Finanzjoungleur Volker Tabaczek (Mount Whitney Group) aus Gräbendorf bei Berlin bezeichnet sich selbst als Multitalent und Vollblutgeschäftsmann.
Doch die Praxis zeigt: Das einzige, was man dem aus Culmitzsch stammenden einstigen Radsport-Profi, einem Dorf im thüringischen Vogtland, das 1964 dem Wismut-Uranabbau weichen musste, tatsächlich glauben kann, ist, dass er 1974 den Titel DDR-Meister im Bahnradsport für den SC Dynamo Berlin aus Berlin-Hohenschönhausen geholt hat.
Während sich Volker Tabaczek heute noch im Internet als internationaler Unternehmer (zur Zeit Diamantenexperte) darstellt, hat er inzwischen ein Gewerbe als Hausmeister angemeldet…
Nach dem Mauerfall, als Tabazcak ins Geschäftsleben einstieg, waren die Siege eher schief. Und wohl auch kriminell.
Die Berliner Staatsanwaltschaft Berlin hat nun Anklage wegen Betruges in besonders schwerem Fall gegen den Ex-Radsportler Volker Tabazcek und gegen seinen Ex-Geschäftspartner Michael Rudolf (68) aus Berlin Rudow erhoben, meldet Finanztest in seiner aktuellen Heftausgabe 10/2019.
Die Anleger warteten vergeblich auf die Rückzahlung. Seit 2014 ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft in dem Fall unter dem Aktenzeichen 244 Js 1768/14. Anfang 2016 kam es bei Tabaczek und Rudolf, der eigentlich hauptberuflich zusammen mit seiner Frau im Rudower Eigenheim Monteurszimmer vermietet, zu Hausdurchsuchungen.
Der Anwalt Rudolfs bestritt aktuell die Vorwürfe gegenüber Finanztest, der Tabaczeks tat dies 2017.
Berliner Zivilgerichte haben Tabaczek und Rudolf in der Sache bereits zu Schadensersatz gegenüber einer Anlegerin aus Berlin (Aktenzeichen: 31 O 101/15) und Tabazcek gegenüber einem hessischen Anleger (Geschäftsnummer: 11 O 30/15) und einem Anleger aus Berlin Lankwitz (Geschäftszeichen: 2 O 302/16) verurteilt, wie GoMoPa berichtete.
Im Urteil vom 5. Juli 2017 stellte die 2. Zivilkammer am 5. Juli 2017 dieses Mal in Abwesenheit von Volker Tabaczek fest (Geschäftszeichen: 2 O 302/16), dass Tabaczeks Geschäft,
auf vorsätzlich begangener unerlaubter Handlung beruht.
In einem vierten Urteil hatte Tabaczek Revision eingelegt und verlor:
Das Berliner Kammergericht hat Mitte September 2018 die Verurteilung des “US-Experten” und Geschäftsmannes Volker Tabaczek bestätigt (Aktenzeichen 27 U 139/16).
Das höchste Berliner Zivilgericht schrieb Tabaczek dabei folgendes in das Stammbuch, wie das Verbraucherschutzforum.Berlin berichtete:
» Die angeblichen Rendite-Geschäfte seien überhaupt nicht nachvollziehbar.
» Volker Tabaczek könne sich nicht hinter irgendwelchen Firmenkonstruktionen verstecken, sondern sei persönlich haftbar.
Recherchen einer Geschädigtengemeinschaft Tulpe 263, die sich in Berlin aus 25 Mitgliedern gründete, weil sie 8,76 Millionen Euro für angebliche hochlukrative Bankgarantiegschäfte eingezahlt hatten, aber ihr Geld nie wiedersahen, ergaben schließlich, wie das Berlin Journal im Sommer 2016 berichtete:
Die von Tabaczek geleitete Mount Whitney Group habe “keinerlei echte Vertragsbeziehungen zu irgendwem”.
Ein Rentner hatte 10.000 Euro, der höchste Geschädigte 3,3 Millionen Euro eingezahlt.
Der Berliner Rechtsanwalt und Fachbuchautor Dr. Thomas Schulte, der ein mutmassliches Opfer von Tabaczek und Rudolf vertrat, hatte zuvor Tabaczek und Rudolf in seinem Büro in Berlin Marienfelde empfangen.
GoMoPa fragte anschließend den Anlegerschutzanwalt in einem GoMoPa-Interview anfang 2015: Was können Sie über Tabaczek und Rudolf berichten?