon ausgegangen, seit 2018, dass sie irgendwann mal im Jahr 2019 Schluss machen, einen Cut machen bei 60 Prozent, weil denen Anwälte gesagt haben, das Bauvertragsrecht, das sieht keine fristlose Kündigung vor. Da könnte man allenfalls einen Rücktritt erklären. Und die, die irgendwie durch sind, die erklären den Rücktritt. Wenn ihr dann die Gesellschaft in Insolvenz schickt, dann könnt ihr euch die Grundbuch-Vormerkung zurückholen, und die Kunden gehen leer aus.“

“Keinen Euro mehr ins Bauvorhaben investiert”

 

Der Insider: „Die haben seit 2018 also keinen Euro mehr in das Bauvorhaben investiert. Es gibt ein Gutachten, das ausweist, dass das Gebäude Grand Ouest nur zu 50 Prozent saniert wurde. Die haben 81 Prozent von den Wohnungskäufern kassiert. Und bieten jetzt den Wohnungsbewerbern Verträge zur Rückabwicklung an. In denen steht drin, dass der Erwerber den Rücktritt bereits erklärt hat. Bieten dem Erwerber dann als Lockmittel 15 Prozent Aufschlag auf den Kaufpreis an. Lassen sich dann das beglaubigen. Und nach aller Voraussicht ist es dann so: Dieser Rückabwicklungsvertrag wird nie erfüllt. Die Frankfurter LEA Grundstücksverwaltungs GmbH der Berlin-Charlottenburger Gröner Group AG geht in die Insolvenz. Der Erwerber kriegt sein Geld nicht. Der Insolvenzverwalter verlangt die Löschung der Vormerkung. Das Gebäude ist für 5 Millionen Euro zu kaufen. Und die ganze Party geht wieder von Neuem los.“

Fire-Sales der Anleihegläubiger

 

Der Insider: „Was macht Adler jetzt? Es ist nicht nur so, dass sie einfach nur die Hüllen hin und her schieben mit Projekten. Ich habe diese Tabelle mit den Upfront-Sales. Da kann ich belegen, mit wieviel sie die Projekte bewertet haben und wie da die Banken betrogen haben. Ich kann Ihnen die Geschäftsberichte zeigen, die Upfront-Sales und dann die Verkaufserlöse zeigen. Da kann man in der Zwischenzeit ablesen, dass sie beispielsweise Anleihegläubiger betrogen haben, indem sie irgendwelche Projekte mit utopischen Verkaufserlösen eingepreist haben. Deshalb auch die ganzen Fire-Sales von Schroders. Die haben das auch mitgekriegt. Über den Londoner Leerverkäufer Fraser Perring.“

Die britische Investmentfirma Schroders ist der größte Bondgläubiger der Adler Group SA und hatte die Anleihe noch zum Nennwert gekauft. Schroders hielt Ende 2021 laut Bloomberg noch 498 Millionen Euro. Im Mai 2022 fiel die Anleihe auf 54 Cent pro Euro. Nach den Fire-Sales (Notverkäufen) soll Schroders Anteil aber immer noch beträchtlich sein.

Der Verschuldungsgrad der Adler Group SA steht Ende des Zweiten Halbjahres bei 58 Prozent. Die Anleihebedingungen erlauben nur 60 Prozent und würden dann sofort fällig. Bis Ende 2023 werden Adler-Anleihen im Volumen von 700 Millionen Euro fällig. Adler-Gläubiger haben Sorgen, dass der Konzern seine Schulden nicht zurückzuzahlen kann. Schließlich sind die Kurse auf Talfahrt. Der Adler-Aktienkurs fiel seit Frühjahr 2022 bis heute um rund 86 Prozent auf aktuell nur noch 1,57 Euro.

Der Insider: „Jetzt gehen die aber hin und vertickern die Bestandsobjekte  so, wie ich es gerade gesagt habe. Jetzt sind Sie natürlich gespannt, was hat denn der Marco Buschmann damit zu tun.“

Was hat Dr. Marco Buschmann damit zu tun?

