�ber eine Vielzahl von Onlineplattformen wie XtraderFX, OptionStars, OptionStarsGlobal, Goldenmarkets, Safemarkets und Cryptopoint und angefeuert von Callcentern in Bulgarien und Tschechien soll ein Bulgare zusammen mit 30 Helfern europaweit mehrere Tausend Investoren, darunter viele Deutsche und Österreicher, in einen Handel mit Binären Optionen, Bitcoins und Devisen gelockt haben, den es nach Erkenntnissen von Ermittlern nie gab.
Die Tätergruppe hatte eine Schwindel-Software entwickelt, die den Anlegern einen echten Handel vorgaukelte.
Was sind Binäre Optionen?
Binäre oder digitale Optionen sind hochriskante Termingeschäfte, die Merkmale einer Wette enthalten. Anleger spekulieren auf einen fallenden oder steigenden Kurs.
Tritt der vom Anleger prognostizierte Fall ein, so gewinnt er und erhält einen vorher festgelegten Betrag, der typischerweise immer weniger als das Doppelte des eingesetzten Kapitals ausmacht. Tritt der vom Anleger prognostizierte Fall nicht ein, so verfällt die Option als wertlos und der Anleger verliert sein gesamtes eingesetztes Kapital.
In der Regel wird bei diesen Geschäftsmodellen mit außerbörslichen Produkten gehandelt.
Binäre Optionen sind in Deutschland und Österreich nicht erlaubt.
Der mutmassliche Kopf der Bande wurde nun bei einer Razzia vom 28. Januar 2019 bis 1. Februar 2019 in Sofia durch die bulgarischen Behörden im Auftrag des österreichischen Bundeskriminalamtes und der Staatsanwaltschaften Feldkirch (Vorarlberg) und Saarbrücken (Saarland) verhaftet und sitzt seitdem in Auslieferungshaft nach Österreich.
Bei der Razzia wurden einige Terabyte Daten, Geschäftsunterlagen und ein sechsstelliger Geldbetrag sichergestellt. Es wurden Räumlichkeiten von insgesamt 21 Firmen sowie vier Privatadressen von Verdächtigen durchsucht. Außerdem wurden insgesamt 14 Konten sichergestellt.
Nach den vorliegenden Erkenntnissen wurde über diese Plattformen ein Jahres-Umsatz von zumindest 66 Millionen erwirtschaftet, wobei etwa elf Millionen auf Einzahlungen aus Deutschland und Österreich entfallen.
Das Beispiel SafeMarkets
Die mutmasslichen Hintermännern der Binäroptionsplattform SafeMarkets hatte das Team der Münchner CLLB-Rechtsanwälte im GoMoPa-Forum im November 2018 entlarvt.
Demnach wurde die inzwischen abgeschaltete Internetseite SafeMarkets (www.safemarkets.com) von verschiedenen Unternehmen wie Leverate Financial Services Limited, die in Zypern registriert ist, Almamarkets Ltd. mit dem serbischen Direktor und Frontmann Andrija ZIVKOVIC oder Optiumcommerce OU in Estland betrieben.
Nach Informationen der Internetseite Fintelegram liegen bereits umfassende weitere Informationen zu den verantwortlichen Unternehmen und Akteuren hinter SafeMarkets wie Gal BARAK und seine Global Media Partners oder Marina ANDREEVA, Kfir LEVY, Hen GANON oder Barak SIMHI von E&G Bulgaria oder E&G Finances vor, die für die weitere Anspruchsdurchsetzung hilfreich sein können.
Das Expertenteam von CLLB steht bereits in Kontakt mit Fintelegram und weiteren Journalisten, um den Sachverhalt gemeinsam mit den Geschädigten aufzuklären. Zwischenzeitlich wurden von Rechercheteams auch die einzelnen Call Center und deren Manager in Bosnien, Serbien, Bulgarien und Georgien identifiziert. Darüber hinaus liegen nunmehr auch Informationen über die Geldflüsse zu Unternehmen in Hongkong oder Israel vor.
Rechtsanwalt und Mitgründer der Kanzlei CLLB Rechtsanwälte, Istvan Cocron warnte am 3. Januar 2019 auf GoMoPa: