Es war ein Streit der Hochfinanz, der nun sein Ende fand. AWD-Gründer Carsten Maschmeyer hatte die noble Privatbank Sarasin wegen eines millionenschweren Desasters mit Steuerumgehungsgeschäften auf Kosten des Steuerzahlers (Cum-Ex-Geschäfte) verklagt.
Zum ersten Mal in der Geschichte arbeiteten Schweizer und Deutsche Steuerbehörden Hand in Hand. Bei einer Großrazzia im Oktober 2014 wurden mehr als 20 Privatwohnungen und Geschäftsräume von 114 Ermittlern in 10 europäischen Städten durchsucht und Unterlagen über sogenannte Cum-Ex-Geschäfte beschlagnahmt, die Maschmeyer bei der Sarasin Bank erworben hatte.

Bei den Razzien durchsuchten, auf Begehren der Staatsanwaltschaft Köln, Dutzende Schweizer Polizisten Räumlichkeiten in sieben Kantonen und Halbkantonen in der Schweiz: Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Zürich, Zug, Graubünden, St. Gallen und Schwyz. Unter anderem sollen die Züricher Räumlichkeiten einer deutschen Großkanzlei, sowie des bekannten Steueranwalts Hanno Berger, der die Sarasin Bank in Sachen cum-ex-Geschäfte berat, durchsucht worden sein. Berger gehört zu den Beschuldigten im Kölner Verfahren.
Die deutschen Fahnder ermitteln gegen rund 30 Personen und rechnen mit einer Schadenssumme von etwa 462 Millionen Euro. Zu den Beschuldigten zählen neben mehreren Sarasin-Bankern auch Börsenhändler sowie Fondsbetreiber und Manager des Sheridan Solutions Equity. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug und Steuerhinterziehung. GoMoPa.net berichtete.
Sarasin sollte nicht die letzte Bank bleiben, die erheblichen Ärger wegen den Steuerumgehungsgeschäften bekam. Diese Woche erwischte es sogar die Deutsche Bank. Am Dienstag durchsuchten Fahnder Räumlichkeiten der Großbank, wegen des Verdachts auf Umsatzsteuerbetrug mit CO2-Zertifikaten und Steuerbetrug mit Hilfe von Cum-Ex-Geschäften.
Rund 40 Millionen Euro hatte Maschmeyer von seinem eigenen Ersparten in die riskanten Fondsprodukte Sheridan Solutions Equity Arbitrage Fund investiert.