Die WeRe Bank mit Sitz im englischen Manchester verspricht weltweit übers Internet, sie würde Schuldner von jeglichen Arten von Schulden befreien – gegenüber anderen Banken, Bausparkassen, Stadtwerken, Finanzämtern oder Firmen.
Die WeRe Bank verlangt dafür keine Zinsen, sondern lediglich eine einmalige Verbindungsgebühr von 35 Britischen Pfund (46 Euro) und monatlich laufende Gebühren von 10 Britischen Pfund (13 Euro). Die WeRe Bank verpflichtet sich, Schulden bis 150.000 Britische Pfund (196.000 Euro) abzutragen.
Dazu muss der Kunde einen Schuldschein unterschreiben, in dem er sich verpflichtet, die Schuldsumme innerhalb von zehn Jahren an die WeRe Bank zurückzuzahlen. Im Gegenzug bekommt der Kunde sofort ein Scheckheft der WeRe Bank, mit dem er all seine Schulden bezahlen könne.
Allerdings steht auf den Schecks nicht Euro, sondern eine interne Währung der WeRe Bank: RE. Sollte eine Behörde oder Firma den WeRe Bank Scheck nicht akzeptieren, so würden die Gläubiger laut Paragrafen 42 und 43 eines Wechselgesetzes aus dem Jahr 1882 in “Unehre” handeln und die Schuld würde erlöschen.
Eine haarsträubende Geschichte, auf die aber offenbar viele Schuldner in ihrer Not gutgläubig hereingefallen sind.
Mitte Dezember 2015 hatte der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net die Warnung eines Users aus Sachsen-Anhalt veröffentlicht:
Die Schecks sind nicht gedeckt. Ich habe aber den Verdacht, dass die Schuldscheine an Dritte verkauft werden. Mehrere Member haben bereits von geplatzten Schecks berichtet. Angeblich sollen 10 Milliarden USD bei der BIZ in Basel in Form von Gold und Silber hinterlegt sein.
Der User aus Sachsen-Anhalt und dessen Bekannte sind offenbar nicht die einzigen Opfer. In Österreich, wo ein Josef Lippnigg aus Graz, Pappenheimgasse 5, und der sogenannte Börsenwolf Wolfgang Cejda aus Strasshof, Silberwaldstraße 169, kräftig “mitmischen” sollen, hat die Wiener Finanzaufsichtsbehörde FMA am 23. Januar 2016 eine Warnung vor der WeRe Bank veröffentlicht: