Die 33 Liberty Street. Im Herzen von New York City hat sich die Federal Reserve Bank (Fed) zu einem Touristenmagneten entwickelt. Sie ist berühmt für ihren gigantischen Tresor, der fünf Stockwerke tief unter der Erde vergraben ist.
Voll mit geschätzten 7.000 Tonnen Barrengold. Nirgendwo auf der Welt lagert mehr Gold. Dieser Tresorraum ist in massivem Fels eingebettet. Nur ein schmaler Weg führt rein und raus.
Die meisten Barren liegen schon lange dort und werden nicht bewegt. Der Tresor der Fed mag das größte Golddepot der Welt sein. Doch nur ein verschwindend geringer Anteil der Barren gehört der US-Regierung.
Der Löwenanteil gehört 60 anderen Staaten, Zentralbanken und internationalen Organisationen, die ihre Reserven hier kostenlos lagern.
Man steigt 5 Stockwerke unter die Erde zu diesem gigantischen Tresor und späht durch die Tür. Dann sieht man mehrere Zellen wie in einem Gefängnis. Und darin sind die Goldbarren gestapelt. Der eine Stapel gehört Mexiko. Ein anderer Österreich. Und manchmal, etwa wenn ein Land sein Handelsungleichgewicht ausgleichen möchte, packen Mitarbeiter die Barren von einer Zelle in die nächste.
Fast die Hälfte der deutschen Goldreserven liegt seit den 50er Jahren in diesem Tresor.
Als die Deutsche Bundesbank im Januar 2013 300 Tonnen Gold nach Frankfurt am Main zurückholen will, erklärte die Notenbank, sie könne die gesamte Menge erst bis 2020 liefern.
Als Deutschland sein Gold zurückhaben wollte, wurde es hingehalten. Sie durften nicht mal einen Blick drauf werfen, um sicher zu gehen, dass es überhaupt noch da ist.
Es hieß:
Wir sind nicht auf eine Inspektion vorbereitet.
Ein US-Analysist kommentierte in der Fernsehreihe Mystery auf Welt.de und n-tv vom 1. Juni 2020:
Aber es gehört den Deutschen.
Und sie haben das Recht, es zu prüfen.
Die Fed schickte ihnen ein Schreiben, in dem stand, dass es 7 Jahre dauern würde, das Gold zurückzuschicken.
Weshalb aber sollte die Federal Reserve Bank Deutschland verweigern, das eigene Gold zu inspizieren?
Ging es dabei wirklich nur um die Sicherheit? Gerüchten zufolge verfügt die Fed über nicht mal annähernd so viel Gold, wie sie behauptet.
Angeblich hat sie es verkauft, verliehen oder als Sicherheit für die Schulden des Landes als Sicherheit hinterlegt.
Ein US-Goldinvestor fragt:
Wenn die USA wirklich so viel Gold aufbewahren und Deutschland nur einen kleinen Teil will, warum schicken sie es ihnen nicht einfach?
Ein US-Analyst antwortet:
Da gibt es ein kleines Problem. Es ist futsch. Gestohlen von den Machthabern in den USA.
Inzwischen fordern auch andere ihre in Amerika eingelagerten Goldbarren zurück: Ecuador, Mexiko, Schweiz und Polen.
Rund um den Globus scheint es eine Rückbesinnung auf den handfesten goldenen Notgroschen zu geben. Aber was steckt dahinter?
Womöglich liegt das an den hartnäckigen Gerüchten, dass die Federal Reserve Bank in New York fremde Goldreserven veruntreuen soll.
Direkt gegenüber hat die größte Privatbank der USA JP Morgan Chase & Co. ihren Sitz. Sie beherbergt den weltweit größten kommerziellen Tresorraum, kaum kleiner als der der Fed.
Auch er liegt 5 Stockwerke tief unter der Erde. Die US-Notenbank lagert das Gold anderer Länder also nur einen Steinwurf entfernt von einer großen Privatbank, die auch noch mit Edelmetallen handelt und deren Tresore gleich tief unter der Erde liegen.
Ein Zufall? Es lässt einen schon stutzig werden, wo der JP Morgan Tresor liegt. Schließlich könnte es ja einen Tunnel zwischen den Gebäuden geben. Davon geht so mancher aus.
Manch einer befürchtet, dass die Wallstreet immer den gleichen Goldbatzen hin- und herschiebt, wie beim Hütchenspiel. Das Gold ist die Erbse. Und die Banken sind die Hütchen.
Wenn jemand bei JP Morgan Chase prüfen will, ob sein Gold noch da ist, sagen die: Da, hier sind die Barren. Und die Leute gehen zufrieden nach Hause.
Dann wird möglicherweise das gleiche Gold durch den mutmasslichen Tunnel zur Fed geschafft und Deutschland, Venezuela oder sonst einem Land vorgeführt.
Ein US-Analyst:
Es gibt alle möglichen Theorien über einen Tunnel zwischen der JP Morgan und der Federal Reserve Bank.
Keine Ahnung, ob da was dran ist. Aber ich weiß, wo Rauch ist, ist auch Feuer.
Gibt es tatsächlich einen Geheimgang zwischen den beiden Tresorräumen, durch den die Notenbank und JP Morgan Chase bei Bedarf ihre Goldbestände austauschen?
Falls ja, könnte das darauf hindeuten, dass die USA über weit weniger Gold verfügen, als sie behaupten.
