Die Bewertung von 60 Kilo Nickeldraht, den man marktüblich für rund 30.000 Euro bekommt, auf sagenhafte knapp 100 Millionen Euro sorgte in Wirtschaftsprüferkreisen für Lacher und einen Satirepreis, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete. Vor der Kapitalerhöhung und ohne den Nickeldraht hatte die Aurum Ventures Capital AG lediglich ein Grundkapital von 100.000 Euro.
Die mittelfränkische Immobilienkauffrau Michaela Braun (54) aus Nürnberg meldete jedenfalls mit diesem umstrittenen Nickeldraht-Schatz im vergangenen Jahr beim Amtsgericht Essen eine nunmehr rund 35 Millionen Euro schwere Aurum Ventures Capital AG im Essener Ruhrturm (Huttropstraße 60) und in der Schweiz eine dazugehörige Muttergesellschaft mit dem wohlklingenden Namen German Petrol Holding SA und Limited in Trasadingen an.
Enthüllungsjournalist Frederik Richter von CORRECTIV Ruhr aus Essen, dem ersten gemeinnützigen Recherchezentrum in Deutschland, stieß bei seinen Recherchen rund um die Aurum Ventures Capital AG auf weitere fragwürdige Geschäftspraktiken und zwei schillernde Gestalten aus der Finanzwelt, den vorbestraften Betrüger Gisbert Klingenberg (63) aus Oberhausen in Nordrhein-Westfalen und den nicht immer ehrenwerten Hochadligen Karl Prinz von Thurn und Taxis (75) aus München.