Peter Knappertsbusch12. Januar 2015 | 16:26 | Lesedauer ca. 4 min | Autor: GoMoPa-Redakteur JS

St. Publius/Eurokasse: Peter Knappertsbusch und das Kreuz mit der Qualifikation


Die Unternehmerlaufbahn von Peter Knappertsbusch (34) aus Overath könnte man beinahe als tragisch nennen, wenn Knappertsbusch nicht selbst daran schuld gewesen wäre. Er stürzte sich als Laie in berufliche Herausforderungen als Drucker in Deutschland, Steuerberater und Treuhänder auf Malta oder Bankdienstleister auf Neuseeland und entschloss sich erst zu einer Qualifikation, nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen war.

 

Schon im Franziskaner-Internat, das Knappertsbusch bis zur zehnten Klasse besuchte, pfiff er auf die dort angesagte Lehre von Bescheidenheit und Armut und besserte heimlich sein Taschengeld auf, indem er seinen Mitschülern selbst gefertigte Visitenkarten verkaufte.

Mit 19 stand Peter Knappertsbusch vor der Wahl: Abitur machen oder Abi-Zeitungen drucken. Er entschied sich gegen die Bildung und für das Business.

Fünf Monate vor den Abiprüfungen schmiss Knappertsbusch die Schule, kaufte sich einen Laserdrucker auf Raten und druckte Broschüren, Flugzettel und Visitenkarten für Kunden, die er bei einem Schülerpraktikum in einer Werbeagentur akquiriert hatte, und die er sonst als Schüler wieder verloren hätte.

Mit 23 Jahren hatte Peter Knappertsbusch in seiner QuickPrinter GmbH mit Hauptsitz im Maarweg 13 in Overath 14 Mitarbeiter und sagte dem Kölner Stadtanzeiger:

Wir sind Marktführer bei Abi-Zeitschriften.

Doch laut der letzten von Knappertsbusch veröffentlichten Bilanz für 2006 geriet die Druckerei bei einem Eigenkapital von rund 89.000 Euro schließlich mit einem Working Capital in Höhe von rund -196.000 Euro in die Miesen.

Am 15. August 2008 musste die Druckerei Insolvenz anmelden, am 1. Oktober 2010 hat das Amtsgericht Köln das Insolvenzverfahren eröffnet und als Insolvenzverwalter Dr. Christoph Nierung in Köln eingesetzt (Aktenzeichen 72 IN 433/08).

Erst nach dieser Druckerei-Pleite kam Knappertsbusch auf die Idee, vielleicht mal eine Business-Schule zu besuchen. Er schrieb sich im Jahr 2009 bis 2011 nach eigenen Angaben an der Berliner Steinbeis-Hochschule in Friedrichshain ein, ohne allerdings einen dort angebotenen Bachelor zu erwerben.

 




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