Es geht um den V+ Fonds 2. Die haben einem guten Bekannten und Mandanten von mir gut 800.000 Euro aus der Tasche gezogen. Der Mann war 40 Jahre als Orthopäde in Hamburg niedergelassen. Und im Alter von 69 Jahren hat ihm die V+ Beteiligungs 2 GmbH unter Geschäftsführung von Gesellschafter Werner Schaar ein Fondsprodukt als Altersvorsorge verkauft, was nach frühestens 24 Jahren zur Verfügung steht.

 

Mit 500.000 Euro Einmalanlage. Und dazu noch 5 Ratenverträge a 500 Euro mit 37.500 Einmalanlage. Das heißt dann 2.500 Euro im Monat. Die er da einzahlen muss und haben ihm das völlig anders erklärt.

Sie haben den Emissionsprospekt zur Unterschrift mitgebracht. Haben ihn zu Hause aufgesucht mit mehreren Leuten. Und haben ihn dann beraten. So wie das früher bei Versicherungen war. Der Tante Trude dann die Wohnung gestürmt hat und solange beraten, bis sie unterschrieben hat.

Und so ähnlich war das da auch. Und dann haben sie seine Tochter und seine Enkel da mit eingetragen. Als Bürgen. Das muss man sich mal vorstellen. Das ist haarsträubend. Wenn er jetzt verstirbt, dann müsste seine Tochter die Raten weiterbedienen.

Nach 5 Jahren Kapital durch Gewinne komplett wieder raus?

 

2.500 Euro im Monat – das kann die gar nicht bezahlen. Sie haben ihm aber erklärt, dass er allein aus den Gewinnen sein Kapital schon nach fünf Jahren komplett wieder raus hätte und das natürlich auch entnehmen könnte.

Dem ist aber nicht so – frühestens nach 24 Jahren

Wir sind hier den Emissionsprospekt mal durchgegangen und haben festgestellt, dass er da frühestens nach 24 Jahren rankommt.

Der V+ 2 Fonds ist ja jetzt schon notleidend.

 

Das ist haarsträubend. Dann gibt es auch ein BGH-Urteil, habe ich gefunden, dass die Beraterhaftung bei V+ 2 Fonds inzwischen auf den Emittenten übergegangen ist.

Die Beraterin, die das gemacht hat, hat sofort, als sie gemerkt hat, dass wir uns darum kümmern, eine Privatinsolvenz abgegeben. Hatte sich aber weit über 80.000 Euro Provision eingesteckt.

Es gibt inzwischen eine Akte. Das Ganze ist rechtsanhängig. Ich arbeite hier mit einer Anwaltskanzlei in Hamburg zusammen, die das letztlich auch macht.

Die hat jetzt ein außergerichtliches Schreiben bekommen. Wir warten jetzt noch ab, eine Woche oder so haben die noch Frist, ob die freiwillig zahlen.

Und wenn die nicht zahlen und wir uns eh streiten müssen, kann ich Ihnen auch bedenkenlos die Akte gegeben. Die Schriftsätze stammen alle von mir, da bin ich der Urheber. Ich habe auch Vollmacht. Die Anwälte haben das gegengeprüft. Sie haben da eine substantiierte Akte zur Verfügung. Darauf können Sie sich stützen. Wenn V+ 2 sich meldet und sagt, das stimmt gar nicht, können Sie sagen: Doch, hier steht’s.

Gesellschafter-Vertreter als Informant für Gerlachreport verleumdet

Das Produkt V+2 wird inzischen verwaltet von der Xolaris. Da habe ich mit dem Herrn Klaile gesprochen beziehungsweise nicht gesprochen. Ich habe zehn Mal angerufen, bis man mir erklärt hat, ich könne meine Anrufe einstellen, man hätte kein Interesse, mit mir zu sprechen.

Haarsträubend. Es wurde dann angedeutet, ich sei doch Informant für den Gerlachreport, und man würde mit mir nicht sprechen. Mit dieser Unterstellung wurde ich komplett ausgebremst und war als Ansprechpartner dann gebranntmarkt.

Und dann waren die Herrschaften so freundlich, in der Gegend herumzutelefonieren. Und noch andere Leute daraufhinzuweisen.

Das ist blanker Unsinn. Ich habe noch nie mit dem Gerlachreport zu tun gehabt.

GoMoPa.net: Hat der Gerlachreport über V+ 2 Fonds schon berichtet?

