Gleich mal die Verzwanzigfachung des Einsatzes verheißt der grüne Smartphone-Banking-App-Anbieter Tomorrow GmbH aus Hamburg Sankt Pauli den Kleinanlegern, die sich im Herbst diesen Jahres an einer geplanten 2 Millionen Euro schweren Crowd-Kampagne beteiligen und dann virtuelle Unternehmensbeteiligungen (tokenisierte Genussrechte) des Bankdienstleisters kaufen sollen.
Interessierte können sich schon jetzt für das Crowdinvesting anmelden.
Tomorrow ist keine Bank. Sie hat gar keine Banklizenz. Seit März 2019 vermittelt die Tomorrow GmbH Girokonten für die Berliner Digitalbank solarisBank AG. Die solarisBank freut sich, auf diese Weise an eine neue Zielgruppe heranzukommen.
Die Tomorrow GmbH wirb auf ihrer Webseite Tomorrow.one mit dem Slogan:
Wir schützen 1 Quadratmeter Regenwald für jeden einzelnen Euro, der mit der Tomorrow Karte ausgegeben wird.
Roland Manfred Folz (56) aus Berlin, CEO der solarisBank AG aus Berlin Mitte, sagte im April 2018 auf Tomorrow.one:
Wir freuen uns, mit Tomorrow einen Partner zu haben, mit dem wir die Marktchancen von nachhaltigem Banking bestmöglich nutzen werden. Das progressive Angebot von Tomorrow stellt eine Neuheit im Markt dar.
Ab Mitte Oktober 2020 wolle man auf der Pfälzer Plattform WinWin.de von Tomorrow-Teilhaber (3,63 Prozent) Matthias Willenbacher (51) aus Mainz zwei Millionen Euro über das sogenannte “Crowdinvesting” einsammeln, sagt der Hamburger Tomorrow-Co-Gründer und Mitgeschäftsführer Michael Schweikart (38). Mindestens 100 Euro und maximal 25.000 Euro können Investoren in das Unternehmen stecken und bekommen im Gegenzug digitale Anteile des Banking-App-Anbieters.
Ob Willenbacher, auch wenn er Teilhaber ist, für das Einwerben der Genussrechte die beste Wahl ist?
Der Mainzer Investor Matthias Willenbacher (Gründer von WiWin, juwi sowie Gründer und Geschäftsführer von Wi Venture aus Berbach in Rheinland-Pfalz) hat immerhin laut einem BGH-Urteil für juwis ersten Windpark in Thüringen einen Politiker (den ehemaligen Innenminister von Thüringen und späteren Stellvertretenden Oberbürgermeister von Eisenach Christian Köckert, 62, CDU) mit 80.000 Euro bestochen, Aktenzeichen: 2 StR 281/14, wie GoMoPa berichtete.
Die Staatsanwaltschaft Meiningen forderte bei 13 Banken Einsicht in Konten von Willenbacher, woraufhin die Geldhäuser ihre Geschäftsbeziehung zu Willenbacher prüften.
Der Politiker wurde höchstrichterlich verurteilt, Willenbacher erhielt skuriler Weise vom Landgericht Meiningen 2016 einen Freispruch, gegen den die Staatsanwaltschaft allerdings Revision eingelegt hat.
Heute ist Willenbacher mit seiner Crowd-Investingseite WinWin.de ein gebundener Vermittler der Effecta GmbH aus Florstadt in Hessen von Alleininhaberin Katja Hirsch (44) aus Erding.
Katja Hirsch ist zwar seit 2017 auch Prokuristin der erfolgreichen Münchner Baader Bank AG von Mehrheitseigner (69 Prozent) Uto Baader (76) aus München.
Aber über ihre Effecta GmbH, an die Matthias Willenbacher mit WinWin.de angebunden ist, schätzt aktuell eine Wirtschaftsauskunft gegenüber GoMoPa ein:
Das Ausfallrisiko wird als überdurchschnittlich eingeschätzt.
Und ob man dem Tomorrow-Gründer und Geschäftsführer Jakob Jonathan Berndt aus Hamburg ein zweites Mal Genussrechte anvertrauen kann?