Das börsennotierte Berliner Krebsforschungs-Unternehmen Mologen AG fährt mit dem vor einer Woche auf der Hauptversammlung wiedergewählten Aufsichtsratsvorsitzenden, dem selbständigen Unternehmensberater Oliver Krautscheid aus Frankfurt am Main, für seine Aktionäre auf volles Risiko.
Die Mologen AG hat im 1. Quartal 2015 pro Monat 1 Million Euro an Barmitteln verbraucht, aber nur Umsatzerlöse in Höhe von 20.000 Euro im ganzen Quartal erwirtschaftet. Die Erlöse resultieren aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen für die Forschung.
Ein zugelassenes und damit verkaufbares Arzneimittel kann das 1998 als Ausgründung der Freien Universität Berlin vom Mediziner und Molekularbiologen Prof. Dr. Burghardt Wittig gegründete Biotech-Unternehmen nicht vorweisen.
Das Hauptprodukt, die Krebsimmuntherapie MGN 1703 zum Überleben bei metastasierendem Darmkrebs und bei kleinzelligen Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium, ist noch gar nicht getestet. Für zwei Studien sollen bis Ende 2015 100 Lungenkrebspatienten und bis Ende 2016 540 Darmkrebspatienten rekrutiert werden.
Danach dauert es noch einmal ein bis anderthalb Jahre, ehe man sagen kann, ob die von der Mologen AG erforschte und entwickelte Therapie überhaupt praxistauglich ist.
Wenn es schief geht, ist zumindest der Hauptforscher weg: