Ende 2008 hatten bei der Stuttgarter DEWA Wohnungsbau eG (Vailinger Markt 12) 68.016 Mitglieder eine Summe von 13,6 Millionen Euro gezeichnet, wovon rund 1,4 Millionen Euro eingezahlt waren.
Die restlichen 12,1 Millionen Euro waren ausstehend.
Eigenartig: Zehn Jahre später ist das Anlagevermögen der DEWA Wohnungsbau eG kaum gewachsen. Lediglich um rund eine halbe Million Euro auf rund 1,5 Millionen Euro zum Ende 2018.
Dabei ist doch der erklärte Zweck des schwäbischen Bauprojektentwicklers DEWA Wohnungsbau eG laut Handelsregister:
Zweck der Genossenschaft ist vorrangig eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung der Mitglieder der Genossenschaft, verbunden mit der Möglichkeit des Eigentumerwerbs genossenschaftlichen Wohnraumes durch ihre Mitglieder als auch die Abdeckung des Wohnbedarfs Dritter.
Vorstandsvorsitzender ist laut Impressum Klaus Dieter Wolfgang Kochniß (83) aus Rheinbach in NRW.
Er ist nicht nur seit Dezember 2011 Präsident und Direktor einer Firma namens SWISS RE PLC Inc. auf Panama.
Er leitet seit 2011 im nordrhein-westfälischen Hürth im Gildenweg 6 auch eine Luxus Pfandhaus GmbH (vormals Cash for Car GmbH). Unter seiner Leitung schlitterte das Pfandhaus der Schweizer EGA-Bau AG aus Kriens des Deutschen Dr. Michael Schenk aus Ennetmoos mit den letzten Geschäftszahlen 2017 und 2018 in die bilanzielle Überschuldung.
Die Geschäftsberichte der 1998 gegründeten DEWA Wohnungsbau eG und ihrer 2016 gegründetn Schwestergenossenschaft Dewa-Mietkauf Wohnungsgenossenschaft eG aus Köln-Bilderstöckchen (Robert-Perthel-Straße 12 A) werden allerdings nicht von Vorstand Kochniß unterschrieben, sondern von Vorständin Davut Cakiroglu (48) aus Helmond in den Niederlanden.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der DEWA Wohnungsbau eG, Güner Cakiroglu (57) aus Köln, hat zudem vor zwei Jahren im August 2018 Klaus Dieter Kochniß als Geschäftsführer der Marketingfirma DEWA GmbH am Genossenschaftsfilialstandort Köln-Bilderstöckchen (Robert-Perthel-Straße 12 A) abgelöst. Inhaber der DEWA GmbH ist Emrah Inam aus Stuttgart.
Zweifel am Mietkaufversprechen, das die beiden Schwestergenossenschaften auf der gemeinsamen Internetseite Dewageg.de abgeben, gibt es schon länger.
So schilderte ein Betroffener bereits im Jahr 2013 auf dem Leipziger Portal DieBewertung:
Mir wurde von einem Mitglied einer jener Genossenschaften zugetragen, die DEWA agiere möglicherweise unseriös, unter anderem in Form von dubiosen Mietkaufverträgen.
Die Genossenschaft stelle demnach in Aussicht, dass Mitglieder, sofern sie eine gewisse Anzahl von Anteilen erworben haben, Immobilien durch die DEWA angeboten bekämen, die sie per Mietkauf schließlich erwerben könnten.
Jedoch ist fraglich, ob die DEWA überhaupt Immobilien besitzt.
Eine Reihe von Mitgliedern warten demnach schon seit Jahren auf ihre Immobilie, regelmäßige Anfragen werden mit der Begründung abgelehnt, es passe zur Zeit nicht.
Doch nun landete die DEWA Wohnungsbau eG vor Gericht: