Neuer Ärger mit Terraoil-Aktien: Die 2010 gegründete Zuger Ölerkundungsfirma Terraoil Swiss AG verkaufte zwar schon für 83 Millionen Euro vorbörsliche Aktien, aber kein Öl aus ihrem Ölfeld in Albanien. Nun wurde auch noch mutmaßlich ein Vermittlungsverbot der BaFin an deutsche Anleger umgangen.
„Für Terraoil wird es langsam eng“, schrieb uns Peter Basler, Redakteur beim Schweizer Fernsehen und Rundfunk vom Magazin Kassensturz, am 9. September 2022.
„Ich weise der Firma die Zusammenarbeit mit (mutmaßlich) türkischen Kriminellen nach. Hier geht es vor allem um deutsche Anleger: Die Terraoil hat ihnen während des Bafin-Verbots über ein türkisches Callcenter Aktien verkauft. Die Hälfte des eingegangenen Geldes floss als Provision nach Istanbul zurück. Hier die Geschichte.“
Basler versichert: „Unter uns. Die Story ist wasserdicht. Ich habe zu allen juristisch kritischen Punkten Verträge, Bankauszüge und interne Mails.“
Der Chairman Hans-Peter Vogt von der TerraOil Swiss AG aus Zug in der Schweiz mit einem Ölfeld in Albanien, die keine Ölproduktion nachweisen konnte, wie GoMoPa berichtete, war letztes Jahr mit der TerraOil in Covid-Kredit-Schlagzeilen geraten. Mehrere Medien, darunter das Schweizer TV und GoMoPa berichteten von Fragen rund um den Blankokredit, garantiert durch den Steuerzahler.
Außerdem ist Hans-Peter Vogt zeichnungsberechtigter Verwaltungsrat des Züricher Startups Wearable4You AG (Patientenakte in einem aufgeklebten Fingernagel-Chip). Gegen die Firma ermittelt die Staatsanwaltschaft III des Kantons Zürich wegen krimineller Handlungen, wie GoMoPa erst vorigen Monat berichtete.
Und nun der nach Deutschland verbotene Cold-Call-Aktienverkauf.
Kein Nachweis über Ölproduktion, aber rund 470 Millionen außerbörsliche Aktien im Umlauf.
Die letzte auf der Homepage veröffentlichte Aktionärsinformation stammt vom 20. Dezember 2021. Darin entschuldigte sich CEO Peter Krempin, zugleich Mitglied des Verwaltungsrats und Hauptaktionär mit 31,4 Prozent Aktienanteil, für die fehlende Ölförderung aus dem Ölfeld wie folgt: „Wir dürfen nicht vergessen, dass der Ölpreis nach 2014 eingebrochen ist und sich bis 2020 deutlich verschlechtert hat. Er hat sich erst in der letzten Hälfte des Jahres 2021 wieder richtig erholt und stabilisiert. Dies hatte nachhaltige Auswirkungen auf die Beschaffung von Finanzmitteln, die für die längst geplante Erschließung des Visoka-Ölfelds erforderlich sind. Die Lage verbessert sich nun zusehends. Nachfolgend konzentrieren wir uns auch deshalb auf unsere Erfolge und die Zukunftsaussichten des Unternehmens.“