 

Der Insider: „Also. Ob der Buschmann damit direkt etwas zu tun hat, kann ich nicht beweisen. Aber, wenn Sie mal im Internet schauen, wie der ganze Konzern eigentlich mal entstanden ist, dann werden Sie irgendwann mal auf eine Meldung stoßen, in der drinsteht, dass ADO, ADLER und Consus Real Estate bei der Verschmelzung sich beraten haben lassen von White & Case.“

Die New Yorker Wirtschaftskanzlei  White & Case LLP hat deutsche Sitze unter anderem im John F. Kennedy-Haus in Berlin Moabit, Ansprechpartner dort ist aktuell der Anwalt Dr. Henning Berger, oder auch in Düsseldorf unter Leitung von Dr. Jan-Philipp Hoos oder auch in Frankfurt unter Leitung von  Karsten Wöckener.

White & Case LLP und die Adler Group SA

 

Allein der Frankfurter White & Case LLP Partner Andreas M. Lischka zählt als Adler-Referenzen auf:

► Adler-Gruppe, 2022

Beratung der Adler Group S.A. beim Verkauf eines Immobilienportfolios im Wert von 1,05 Milliarden Euro an die internationale Investmentgesellschaft KKR und den deutschen Immobilienspezialisten Velero

► ADLER Real Estate AG, 2021

Beratung der ADLER Real Estate AG, einer Tochtergesellschaft der Adler Group S.A., beim Verkauf von ca. 7 Prozent der Anteile an der Brack Capital Properties N.V. an eine Tochtergesellschaft der LEG Immobilien SE

► Adler-Gruppe, 2021

Beratung der Adler Group S.A. bei der Veräußerung eines Immobilienportfolios im Wert von 1,3 Milliarden Euro an die LEG Immobilien SE

►  ADLER, 2020

Beratung von ADO Properties beim Erwerb der Kontrolle über Consus, einer € 450 Mio. Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht, der Zulassung neuer Aktien sowie dem Übernahme- und Delisting-Angebot für Westgrund

► Accentro, 2020

Beratung der Accentro Real Estate AG bei mehreren Erwerben von Immobilien und Unternehmen im Wege von Share Deals

(Anmerkung der Redaktion: Die Berliner Adler Real Estate AG hatte die Berliner Accentro, ehemals Estavis, 2014 für 108 Millionen Euro gekauft.)

►  ADLER Group S.A., 2020

Beratung des luxemburgischen Immobilienunternehmens ADLER Group S.A. (ADLER), vormals ADO Properties S.A., bei der Emission einer vorrangigen unbesicherten Unternehmensanleihe mit einem Gesamtvolumen von € 400 Millionen

► ADLER, 2019/2020

ADO Properties S.A. bei einer EUR 3,643 Mrd. Brückenfinanzierung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Übernahmeangebot für die ADLER Real Estate AG und der geschäftlichen Zusammenarbeit mit der Consus Real Estate AG

White & Case ist auch aktueller Restrukturierungsberater von Sven-Christian Frank

 

Der Insider: „White & Case ist auch der Restrukturierungsberater jetzt von Sven-Christian Frank, dem Chief Legal Officer (CLO) der Adler Group SA, Vorstand der Berliner Adler Real Estate AG und seit 7. Juni 2022 zusätzlich noch CEO des Adler-Bauträgers Consus Real Estate AG.“

Die Consus Real Estate AG aus Berlin Tiergarten ließ in ihrer Pressemitteilung vom 28. September 2022 wissen: „Zusätzlich hat Consus die Ausfallrisiken von Forderungen aus dem Verkauf von Entwicklungsprojekten neu bewertet. Die Berücksichtigung der aktualisierten Geschäftsplanung sowie die Neubewertung der Ausfallrisiken führt zu einmaligen, nicht cash-wirksamen Wertberichtigungen und einem negativen Eigenkapital der Consus zum 30. Juni 2022 von rund 760 Mio. Euro bis 800 Mio. Euro.“

Consus-CEO Rechtsanwalt Sven-Christian Frank (57) aus Berlin hofft auf Schuldenübernahme durch die Mutter Adler Group. Nach Aussage der Consus-Pressemitteilung prüfe die Adler Group SA die Ausgabe hybrider Finanzinstrumente zur Übernahme der Finanz-Verbindlichkeiten.

