Mehr als 20 Jahre lang narrte der in München lebende syrische Staatsbürger Nader Mohamed Said (59) deutsche Unternehmer mit falschen Kreditversprechen gegen hohe Vorkosten. Der Schaden geht in die Millionen.
Am 12. April 2017 wurde Said verhaftet. Seitdem sitzt er in München in Untersuchungshaft. Am kommenden Montag, 19. Februar 2018, um 9 Uhr beginnt gegen ihn vor der 8. Strafkammer des Landgerichts München I (Prielmeyer Straße 7, 80335 München) der Betrugsprozess im Sitzungssaal B-277/II. Zur Verhandlung steht auch Geldwäsche. Aktenzeichen: 8 KLs 312 Js 165892/16.
Weitere Verhandlungstermine sind für Dienstag, 20. Februar 2018, und Freitag, 23. Februar 2018, jeweils um 9 Uhr angesetzt.
Wieso konnte Nader Mohamed Said zwei Jahrzehnte lang immer neue Opfer finden?
Er fand sie nicht selbst. Sie kamen zu ihm. Said verschickte ein Zeugnis, zu dem wir noch kommen werden, über sein Milliardenvermögen nicht selbst, er ließ Unternehmer, die schon eine Kreditzusage von ihm hatten und in froher Erwartung auf ihren Kredit warteten, die falsche Bankbestätigung an seine frischen Kunden verschicken. So baute sich von ganz allein ein Empfehlungsnetz auf.
Schließlich habe er dem Porsche-Aufsichtsrat Dr. Ferdinand Oliver Porsche aus Stuttgart aus der Klemme geholfen, als dieser einem Wellness-Unternehmer einen größeren Geldbetrag geschuldet habe.
Selbst Banker fielen auf Said herein. Wie etwa der einstige Aufsichtsratschef der Deutschen Bank und Vorsitzende des Hochschulrats der Stiftungsuniversität Frankfurt, Dr. Rolf E. Breuer, oder der Banker Edgar Keppeler von der Ärzte- und Apothekerbank Augsburg.
Die Prominenten schwiegen auf Anfrage von GoMoPa.net.
Lediglich der Apo-Banker Keppeler legte vor acht Jahren auf Nachfrage von GoMoPa.net allerdings auf die Feststellung wert:
Ich möchte zum jetzigen Zeitpunkt Ihre Fragen noch nicht beantworten. Nur soviel, die Verbindung zu Herrn Said ist rein privat und hat mit der Apobank keine Verbindung.
Meines Wissens hat Herr Said meinen Namen auch nicht dazu verwendet, über die Apobank Geld zu waschen. Von einer Strafanzeige ist mir nichts bekannt.
Die meisten Opfer ließen sich immer wieder von neuen Versprechungen hinhalten, man sei gerade in neuen Verhandlungen mit saudischen Geldgebern, und gaben wohl die Hoffnung nicht auf, doch noch die ersehnte Finanzspritze aus dem Orient zu erhalten.
Der syrische Business-Märchenerzähler behauptete immer, er sei stinkreich und eng mit der saudischen Prinzenfamilie befreundet.
Tatsächlich wurden zunächst seine kreditsuchenden Geschäftspartner standesgemäß hofiert.
Mal empfing er sie im Münchner Eden Hotel Wolff, wo er eine Suite unterhielt und vom Personal wie ein alter Bekannter behandelt wurde, mal im Hotel Sheraton im vornehmen Bankenviertel Bogenhausen oder auch mal privat in seiner Wohnung im Arabellapark, gleich gegenüber dem syrischen Konsulat, wo er auch gern seine Lebensgefährtin vorstellte. Sie sprach fließend arabisch und fuhr einen Porsche Cayenne mit Münchener Kennzeichen.
Doch dann wurden die deutschen Partner verhöhnt, beschimpft und bedroht, sobald sie anfragten, wo denn die versprochenen Millionenkredite aus Dubai bleiben würden, für die sie Vorkosten zwischen 400.000 Euro und 4 Millionen Euro überwiesen hatten.
Wer schließlich sein Geld zurückhaben wollte und mit einer Anzeige drohte, bekam folgenden Satz zu hören, wie zwei Geschädigte übereinstimmend gegenüber GoMoPa.net berichteten:
Du deutsches Arschloch. Wenn du dein Maul aufmachst, lasse ich dich um die Ecke bringen.
Der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net, der den mutmaßlichen Schwindel aufdeckte, wurde von Said öffentlich verleumdet.
2014 lancierte Nader Said im 02elf Düsseldorfer Abendblatt aus Helsinki gegen den CEO von GoMoPa.net folgende Fake-News:
Herr Maurischat erpresst seit 7 Jahren unsere Firma.
Gegen Herrn Maurischat wurde bereits bei Zuwiderhandlung ein Ordnungsgeld in Höhe von 250.000 Euro am Landgericht Berlin festgesetzt.
Der Schwindel wurde vom 02elf Düsseldorfer Abendblatt nach Aufklärung sofort wieder gelöscht.
Die Hamburger ZEIT dagegen, die Nader Said ebenfalls mit Falschinformationen fütterte, hat die Legende ebenfalls veröffentlicht, stellt sich jedoch für eine Aufklärung bis heute einfach taub.