Für 200.000 Euro Umsatz netto winkt Vermittlern der Wiener Green Finance GmbH aus Wien (Faradaygasse 6) eine Asien-Lustreise. Motto: “F..ck Corona – Go Thailand”. Vor einer Woche hatte GoMoPa vor der Kloppertruppe um Gründer, Mehrheitsgesellschafter und CEO Ingenieur Christian Schauer (37) aus Walding gewarnt und dabei die Frage gestellt: Ist Schauer ein Blender?
Zwei Tage später am 2. September 2020 stoppte die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA das muntere Treiben im Green Finance Headquarter.
Schauer und seine Vermittler, die er Green Business Partner nennt, dürfen in Österreich nicht mal mehr einen Auftrag “in Bezug auf Finanzinstrumente” annehmen oder übermitteln.
Wörtlich teilt die FMA in ihrer Investorenwarnung mit, dass die:
Green Finance GmbH nicht berechtigt ist, konzessionspflichtige Wertpapier-Dienstleistungen in Österreich zu erbringen.
Es ist dem Anbieter daher die gewerbliche Annahme und Übermittlung von Aufträgen in Bezug auf Finanzinstrumente (§ 3 Abs. 2 Z 3 WAG 2018) nicht gestattet.
Die deutsche Finanzmarktaufsicht BaFin hat noch nicht reagiert. Im Januar 2020 ist Green Finance mit einem Büro im bayerischen Olching nach Deutschland expandiert.
Wohl um der deutschen und österreichischen Finanzmarktaufsicht aus dem Weg zu gehen, hat Christian Schauer im April 2020 seine erste Unternehmensanleihe in Höhe von anvisierten 10 Millionen Euro im Fürstentum Liechtenstein aufgelegt: den Green Finance Bond 8 / SUBORDINATED STEP-UP Bond 2020.
Dasselbe machte sein enger Geschäftspartner Magister Andreas Pachinger aus Linz am 17. Juli 2020 mit der Auflage eines 50 Millionen Euro unbesicherten Nachrangdarlehensangebots, ebenfalls mit Prospekt im Fürstentum Liechtenstein.
Beide, Schauer und Pachinger, bedienen sich desselben Liechtensteiner Treuhänders: Clemens Gregor Laternser (53) aus Balzers.
Der gehört zur Liechtensteiner Zentauros-Gruppe. Die Zentauros arbeitete mit der Panama-Kanzlei Mossack Fonsec zusammen, gegen die wegen des Verdachts auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt wird, und taucht daher auch in den Panama Papers von Investigativjournalisten aus Washington D.C. auf.
Und Incentives wie Vergnügungsreisen, Dream-Car-Program oder Dream-House-Program erinnern mehr an altbekannte deutsche Kloppertruppen (Elefantenreiten, Budapest) als an ein seriöses Asset-Management.
Schauer und Parchinger wollen angeblich in Österreich ein Solardach-Mietmodell für Hausbesitzer aufbauen oder Prozesskosten für Privatkunden über die hauseigene Wiener LVA24 Prozessfinanzierung GmbH vorfinanzieren, dem nach eigenen Angaben einzigen Prozessfinanzierer Österreichs mit einem Beraternetzwerk (Stand 2016: 280 Berater).
Upgrade vom 7. September 2020: