Binz zählt zu den Topurlaubszielen in Europa. Es macht Spaß, hier mitzugestalten. Die Entscheidung für diesen Standort war genau richtig”, sagte Dr. med. Michael Hutter (65, Foto mit seiner Generaldirektorin Birte Löhr aus Binz vor seinem 5-Sterne-Hotel Grand Hotel Binz) der Ostsee Zeitung in der Zeitungsserie “Wem gehört das Land?”.
Das war vor drei Jahren. Jetzt verlangt der niedersächsische Venen-Arzt Dr. med. Michael Hutter (er besitzt mehrere Kliniken und Medizinische Versorgungszentren in Braunschweig) als gleichzeitiger Vermieter mehrerer Ferienwohnungen ohne Hotelkomfort von einer vierköpfigen Familie (zwei Erwachsene und zwei Kinder) für Anfang August 2022 rund 5.000 Euro für eine Woche in einer Mini-Ferienwohnung (40 Quadratmeter) in seinen Arkona Strandresidenzen in zweiter Reihe Proraer Straße 11 mit jeweils 2 Einzelbetten und einem Schlafsofa – ohne Meerblick und ohne Frühstück im Ostseebad Binz auf der Insel Rügen.
Das entspricht 723 Euro pro Nacht bei einer Anreise am 1. August und einer Abreise am 8. August 2022.
Der Wahnsinnspreis für einen Last-Minute-Familienurlaub ausgerechnet von den Arkona-Residenzen (Foto mit Ausblick aus den Ferienwohnungen) verwundert etwas. Denn diese Ferienwohnungen auf Rügen werden von der Private Palace Hotels Limited (gehört allein Dr. med. Michael Hutter) nicht nur im Steuersparparadies Malta betrieben.
Ihr Managing Director Gino Leonhard (49, Foto, ein geborener Rügener) ist zugleich seit 2004 bis heute Vorstandsmitglied des Arbeiter-Samariter-Bundes NORD-OST eingetragener Verein in Stralsund.
Der gelernte Schiffsmechaniker und ausgebildete Verwaltungsbeamte Gino Leonhard saß seit 2006 im Schweriner Landtag und war 2011 (Foto) Landesvorsitzender der FDP Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem war er mal Bürgermeister der Gemeinde Seebad Insel Hiddensee.
Nach schweren Vorwürfen wechselte Gino Leonhard allerdings als Politiker in die freie Wirtschaft
Wegen des Tatverdachts der Vorteilsnahme, Untreue und Bestechlichkeit wurde gegen ihn im Jahre 2004 ermittelt. Büros und Privatwohnungen des damaligen Bürgermeisters Gino Leonhard sowie des Bauamtsleiters der Inselgemeinde wurden in diesem Zusammenhang, ohne jegliche Vorankündigung, durchsucht. Unter anderem habe er gemäß damaligem Verdacht unrechtmäßig Gehalt von einer gemeindeeigenen Firma bezogen. Gino Leonhard wurde auf mehrheitlichen Beschluss der Gemeindevertretung, parallel zu den laufenden Ermittlungen, in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Die Ermittlungen wurden nach 1,5 Jahren, ohne dass sich Gino Leonhard zu den Vorwürfen persönlich äußern musste, durch die Staatsanwaltschaft Stralsund, kommentarlos eingestellt.
Nach seinem Mandat im Landtag Mecklenburg-Vorpommern, zog sich Gino Leonhard im Jahr 2011 aus der Politik zurück, gab alle politischen Ämter ab und übernahm nach einer längeren Ruhephase eine neue Position in der freien Wirtschaft. Nur sein Amt als Vorstand des ASB NORD-OST behielt er nebenher bei.