Der Berliner Zander-Startup-Gründer Hans Joachim Acksteiner (Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. KG) dachte wohl, eine gute Idee reiche aus und die Genussrechte-Anleger rennen ihm die Bude ein.
Acksteiner, den man bislang nur als Fitness-Betreiber kennt, wollte eigentlich schon seit diesem Jahr tonnnweise frischen Zander aus Mast-Käfigen in einer 6.000 Quadratmeter großen Miethalle in Ludwigslust (Mecklenburg-Vorpommern) produzieren.
Doch die erste Finanzierungsrunde im Jahr 2017 ging schief. Ein Anleger kaufte lediglich für 2.000 Euro Genussrechte, wie GoMoPa berichtete.
Fragen zum Stand der neuen Genussrechte-Verkaufs-Runde ließ Acksteiner unbeantwortet.
Bekommt Acksteiner wieder nicht genug Kapital zusammen, gibt es wieder keine Aquakultur-Anlage.
Und laut Genussrechte-Bedingungen braucht Acksteiner in dem Fall die Genussrechte-Gelder nicht einmal zurückzuzahlen. Es gibt auch keine Platzierungsgarantie.
Die Zanderaquakultur-Halle mit Erdwärme und Solarenergie kostet 7 Millionen Euro. Mit Vertrieb (15 Prozent Provsion) und Marketing braucht Acksteiner insgesamt 8,9 Millionen Euro.
Offenbar fehlt den Anlegerern das Vertrauen in den Fitness-Betreiber und seiner Geschäftspartnerin, die ebenfalls aus der Fitness-Branche kommt.
Gemeinsam führen Acksteiner und die Berlinerin Yvette Sindilariu-Kurrek (45) seit 2009 die easyFit Sportmanagement GmbH zum Betreiben von Sportanlagen und Fitnesszentren in der Winkler Straße 14 in Berlin Grunewald.
Laut den letzten veröffentlichten Jahresabschlüssen ist die Firma seit 2016 bilanziell überschuldet. Der Internetauftritt www.easyfit.info ist bei GoDaddy wieder frei verfügbar.
Im Juni 2017 gründeten die beiden erfolglosen EasyFit-Anbieter Acksteiner und Sindilariu-Kurrek im Europacenter (Tauentzienstraße 9-12) in Berlin Charlottenburg die Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II KG.
Die Geschäfte leitet Acksteiner.
Yvette Sindilariu-Kurrek lebt inzwischen in Spiez im Schweizer Kanton Bern.
Muttergesellschaft des Berliner Startups ist eine ZKSC Management AG mit Sitz in der Hautpstraße 5 in Meggen im Schweizer Kanton Luzern. Acksteiner und Sindilariu-Kurrek sind dort deren Verwaltungsräte.
Allerdings hält diese Schweizer Muttergsellschaft lediglich 11,11 Prozent an der Genussrechte-Emittentin Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II. KG.
Hauptgesellschafter (88,88 Prozent) ist der baden-württembergische Apotheker Peter Himken (45) aus Backnang.
Seine Apotheke Kirchberg, Apotheker Peter Himken e.K. befindet sich am Kirchplatz 1 in Kirchberg an der Murr.
Zuvor hatte Apotheker Himken in UDI Biogas investiert, mit wenig Erfolg:
Himken hat sich mit 0,15 Prozent an der 2011 gegründeten UDI Biogas Barleben GmbH & Co. KG aus dem Kellerweg 12 im bayerischen Roth beteiligt. Sie ist bilanziell überschuldet und weist für den letzten Jahresbericht 2017 einen nicht durch Vermögenseinlage gedeckten Verlust von 143.206 Euro aus.
Auch mit der Beteiligung (0,08 Prozent) an der UDI Beteiligungs GmbH & Co. KG aus Roth hatte Apotheker Himken Pech.
Die Gesellschaft investierte in die Biogas Barleben-Ebendorf GmbH & Co. KG aus Roth, die Schweinegülle in Energie verwandeln wollte.
Die kommt wirtschaftlich gar nicht klar. Der ungedeckte Verlust kletterte von rund minus 2,5 Millionen Euro im Jahr 2016 auf rund minus 4,4 Millionen Euro im Jahr 2017.
Die Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II KG brachte nun nach der gescheiterten 1. Runde am 25. März 2019 einen Fortführungsprojekt für dasselbe Vorhaben aus dem Jahr 2017 heraus und versucht nun, in einer 2. Runde doch noch die nötigen Genussrechte für den Umbau einer Miet-Halle zu verkaufen.
Die Deutsche Edelfisch DEG GmbH & Co. II KG verspricht bis zu 8 Prozent Rendite plus 3 Prozent Gewinnbeteiligung mit Zander aus dem Käfig. Doch die vergebenen Genussrechte bieten den Anlegern keine Sicherheit, weder jetzt noch künftig.