Schon vor zehn Jahren musste der freiberufliche Engel & Völkers-Makler Alexander zu Sayn-Wittgenstein sein Büro schließen, nachdem ein Mega-Immobilien-Deal in Dubai geplatzt war, wie GoMoPa berichtete.

Fall 1: Damals hatte der IT-Unternehmer Michael Braun aus Seevetal bei Hamburg nach eigenen Angaben eine halbe Million Euro nach Dubai überwiesen für ein Haus auf der künstlich angelegten Insel “White Bay” (Weiße Bucht) unter Palmen, das aber weder gebaut noch, wie versprochen, mit großem Gewinn anschließend weiterverkauft wurde.
Nun muss wieder ein Engel & Völkers-Makler liquidiert werden: Ralph Peter Viereck (55) aus Lüneburg mit seiner Hamburger Engel & Völkers Resorts GmbH (auch EV Resorts GmbH genannt), die bis einschließlich Oktober 2018 in den Internetauftritt der Engel & Völkers AG engelvoelkers.com eingebettet war.
Die ist für zwei weitere Engel & Völkers-Skandale verantwortlich.
Fall 2: Anfang vorigen Jahres platzte ein weiteres Dubai-Investment von deutschen Anlegern in die Wohnblöcke A4 und C6 des geplanten Polo-Luxusdorfes Meydan City.
In einem WiWo-Artikel mit dem Titel “In den Sand gesetzt” hatten die Redakteure den Hamburger Mutterkonzern Engel & Völkers AG für die Unregelmäßigkeiten des Lizenzunternehmens Engel & Völkers Resorts GmbH mitverantwortlich gemacht.
Diese wiesen allerdings sämtliche Verantwortung von sich, obwohl es Hinweise gebe, so die Redaktion, dass die AG seit 2015 von Missständen im Zusammenhang mit dem von Ralph Viereck geführten Unternehmen gewusst und nicht eingegriffen habe. Denn immerhin habe damit der bis dahin klangvolle Name Engel & Völkers Schaden nehmen können.
Nun kocht in Kanada der dritte Megaflop hoch, bei dem deutsche Anleger mit dem Namen der bekannten Hamburger Maklerorganisation Engel & Völkers in Immobilieninvestments gelockt und wahrscheinlich um ihr Geld gebracht wurden.
Fall 3: In Nova Scotia in Kanada sollte ein Luxusresort mit Ferienhäusern und Eishockey-Akademie entstehen, das Anlegern Traumrenditen beschert. Der Name der geplanten Traum-Location: Forest Lakes Country Club.
Doch der kanadische Bauprojekt-Entwickler Terra Firma Development Corporation (TFDC Investitionen) der Gebrüder Donald und Bradley Marr aus Nova Scotia nahe dem Flughafen Halifax ist seit dem 5. August 2020 pleite, statt Luxusresort gibt es nur ein Stück Wald.
Die Bauprojektentwickler haben sich offenbar übernommen. Bradley Marr beging im Spätsommer 2019 Selbstmord.
Das Investitionskapital für das Projekt kam insbesondere aus Deutschland.
Das Immobilien-Investment in Kanada wurde seit 2012 unter dem Markenlogo Engel & Völkers vom Hamburger Franchise-Makler Engel & Völkers Resorts GmbH vermittel. Dieser Franchisenehmer befindet sich seit 2018 in Liquidation.
In seinem Youtube-Kanal berichtete der Kieler Anwalt Helge Petersen im Dezember 2020:
In der Sache “Forest Lakes Country Club” verdunkelt sich der Himmel weiter über dem Namen “Engel & Völkers”.
Der Skandal um das Immobilienprojekt im kanadischen Nova Scotia, welches von der Engel & Völkers Resorts GmbH mit ihrem damaligen Geschäftsführer Ralph Viereck in Deutschland vertrieben wurde, droht nun auch den guten Ruf der Engel & Völkers AG nachhaltig zu schädigen und wird nach Ansicht des Fachanwaltes Helge Petersen auch deren Vorständen auf Sicht auf die Füße fallen.
Vorstände sind: Sven Odia (Vorsitzender), Kai Enders, Paloma Perez Bravo, Thilo von Trotha. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Christian Völkers.
Der Kieler Rechtsanwalt Helge Petersen wurde alarmiert, weil “vermehrt” Mandanten an seine Wirtschaftskanzlei herangetreten seien,
die sich auf Betreiben der Engel & Völkers Resorts GmbH in einem Immobilienprojekt in Nova Scotia – dem sogenannten Forest Lakes Country Club – engagierten.