Das kostbare Metall ist so rar, dass viele Menschen vor nichts zurückschrecken, um es zu besitzen.
Verbotene Schätze
Februar 2013. Gold Country in Nordkalifornien. Bei seinem Spaziergang mit seinem Hund entdeckt ein Ehepaar auf seinem Grundstück 8 Metalldosen, gefüllte mit 1.400 seltenen Goldmünzen.
Ihr Wert: geschätzte 10 Millionen Dollar. Der Fund wird bekannt als der Schatz von Saddle Ridge. So etwas verändert das ganze Leben.
Keiner weiß, wie reich die beiden vorher waren, weil sie anonym geblieben sind. Sie haben alles über einen Zwischenhändler abgewickelt, damit nicht irgendwer ankommt und sagt: Ihr habt ja gerade einen Sechser im Lotto gewonnen.
Schon wenige Tage nach dem Fund kursieren Berichte, dass das anonym Paar fast die Hälfte des Vermögens an Steuern zahlen muss.
Sollte es sich um Goldmünzen handeln, die vor über 150 Jahren aus der Münzanstalt (United States Mint) gestohlen wurden, könne der Fund sogar komplett konfisziert werden, lancieren andere Quellen.
Aber warum sollte die Regierung so versessen darauf sein und unbescholtene Steuerzahler bedrängen, die das seltene Glück hatten, Gold auf ihrem Grundstück zu finden?
Mai 2007. Irgendwo im Atlantik.
Ein Tauchroboter der Odyssey Marine Exploration, einem auf Tiefseeerkundungen spezialisierten Bergungsunternehmen, entdeckt ein Schiffswrack mit über 17 Tonnen Silber- und Goldmünzen. Geschätzter Wert damals: 350 Millionen Euro.
Dieser Schatz besteht aus 500 Gold- und Silbermünzen. Er gilt als größter Schatz, der je aus dem Meer gehoben wurde.
Anhand der Prägungen wird der Schatz mit dem Codenamen Black Swan (Schwarzer Schwan) dem spanischen Schiff Nuestras Senoras de la Mercedes zugeordnet. Ein Kriegsschiff, das 1804 vor der Küste Portugals von der britischen Marine angegriffen wurde.
Bergung und Transport der Goldmünzen kosten 2,6 Millionen Dollar. Doch als die Firma mit Sitz in Florida ihren Anspruch auf den Schatz geltend machen will, entbrennt ein Rechtsstreit um die wertvolle Fracht.
Spanien beanspruchte den Schatz für sich und meinte, wir waren auf dem Weg von Südamerika in die Heimat, als die Briten uns angriffen. Also müssen Sie uns den Schatz zurückgeben.
Auch Odyssey klagte. Die Firma sah sich als rechtmäßiger Eigentümer, da sie den Schatz in internationalen Gewässern gefunden hatte.
Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine Regierung in so einem Fall Ansprüche geltend macht. Das Bergungsgesetz ist seit Jahrhunderten genau definiert: Der Schatz gehört dem, der ihn hebt. Wer birgt, behält. Klare Sache.
Im Februar 2012, knapp 5 Jahre, nachdem die Goldmünzen im Atlantik entdeckt wurden, fällt das Berufungsgericht in Atlanta ein überraschendes Urteil: Der Schatz geht an Spanien. Die Anwalts- und Gerichtskosten in Höhe von 1 Million Dollar trägt Odyssey.
Ein US-Analyst meint:
Odyssey hätte zumindest ein Bergungshonorar kriegen müssen. Das war von Anfang an im Bergungsgesetz verankert.
Du riskierst Kopf und Krangen und wirst belohnt für das, was du findest.
Wer sein Leben riskiert, sollte ordentlich bezahlt werden.
Aber Odyssey werden nicht einmal die Bergungskosten erstattet.
Haben womöglich geheime Interessen das umstrittene Gerichtsurteil beeinflusst?
Ein US-Analyst meint:
Wie sich herausstellte haben Spanien und die USA heimlich miteinander verhandelt. Ohne, dass Odyssey davon wusste.
Dokumente, die im Juli 2008 von Wikileaks veröffentlicht werden, belegen, dass die US-Beamte mit der spanischen Regierung zusammengearbeitet haben.
Offenbar ging es um einen heiklen Deal.
Die USA haben Spanien bei der Rückforderung des Goldschatzes unterstützt.
Im Gegenzug gab Spanien das Gemälde Rue St. Honore des Malers Camille Pissaro, das 1939 von den Nazis erbeutet wurde, an seinen amerikanischen Eigentümer zurück.
Da liefen geheime Verhandlungen zwischen dem US-Außenministerium und Spanien. Und die Amerikane meinten: Gut, wir halten uns raus. Aber wir möchten, dass dieses Gemälde zurückgegeben wird. Noch kurz zuvor hatte sich Spanien geweigert, das Bild rauszurücken.
Odyssey Marine waren die Leidtragenden dieses Deals. Die Geschichte zeigt: Wenn es um Gold geht, ist selbst das Gesetz wertlos.
Böse Zungen behaupten, dass die US-Regierung um jeden Preis verhindern will, dass große Mengen Gold in Privathand gelangen.
Doch das scheint die Gier nach dem glänzenden Edelmetall, nur noch weiter anzufachen.
Und damit auch immer mehr dubiose Händler auf den Plan zu rufen, die den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen.
Katzengold