Der aus dem Ruhrpott (Bochum) stammende Berliner Goldhändler und Gründer der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF), Gerald S. (55), ist der Justiz kein Unbekannter und stand noch unter Bewährung.
Er wurde nun am 2. September 2015 in seiner Zehlendorfer Firmenvilla im Königsweg 5 verhaftet. Wie das Berlin Journal aus Ermittlerkreisen erfuhr, habe S. 3,64 Tonnen Falschgold-Barren nach seinen Vorgaben in China herstellen lassen (minderwertiges Material aus Kupfer und Zinkguss, das mit einer dünnen Schicht Gold überzogen wurde) und dafür lediglich rund 309.000 Euro bezahlt, hier aber einen Marktwert von 122 Millionen Euro vorgetäuscht, worauf sogar die Wirtschaftsprüfer der KPMG AG aus Berin Tiergarten hereinfielen.
Als der Gold-Bluff bei einer Razzia am 25. Februar 2015 aufflog, behauptete der Händler, er sei Opfer des Schweizer Goldhändlers Yamamoto Industries Holding AG in Schloss Heerbrugg geworden, der ihm das Falschgold angedreht habe. Der Vorstand der Yamamoto Industries Holding AG, Nikolaos Papakostas, bestritt gegenüber dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net, dass es ein solches Geschäft gegeben habe.
Wie sich nun herausstellte, hat Gerald S. dieser Firma Yamamoto wohl tatsächlich 3 Millionen Euro vom Frimenkonto in die Schweiz überwiesen, aber nicht, um Gold für die Anleger zu kaufen, sondern nach Erkenntnissen der Staatsanaltschaft um von den Anlegergeldern ein Aktienpaket der Yamamoto AG für sich selbst zu kaufen.
Die Falschgoldbestellung soll der Berliner Goldhändler der BWF selbst eingerührt haben. Und zwar so: