Eine Goldgrube war das Pflegeheim Wohnpark an den Eichen in der Elbekleinstadt Boitzenburg in Mecklenburg (Grüner Weg 9 a-c) für den Hamburger Investor Dr. Wolfgang Röhr (66) bislang wahrlich nicht. Nur mit qualifizierten Rangrücktrittserklärungen von Forderungen innerhalb der Villa Vitalia Gruppe aus dem feinen Hamburg Harvestehude (Rothenbaumchausee 165) konnte der geschäftsführende Gesellschafter Röhr eine Insolvenz für die 2012 gegründete Betreiberin Wohnpark an den Eichen GmbH mit Firmensitz Am Schloß 5 in Bernstorf in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder gerade noch verhindern.
Zum Glück hatte Dr. Röhr mal in Köln BWL und Steuerrecht studiert und sein Rüstzeug als langjähriger Mitarbeiter einer Wirtschaftsprüfgesellschaft erworben.
Aber Dr. Röhr kann das Heim nicht mal abstoßen. Wer sollte es kaufen? Denn es erfüllt im Augenblick nicht mal die “aktuellen Vorgaben des Landespflegegesetzes von Mecklenburg-Vorpommern”.
Das Objekt würde erst “nach Beendigung der Bau- und Modernisierungsarbeiten” diesen Vorgaben entsprechen, schreibt die Berliner Crowdinvestingplattform Bergfuerst.com in einem Expose vom 7. April 2020.
Am 12. Juni 2019 gab es eine Prüfung des Wohnparks an den Eichen nach Paragraph 8 des Einrichtungsqualitätsgesetzes für Einrichtungen nach Sozialgesetzbuch XI (SGB XI).
Heimaufsicht-Prüferin Warncke stellte fest:
Bauliche Mindstanforderungen:
Anzahl erfüllter Kriterien: 0
Erfüllungsgrad: 0,00 Prozent.
Seit dem 7. April 2020 sammelt die Plattform Bergfuerst.com für eine von Dr. Röhr im März 2020 neu gegründete Villa Vitalia Boizenburg Projektgesellschaft GmbH & Co. KG (Sitz Am Schloß 5 in Bernstorf) Darlehen von Kleinanlegern ab 10 Euro ein, die mit jährlich 6,5 Prozent verzinst werden sollen.
Angepeiltes-Ziel: rund 3 Millionen Euro. Laufzeit 3 Jahre. Knapp 2.000 Anleger haben schon über 2 Millionen Euro gezeichnet.
Diese Projektgesellschaft reicht einen Großteil des Geldes als Darlehen an die Wohnpark-Eigentümerin weiter. Das ist die 2012 gegründete Villa Vitalia Boizenburg GmbH & Co. KG (Rothenbaumchaussee 165 in Hamburg Harvestehude).
Die Wohnpark-Eigentümerin kann dann, so der Plan, ein altes Darlehen von 1,6 Millionen Euro ablösen und einen neuen Kredit von knapp 10 Millionen Euro bei einer Bank aufnehmen. Der Bankkredit wird dann vor den 3 Millionen Darlehen der Crowdanleger im Grundbuch eingetragen.
Rückzahlen will Dr. Röhr das neue Bankdarlehen und die Crowdschulden mit einem Schlag durch den Verkauf des mit dem Geld aufgehübschten Pflegezentrums Wohnpark an den Eichen an einen Globalinvestor.
Aufgehübscht heißt: Im Frühherbst 2020 soll mit einem Neubau auf dem Gelände in Boitzenburg begonnen werden, in den dann nach Fertigstellung in zwei Jahren die Bewohner des bisherigen Heims umziehen sollen. Danach soll das bisherige Heim modernisiert werden.
Aus jetzt 46 Heimplätzen sollen dann 94 neue bzw. modernisierte Pflegeplätze werden. Aus der jetzigen Jahresnettokaltmiete von 365.000 Euro (vermietbare Fläche 4.124 Quadratmeter) sollen am Ende dann 782.210 Euro (vermietbare Fläche 6.937 Quadratmeter) werden.
Dr. Röhr kalkuliert einen Weiterverkauf des Pflegezentrums für das 19fache der neuen Nettokaltmiete, also für rund 14,87 Millionen Euro.
Alles steht und fällt am Ende mit dem Weiterverkauf des Gesamtkomplexes.
Dabei hat Dr. Röhr noch nicht mal eine Baugenehmigung für die Modernisierung des alten Traktes. Die will er erst noch einreichen.
19 Monate Belegungsstopp in der Vergangenheit: