Der MLM-Goldhändler Harald Seiz (56) aus Stuttgart und der kroatische Bergbauunternehmer Josip Heit (41) aus Dortmund betreiben angeblich seit letztem Jahr eine gemeinsame Goldmine auf Madagaskar im Indischen Ozean.
Sie soll einer von Seiz in Miami (US-Staat Florida) gegründeten Bank namens KBC Inc. gehören, die ihren Minenanteil mit einem Sachanlage-Buchwert von 938,8 Millionen Euro angibt.
Doch in ganz Florida konnte ein eigens angesetztes internationales Rechercheteam keine solche KBC Bank ausfindig machen, nur eine im Juni 2018 gegründete Karat Coin, Corporation in einem virtuellen Büro in Miami.
Und die beiden kroatische Bergbauunternehmen White Rock Minerals d.o.o. und White Rock d.o.o. von Heit weisen keinerlei Aktiva aus, die einem Minenanteil entsprechen würden, und verzeichneten in der 2018er Bilanz sogar Verluste.
Es soll auch noch eine Gold-Mine in Guinea geben. Doch die beiden Gold-Minen sind sehr zweifelhaft, wie wir sehen werden.
Ein Insider, der sich Investreporter nennt und aus Sorge vor Repressalien lieber anonym bleiben möchte, befürchtet gegenüber GoMoPa sogar:
Es scheint sich da ein internationaler Skandal im Goldgeschäft anzubahnen.
Harald Seiz verkauft mit seiner Firma Karatbars International GmbH aus der Vaihinger Straße 149a in Stuttgart nicht nur überteuertes Gold, wie ein weiterer Informant GoMoPa bereits im Januar 2019 mitteilte:
Der Informant schrieb zu Harald Seiz:
Er verkauft NADIRGOLD. Die Raffinerie ist LBMA zertifiziert.
Allerdings sind die Preise dort reichlich günstiger…
Irgendeiner muss seinen Lambo halt bezahlen… Er hat zumindest gelernt, LBMA-Gold zu verkaufen…
Der Rest ist grenzwertig bis Betrug… eine heiße Marketingmaschine… mit vielen bunten Papierchen und Karten…
Harald Seiz brachte im letzten Jahr noch die hauseigenen Kryptowährungen KaratGold Coin (KBC) und KaratCoinBank Coin (KCB) in seine Karatbars Gold-Community ein. Diese Community bestehe nach eigenen Angaben mit Hilfe des Multi-Level-Marketings (MLM) aus mittlerweile 500.000 Nutzern in 125 Ländern.
Angeblich seien die Karatbars Kryptowährungen mit Gold abgesichert. Bei dieser Absicherung würde Seiz mit dem kroatischen Bergbauunternehmer Josip Heit zusammenarbeiten.
Doch wer ist dieser Heit?
Heit wurde im Januar 2018 zum Vorstand der GSB Gold Standard Banking Corporation AG aus der Königsallee 61 in Düsseldorf bestellt.
Diese Firma hat bislang mit Gold herzlich wenig zu tun.
Sie kannte man bisher als Baustofflieferant GCC Gazella Corporate Capital GmbH. Laut ihrem immer noch aktuellen Internetauftritt GCC.AG baut die GCC Gruppe Kalkstein und weißen Marmor vornehmlich aus einer kroatischen Lagerstätte in der Nähe der Stadt Trogir ab. Die beiden Handels-Labels heißen WhiteRock Minerals und WhiteRock Marmor. Von Gold keine Spur.
Auffällig ist allerdings, dass Josip Heit am 30. März 2019 in London (17 High Street) eine Unternehmensberatung namens White Rock Minerals Limited mit ihm als Director eintragen ließ.
Zufall oder gewollt? Eine Firma mit demselben Namen White Rock Minerals Limited gibt es bereits seit längerem in Ballarat im australischen Bundesstaat Victoria. Ein Bergbau-Erkundungsunternehmen.
Dieses australische Unternehmen unter Managing Director und CEO Matthew Gill und Chairman Peter Robert Lester ist ein börsennotiertes Pennystock-Unternehmen, das nach eigenen Angaben Zink-Lagerstätten in Red Mountain in Zentral-Alaska der USA sowie Gold- und Silberlagerstätten in der Nähe von Drake im Norden von New South Wales in Australien erkunden möchte. Es hat noch kein Gramm Gold gefördert.
Aber selbst mit diesem lediglich Gold-Erkundungsunternehmen White Rock Minerals Limited aus Australien hat die englische Unternehmensberatung des Kroaten Heit in London rein gar nichts zu tun.
Der Informant “Investreporter” suchte derweil einen Nachweis dafür, dass die Karatbars Kryptowährungen KBC und KCB tasächlich mit Gold abgesichert seien. Er fand aber keinen.
Der Investreporter zog gegenüber GoMoPa das Fazit:
Das Versprechen des deutschen Unternehmensgründers und Geschäftsführers der Karatbars International GmbH aus Stuttgart, Harald Seiz, sowie seines kroatischen Vorstandsmitgliedes Josip Heit, der KaratGold Coin (KBC) und der Karatcoinbank Coin (KCB) wären mit Gold abgesichert, scheint jeglichem faktischen Nachweis zu entbehren.
Laut eigener Aussage der Firma Karatbars sollen mittlerweile mehr als 500.000 Menschen in die Coins KBC und KCB investiert haben.
Denn was klingt besser als eine scheinbar besonders lukrative Investitionsmöglichkeit, welche das Investment-Risiko in eine Kryptowährung theoretisch gegen Null hält, wenn diese durch Gold gedeckt wäre, denn das Edelmetall gilt als krisensicher.
Aber hat Karatbars tatsächlich das Gold, um die Coins KBC und KCB abzusichern?
Und wie stellt man Glaubwürdigkeit bei ahnungslosen Anlegern her?
Der Investreporter:
Unser internationales Recherche-Team hat sich der Sache angenommen und stieß dabei auf unglaubliche dreiste Machenschaften der sogenannten Vorzeigeunternehmer.
Am 4. April 2019 stellten sich auf Youtube Harald Seiz als CEO und Josip Heit als Chairman of the board einer Karatbars International & Goldstandard Group vor. Einer Firma, die mit diesem Doppelnamen nirgendwo eingetragen ist.