Der Finanzberater weiter: “Das weiß ich nicht, ich bin da nicht auf dem Laufenden. Auf jeden Fall ist das ein konkreter Fall, wo wir ganz klar sagen können, der Abschluss war sittenwidrig. Das hätte man gar nicht machen dürfen.”

GoMoPa.net: Haben Sie eine aktuelle Anschrift von der Fondsgesellschaft beziehungsweise der Komplementärin?

Der Finanzberater: “Nee, das ist das Problem. Das erste Schreiben ist zurückgekommen, weil die unter der Adresse nicht mehr erreichbar sind. Es gibt so zwei, drei Adressen im Netz, die man da finden kann.”

GoMopa.net: Der Vertrag muss doch einen Kopf haben?

Der Finanzberater: “Die Adresse stimmt nicht mehr, da war auch die Xolaris noch nicht drin.”

GoMoPa.net: Wie ist jetzt Ihre Forderung?

Der Berater: “Wir hätten gern das Geld zurück.”

GoMoPa.net: Mit welcher Begründung?

Der Berater: “Sittenwidriger Abschluss. Meinem Klienten ist eine Altersvorsorge verkauft worden, die keine ist. Denn er soll ja noch 19 Jahre einzahlen. Der Vertrag wurde vor 5 Jahren abgeschlossen. Das muss man sich mal vorstellen, der Mann ist jetzt 74 Jahre alt.”

GoMoPa.net: Wie ist er denn darauf gekommen, dass da irgendwas nicht stimmt? Das hat doch eine Weile gedauert.

Der Berater: “Am Anfang hat er das nicht realisiert, weil die ihm immer gesagt haben, nach fünf Jahren kann er ja sein Geld wieder raushaben. Jetzt wollte er Geld haben, da haben die gesagt, das können Sie vergessen.”

GoMoPa.net: Hat er denn überhaupt irgendwas bekommen?

Der Berater: “Gar nichts. Die haben nur gesagt, wenn Sie tapfer weiterzahlen die 19 Jahre, dann könnte es sein, dass Sie Ihr Geld wiederbekommen.”

GoMoPa.net: Worin will der V+ 2 das Geld investieren?

Der Berater: “Die haben da angebeblich in 30 verschiedene Firmen investiert. Und deshalb wäre das Risiko ganz breit gestreut. Und es wäre gar kein Problem. Im Beratungsgespräch ging es immer nur um eine Altersvorsorge. Da hat man ihm zur Unterschrift den Prospekt mitgebracht. Dann ging es zack, zack, zack. Mehr um die Überweisungen als um die Inhalte.”

GoMoPa.net: Hat Ihr Klient die Überweisung an V+ 2 jetzt eingestellt?

Der Berater: “Ja, die mahnen ihn jetzt ab. Da gibt es Mahnbescheide und so. Sie versuchen massiv, ihn zu zwingen, in diesen Schlund immer noch Geld hinterher zu werfen, obwohl längst klar ist, dass er zu Lebzeiten das Geld wohl nicht wiederbekommen wird. Und die sagen: Wenn Sie das Geld nicht rechtzeitig einzahlen, dann muss es Ihre Tochter zahlen.”

GoMoPa.net: Was macht die Tochter beruflich?

Der Berater: “Das weiß ich nicht. Aber sie kann auf keinen Fall die Raten von 2.500 Euro zahlen. Sie hat drei Kinder, ist alleinstehend. Sie ist vermögenslos. Wenn der Mandant von mir stirbt, würde sie ja was erben. Aber das Erbe steckt ja im V+ 2 Fonds. Und wenn sie es nicht bedient, dann wird sie irgendwann ausgeschlossen. Dann ist das Geld auch weg. Und bedienen kann sie es nicht. Also, da ist jemand in einer Weise in die Enge getrieben worden, aussschließlich aus Provisionsgier, da muss also was passieren.”

GoMoPa.net: Gibt es eine Strafanzeige gegen die Beraterin?

Der Berater: “Darum kümmern sich die Anwälte. Kann sein, wenn die Xolaris sich bereit erklärt, rückabzuwickeln und sagt, ja alles klar, mit 4 Prozent Zinsen als Schadensersatz, gäbe es auch keinen Grund für eine Strafanzeige, denn dann ist ja im Prinzip niemand geschädigt worden. Wenn die sich aber weigern, dann ist in der Tat ein Schaden.”

GoMoPa.net: Wie hoch ist der Streitwert?

Der Berater: “Etwa eine Dreiviertel Million Euro.”

GoMoPa.net: Wir danken für das Gespräch. Nun denn…