Der Insider: „Der gebürtige Münchener Sven-Christian Frank ist auf der Expo Real, der internationalen Fachmesse für Immobilien und Investitionen in München, gehört worden, ein Freund von mir, ein Architekt, saß daneben, wie er sich über das Abstoßen von Immobilien geäußert hat. Über Insolvenz und Vermögenswerte zur Seite schaffen unterhalten hat. Ich kann das nicht bewerten. Aber, was ich bewerten kann, ist das Folgende.“

Insider: „White & Case hat einen miserable Deal gemacht.“

 

Der Insider: „Im Jahr 2018 haben sie den ganzen Laden geprüft. Im Jahr 2018 ist aber auch das Bauträgervertragsrecht geändert worden. Die halbe Szene hat aufgejault. 2018/2019 hat sich dann eine sogenannte Arbeitsgruppe zusammengetrommelt. Anfang 2020 wurde ein Referentenentwurf vorgelegt. Die damalige Bundesjustiz-, Verbraucher- und Familienministerin und heutige Verteidigungsministerin die aus Mannheim stammende Rechtsanwältin Christine Lambrecht  hat diesen nicht umgesetzt. Und ihr Nachfolger als Bundesjustizminister, Dr. Marco Buschmann, lässt diesen Referentenentwurf verschimmeln. Der Referentenentwurf sieht vor, dass solche Situationen, in denen der Wohnungserwerber einer noch zu bauenden Wohnung schutzlos ist, abgeschafft werden.“

White & Case und Marco Buschmann

 

Die Südwestpresse schieb über den in Gelsenkirchen nach seinen Angaben „in einem eher bescheideneren Elternhaus“ aufgewachsenen Liberalen Marco Buschmann am 3. September 2022: „Seit 2007 arbeitete er für das Düsseldorfer Büro der US-Wirtschaftskanzlei White & Case. Als er 2009 als FDP-Abgeordneter in den Bundestag einzog, ließ er das dortige Arbeitsverhältnis ruhen und beendete es 2014 ganz. Seitdem ist er als selbstständiger Rechtsanwalt tätig.“

Auf seiner offiziellen FDB-Bundestagsabgeordneten-Seite schreibt Dr. Marco Buschmann nur lapidar und eher verschämt: „Nach dem 1. und 2. Staatsexamen arbeitete ich bis 2009 als Rechtsanwalt für eine US-amerikanische Sozietät.“

Auf der offiziellen Bundesjustizministeriumseite heißt es dann nur noch in einer Zeile: 2007 bis 2013 Rechtsanwalt in einer internationalen Sozietät.“

Weder bei der FDP noch beim Bundesjustizministerium wird der Name White & Case LLP erwähnt.

Der Insider: „White & Case, die Adler beraten, wissen ganz genau, dass Adler aus einer Insolvenzsituation Gewinn macht.“

Der Insider: „Jetzt kann man natürlich dem Buschmann unterstellen, dass er seinen Kumpels, Buschmann war nämlich 2007 und 2008 Projektfinanzierer bei White & Case, das Wasser nicht abgraben will, sondern die Gesetzesänderung solange schimmeln lässt, bis die ihren Job bei Adler gemacht haben.“

GoMoPa: White & Case ist doch ein Restrukturierungsberater und ein Insolvenzberater. Was macht denn die Abteilung Projektfinanzierung bei White & Case?

Der Insider: „Die Projektfinanzierer von White & Case beraten Projektentwickler, indem sie Situationen herangetragen bekommen, in denen sie versuchen, aus Scheiße Geld zu machen. Irgendwie. Bei Adler ist es jetzt so. White & Case empfiehlt Adler, Leute versucht, so viele Leute wie möglich in die Kackverträge reinzuschwätzen. Die sind goldwert. Wenn ihr die ganzen Verträge eingesammelt habt, gehen wir auf Einkaufstour und versuchen, so lange wie möglich diesen Referentenentwurf zu halten. Durch einen Rücktrittsvertrag kriegen wir die Käufer alle wieder rausgekickt. Der Rücktritt bewirkt, dass der Erwerber verpflichtet ist, die Zustimmung zur Löschungsbewilligung der Grundbuchvormerkung zu erteilen. Adler kriegt dann praktisch die Wohnungen zurück. Wissen Sie übrigens, dass sich Cevdet Caner eingekauft hat bei der Accentro Real Estate AG in Berlin? Der fängt hinten rum an, die ganzen anderen Projekte zu kaufen. Das ist sozusagen die allerletzte Verwertungsstufe, in der wir jetzt gerade sind, bei der die Erwerber tatsächlich um ihre Kohle gebracht werden.“

