Während der bayerische Ingenieur Stefan Keller (55) aus Aschheim inmitten der Bauarbeiten für sein Quartier Hansapark in Nürnberg mit Büros, Hotel, Pension und Parkhaus noch nach Geldgebern (15 Millionen Euro Anleihe mit 6 Prozent Jahreszins endfällig am 31. März 2022) sucht, holen ihn gleich acht Festzinsanlagen seiner in Roth angesiedelten UDI GmbH aus der Vergangenheit schmerzlich ein.
Die UDI GmbH war bisher Deutschlands größter Vermittler von ökologischen Finanzanlagen.
Das Landgericht Halle stellte in einem Urteil vom 14. August 2020 fest, dass die UDI-Bezeichnung von Kapitalanlagen als “Festzins”-Anlage oder “solide Anlage” irreführend” und die tatsächlichen Risiken verharmlosend war.
Denn bei den so beworbenen UDI-Kapitalanlagen handelt es sich um unbesicherte Nachrangdarlehen. Und das auch noch gleich doppelt: Als Darlehen der Anleger an UDI. Und als Darlehen, die UDI an die Objektgesellschaft weiterreichte.
Eine doppelte Nachrangstruktur mit doppeltem Nachrang-Risiko. Das Gericht stellte fest: Es hat nichts mit einem festen Zins zu tun, wenn die Zinszahlung nur unter speziellen Bedingungen erfolgt.
Das Landgericht Halle hat daher einem UDI-Anleger, einem Mandanten des Saarbrückener Rechtsanwalts Rainer Lenzen, Schadensersatz zugesprochen.
Die UDI GmbH muss danach dem Anleger über 210.000 Euro nebst Zinsen zahlen.
Gegenstand des Verfahrens waren die “Beteiligungen” in Gestalt von qualifizierten Nachrangdarlehen an der
Solar Sprint Festzins III GmbH & Co. KG,
Solar Sprint Festzins IV GmbH & Co. KG,
te energy Sprint Festzins I GmbH & Co. KG,
te energy Sprint Festzins I GmbH & Co. KG,
UDI Immo Sprint Festzins I GmbH & Co. KG,
UDI Immo Sprint Festzins I GmbH & Co. KG,
UDI Immo Sprint Festzins II GmbH & Co. KG und
UDI Immo Sprint Festzins II GmbH & Co. KG.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da Stefan Keller noch die Möglichkeit der Berufung zusteht.