Der sächsische Software-Unternehmer Uwe Bauch (54) gehört zu Deutschlands Innovations-Elite. Bauch führte mit seinem Chemnitzer Landsmann und Geschäftspartner Janko Nebel (47) das gemeinsame Unternehmen community4you AG aus der Händelstraße 9 in Chemnitz seit der Gründung im Jahr 2001 qualitativ an die Weltspitze..
Und schreibt mit einem Umlaufvermögen 2016 von rund 1,6 Millionen Euro schwarze Zahlen: Der Jahresüberschuss beträgt rund 215.000 Euro. Ein 57facher Gewinnzuwachs gegenüber dem Vorjahr (rund 3.800 Euro).
Bauch schreibt auf der Firmenseite über sein Unternehmen:
Mit unserer Fuhrpark- und Leasingsoftware sind wir bereits europäischer Marktführer.
Seit Juni (2018) gehören wir als “Top-Innovator” zur Innovationselite Deutschlands.
Mit unserer eigenen Technologie- und Integrationsplattform open-EIS stehen wir auf Augenhöhe mit Global Playern wie zum Beispiel IBM, SAP, Microsoft, Apple oder Google.
Im Juli 2018 erteilte Siemon (ganz rechts) den Funktionären Bauch (ganz links) und Georgi (2. von rechts) Hausverbot für die Geschäftsstelle und den VIP-Bereich des Stadions
“Um die eigenen Produkte zu präsentieren sowie die Bekanntheit des Unternehmens regional und darüber hinaus weiter zu stärken”, wurde das Softwareunternehmen Namensrechte-Sponsor für das neue Stadion, dass die Stadt Chemnitz für 27 Millionen Euro als Heimspielstätte für ihren Mieter Chemnitzer Fußballclub e.V. in der Gellerstraße 25 mit 15.000 Plätzen gebaut hat.
Mit der Eröffnung am 2. August 2016 mit einem Freundschaftsspiel gegen Borussia-Mönchengladbach aus der 1. Bundesliga erhielt das Stadion den Namen community4you ARENA.
Das wurde im März 2017 auch mit der Installation von bis zu 2 Meter hohen Leucht-Reklame-Buchstaben über dem Eingangstor besiegelt.
Der Sponsor-Vertrag sollte eigentlich 5 Jahre laufen. Und die community4you AG sollte laut Vertrag pro Spielsaison 250.00 Euro an den Verein zahlen. Das war für den Verein eine große Hilfe, denn der Chemnitzer FC e.V. musste jährlich die im Pachtvertrag festgeschriebenen Summen – 180.000 Euro Pacht- und 500.000 Euro Betriebskosten – an die Stadt Chemnitz zahlen.
Doch der Sponsor-Vertrag hatte eine Klausel: Wenn die Mannschaft aus der 3. Liga absteigt, verliert der Vertrag seine Gültigkeit.
Das ist dieses Jahr geschehen. Die Himmelblauen, wie sich die Chemnitzer Profifußballer wegen der Trikotfarbe nennen, spielen nur noch in der 4. Liga.
Und damit ist vergleichsweise wenig Geld zu verdienen.
Ein Blick auf die Fernsehgelder der Saison 2017/18 macht eines klar: Wirtschaftlich attraktiv sind nur die ersten beiden Ligen.
Den Chemnitzern gelang nur zwei Mal der Aufstieg in die 2. Bundesliga: 1991 und 1999. Im Jahr 2011 gelang dem Chemnitzer FC e.V. noch einmal ein Aufstieg, jedoch nur in die 3. Liga. Und nun der Abstieg in die 4. Liga (Regionalliga Nordost).
Rund 820 Millionen Euro Fernsehgelder bekommen in der Saison 2017/2018 die Bundesligisten in der 1. Liga.
Die Zweitligisten erhalten immerhin noch zirka 180 Millionen Euro. Die 3. Liga bekommt mit 12,8 Millionen Euro nicht mal zehn Prozent im Vergleich zur 2. Liga.
CFC-Aufsichtsratschef Bauch räumte im Mai 2018 gegenüber der Freien Presse ein:
Ich bin Kaufmann, kein Fußballexperte. Ich kann nicht beurteilen, wie gut oder schlecht ein Trainer bzw. Spieler ist. Ich habe mich in diese Belange bisher nicht eingemischt, werde das auch künftig nicht tun.
Das Aus für den Namen coummunity4you ARENA
Der Abstieg der Chemnitzer FC e.V. in die 4. Liga bedeutet auch das Aus für die Namens-Sponsorschaft des Elite-Softwareunternehmens community4you AG.
Am 4. Juli 2018 wurde der Schriftzug comunity4you ARENA entfernt. Die “community4you ARENA” heißt nun wieder “Stadion Chemnitz”. Aufgrund des Abstiegs des Chemnitzer FCs in die Regionalliga wurde der Naming Right Sponsoring Vertrag vorzeitig zum 30. Juni 2018 aufgelöst.
Uwe Bauch:
Der Vertrag gilt erst einmal nicht für die 4. Liga.
Und ganz plötzlich ist der ostdeutsche Fußballverein für den europäischen Software-Marktführer nicht mehr interessant, weil seine Kunden im Westen säßen.
Uwe Bauch:
Gespräche zu diesem Thema wird es irgendwann geben, ich sage nicht kategorisch nein.
Aber als Unternehmer habe ich nicht mehr viel von der Namenspartnerschaft – fast alle unserer Kunden sitzen im Westen, der CFC ist nur noch im Osten präsent.
Vielleicht gibt es ein Unternehmen, dem diese Werbeplattform mehr bringt.