Adler Group und der Berliner Rechtsanwalt Dr. Karlheinz Knauthe

 

Der Insider: „Was ist da passiert? Da haben Leute Heiratsanträge in ihre Wohnungen gemacht. Und die wollen die Wohnungen jetzt zurückgeben, weil die Wohnungen nicht fertiggestellt werden. Und jetzt sieht es so aus. Ich werde von Adler vor folgende Situation gestellt. Ich bekomme einen Aufhebungsvertrag vorgelegt. Der Berliner Rechtsanwalt Dr. Karlheinz Knauthe, dessen Kanzlei die Adler-Projekte Grand Ouest in Frankfurt und den Steglitzer Kreisel in Berlin betreut, vertritt die Auffassung. Und wenn Sie sich das mal auf der Zunge zergehen lassen und überlegen, was das Motiv sein könnte, dann macht der Dr. Knauthe möglicherweise den Steigbügelhalter, will die Käufer mit einem 15prozentigen Aufschlag auf eine Brücke lotsen und versuchen, die Käufer auf die lange Bank zu schieben. Sven-Christian Frank soll der neue Geschäftsführer werden. Alles Tricks. Es wird dann gesagt, ja das dauert noch, bis der dann der neue Geschäftsführer ist. Bla, bla, bla. Die wollen jetzt wirklich Zeit schinden, um möglichst viele Leute einzusammeln am Grand Ouest und am Steglitzer Kreisel für Rückabwicklingsverträge, mit denen sich die Käufer aus dem Grundbuch kicken, obwohl gar kein Geld für die Rückzahlung mehr da ist.“

„Ein Gesetz, mit dem man kinderleicht betrügen kann“

 

Der Insider: „Sie haben hier eine Geschichte, bei der der Gesetzgeber vorsätzlich ein Gesetz stehen lässt, mit dem man kinderleicht betrügen kann. Der Gesetzgeber hat mit dem § 650u Kündigung BGB dafür gesorgt, dass Kaufverträge für Eigentumswohnungen nicht gekündigt werden können und hat dabei übersehen, dass es dann nur zur Möglichkeit der Rückabwicklung kommt, bei der der Erwerber seine Minisicherheit, die Vormerkung, verliert. Das hat er übersehen. Das haben aber sofort alle gemerkt. Schon 2018. Und viele haben gesagt, wir müssen sofort was ändern. Und es tut sich nichts. 2018 haben Christoph Gröner & Co. angefangen, wie die Geisteskranken mit Projekten zu dealen, angefangen zu verkaufen und angefangen zu bauen. Das kann doch kein Zufall sein?“

Der Makler Czernin Consulting GmbH aus Österreich

 

