Die New Yorker Investmentlegende Warren Buttett (Rubina Real Estate GmbH) hat Berlin als lukratives Renditeinvestment für Neubauten mit Mietpreisen von bis zu 35 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche warm entdeckt.
Und da ist er nicht der einzige internationale Investor.
Ein Investmentfonds der The Carlyle Group von Thomas Carlyle aus Washington D.C., in den 2.095 Investoren aus 91 Ländern eingezahlt haben, kaufte anfang 2020 das 1900 erbaute Mietshaus mit zwei Dutzend Mietparteien in der Corinthstraße 53 im Rudolfkiez in Berlin Friedrichshain für 6,4 Millionen Euro, kündigte eine Modernisierung sowie eine Mieterhöhung an und verkauft die Mietwohnungen nun einzeln als Eigentumswohnungen zu einem stolzen Preis: Eine 2-Zimmer-Altbauwohung, vermietet, 75 Quadratmeter Wohnfläche, kostet 375.000 Euro.
Steuerexperte und wissenschaftlicher Referent Christoph Trautvetter vom Netzwerk Steuergerechtigkeit aus der Eldenaer Straße 60 in Berlin Prenzlauer Berg errechnete:
Wir haben eine Rendite von 1.000 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter innerhalb von wenigen Monaten. Mehr als 30 Prozent. Also eine Rendite, von der der normale Anleger nur träumen kann.
Die Mieteinnahmen aus dem gekauften Haus in Berlin in Höhe von rund 2 Millionen Euro fließen auf die britischen Cayman Islands in der Karibik.
Dort sitzt die Carlyle Management Group, die sich ihren Teil vom Kuchen in Form der Managementgebühr und performance fee (Renditegebühr) sichert. Und ein Fonds (Limited Partners), der die Investoren ausbezahlt.
Im Berliner Grundbuch ist nur eine CER Berlin RP Osloer S.A.R.L. mit Adresse 2, avenue Charles de Gaulle in der Stadt Luxembourg eingetragen. Ganz legal: In Deutschland darf der Eigentümer seine Identität verschleiern.
Der Vorteil dieses ganzen Firmengeflechts: Alles läuft anonym und möglichst steuerfrei.
Verhindern können die Mieter den einzelnen Weiterverkauf ihrer Wohnungen nicht.
Dabei gilt Berlin für ausländische Investoren noch als Geheimtipp in puncto Betongold.
Und dieser Mann profitiert davon:
Der gelernte Bankkaufmann Stefan Schulze (49) aus Berlin Lichterfelde ist Chef eines großen Immobilienunternehmens, nämlich seit 2013 als Generalbevollmächtigter (Prokurist) und Vertriebsleiter der Rubina Real Estate GmbH in der Charlottenstraße 18 in Berlin Mitte. Wirtschaftlich Berechtigter dieses Immobilienvermittlers und Asset Managers für Dritte ist mehrheitlich (69 Prozent) Michael Brehm (40) aus Mitte.
Die Rubina Real Estate GmbH lotst seit ihrer Gründung im Jahr 2011 und bis 2018 unter dem Namen der heutigen Muttergesellschaft Eichen Holding GmbH aus der Mellenseestraße 21 im brandenburgischen Gewerbesteuerparadies Zossen in erster Linie ausländische Investoren auf den deutschen Immobilienmarkt, vor allem solche aus China, Indien und dem arabischen Raum.
Seit März 2018 gehört das Berliner Unternehmen zum Netz des US-Unternehmens Berkshire Hathaway HomeServices von Warren Buffett. Seither gehören auch Anleger aus den USA zur Zielgruppe.
Stefan Schulze kennt das Geschäft in- und auswendig.
Rund 90 Prozent des Wohnraums, den der Makler vermittelt, geht an internationale Investoren. Für ihn haben die Berliner Mieten noch viel Luft nach oben, obwohl die Mieten in den letzten 10 Jahren laut dem Berliner Analysehaus bulwiengesa AG bundesweit um 50 Prozent und speziell in Berlin um gut 70 Prozent gestiegen sind.
Schulze sagte dem Sender 3sat in der Sendung vom 23. September 2020:
Die privatwirtschaftlichen Investoren kaufen eigentlich, weil die an eine bestimmte Wertentwicklung in der Region glauben.
Und da bietet Berlin unheimliche Vorteile noch. Da wird Berlin eine noch viel, viel stärkere Rolle spielen als jetzt schon. Und damit steigen natürlich auch die Preise.