Der Insider: „Ein Ermittler hat mir erzählt, es gibt eine Powerpointpräsentation vom Adler-Vertrieb. Da stehen halt die Namen und Gesellschaften drauf, die sich dafür interessieren, die ganze Kacke zu kaufen. Darunter auch Makler. Da haben wir mal einen Makler, Czernin Consulting GmbH aus Wien, unter die Lupe genommen. Der ist aus Österreich. Geschäftsführer und Alleingesellschafter ist ein Christoph Czernin. Er ist auch Senior Adviser bei der Münchener Kriton Immobilien GmbH mit Hauptgesellschafter Dr. Klaus Trescher (81), dem persönlich haftenden Allein-Gesellschafter des Parkhotels Adler in Hinterzarten im baden-württembergischen Schwarzwald und Prokurist und Mitgesellschafter der Seebrücke Heringsdorf an der Ostsee der Litos Immobilien AG aus Pöcking in Bayern. Bei unseren Recherchen ist herausgekommen, dass die Czernin Consulting GmbH eine Gesellschaft ist, bei der Cevdet Caner und Österreichs Ex-Kanzler Sebastian Kurz und alle Wirecards aus Österreich  mitmischen. Mein Ermittler meint, es spricht viel dafür, dass über diese österreichische Maklerfirma hinten rum die Fäden zu Wirecard, Signa Holding GmbH des Innsbruckers Rene Benko und Adler zusammenlaufen. Das ist jetzt aber Spekulation. Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass Adler derzeit wieder hingeht und den Markt vermutlich hinten raus betrügen will. Ich kann mir vorstellen, da in der letzten adhoc-Meldung ja drinstand, dass Consus die Anleihen über Adler absichern will, dass irgendein Gesellschafter das Grand Ouest aufkauft und einen Schattenladen aufmacht und erneut Geld einsammelt und damit irgendwen mutmaßlich betrügt. Sie versuchen gerade, die ganzen Erwerber herauszukicken mit betrügerischen Mitteln, die ihnen die bestehende Gesetzeslücke erlaubt.“

„Die 15 Prozent sind einfach gelogen“

 

GoMoPa: Aber, warum ist das schlecht, wenn die Erbwerber den Rücktritt erklären und dafür 15 Prozent obendrauf bekommen?

Der Insider: „Die Erwerber haben den Rücktritt erklärt. Aber irgendwann im nächsten halben Jahr geht der ganze Laden in Insolvenz. Dann sammeln die alle Rücktrittserklärungen ein und lassen alle Löschungsbewilligungen vom Insolvenzverwalter durchsetzen. Und sagen den Erwerbern, eure Scheißforderung könnt ihr in einer Insolvenztabelle anmelden und kriegt 5 Euro in 10 Jahren. Das ist es. Die 15 Prozent sind einfach gelogen. Die haben kein Geld mehr. Wenn man sie fragt, wer steht hinter dem Geldversprechen für die Rückabwicklung? Wer hat die Kohle? Das sagen die beauftragten Anwälte nicht. Sie verstehen: Der Rücktrittsvertrag wird geschlossen. Dann wird nicht bezahlt. Der Rücktritt bewirkt, dass der Wohnungserwerber mit seiner Vormerkung ungeschützt aus dem Grundbuch fliegt, dann ist alles für die Erwerber einer Wohnung verloren.“

Der Insider vermutet einen Skandal: „Gesetze werden ja nicht von den Ministern selbst geschrieben. Auch nicht von dem Stab. Die geben das öfter tatsächlich an Kanzleien. Raten Sie mal, wo die Bundesregierung die Beratung für das Bauträgervertragsrecht hingegeben haben soll, an dem die Bundesregierung seit 2013 arbeitet. Man munkelt, an White & Case, der Ex-Kanzlei von Marco Buschmann und zugleich Restrukturierungs-Beraterin der Adler Group SA, die von der Gesetzeslücke mit den ungeschützten Käufern profitiert.“

Gegen Adler-Verantwortliche laufen mehrere Ermittlungsverfahren

 

Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt in mehreren Verfahren rund um den schwer angeschlagenen Immobilienkonzern Adler Group. Das geht aus der Antwort der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen auf eine Kleine Anfrage der Berliner AfD-Landeschefin Architektin Dr. Kristin Brinker hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Darin heißt es, dass „in verschiedenen Abteilungen“ der Staatsanwaltschaft „Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Adler Group geführt“ werden.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich auf Handelsblatt-Anfrage zu den Verfahren nicht äußern. Worum es in den Verfahren konkret geht, ist damit unklar. Laut Informationen des Handelsblatts richten sich die Ermittlungen aber gegen mehrere Verantwortliche, darunter hochrangige Manager des Konzerns und dessen Umfeld.

Ein Sprecher der Adler Group teilte mit, dass dem Unternehmen „in Bezug auf Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin im Zusammenhang mit der Adler Group S.A. nichts bekannt“ sei. Nun denn… (Peter Stracke)

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