Schon wieder ziemlich erfolgreich dient sich der Thüringer Ingenieur Peter Wicht (65) aus Heldrungen im Kyffhäuserkreis mit seinem Online-Netzwerk Elytron.de vielen Firmen als Beschaffer von Outdoor- und Elektronik-Equippment an.
Die Palette reicht von Hochleistungs-LED-Taschenlampen, über 4K-Actioncams, Fischmesser, Spaten, Angeln, Corona-Gesichtsmasken KN95 bis hin zu Warenpräsentationsständern für Läden. Zu seinen Kunden zählen Norma, Netto, Hagebau, das Kaufhaus STOLZ oder das Handelshaus Zimmermann.
In nur einem Jahr hat Wicht mit seiner im Jahr 2015 als Importeur für Fahrradbatterien gegründeten Elytron GmbH im sachsen-anhaltinischen Sangerhausen (vor der Wende die Stadt der zehn Kupferminen, die nur zehn Prozent der Kosten einfuhren, nach der Wende deutsche Hauptstadt der Arbeitslosen) eine bilanzielle Überschuldung von rund minus einer halben Million Euro im Jahr 2018 im Folgejahr auf ein Eigenkapital von plus einer Viertelmillion Euro 2019 gedreht.
Und die dazugehörige Mutterbeteiligungsgesellschaft Wicht Verwaltungs-, Beteiligungs- und Beratungs GmbH aus Wiehe im thüringischen Kyffhäuserkreis, die Wicht ebenfalls 2015 gegründet hat, hält seit einigen Jahren ihr Eigenkapital konstant bei rund 1,4 Millionen Euro.
Wenn die Bilanzzahlen dieses Mal stimmen.
Denn wegen möglichen Bilanzbetruges bei seiner Vorgängerfirma, der seit 2014 insolventen MIFA Mitteldeutschen Fahrradwerke AG, ebenfalls aus Sangerhausen, muss sich nun Ex-Vorstandsboss Peter Wicht (letzte Jahresbezüge 301.000 Euro) ab dem 21. Juli 2021 wegen “Betruges im besonders schweren Fall” vor dem Landgericht Halle verantworten.
Es sind sechs Verhandlungstage angesetzt, der letzte am 26. August 2021, jeweils um 9 Uhr im Raum 96, Aktenzeichen: 11 KLs 4/21.
Bei einer Verurteilung droht Wicht nach Justizangaben “eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren.”
Wicht gibt vor dem Prozess keine Auskünfte.
Die Landgerichtspressestelle:
Der Angeklagte hat sich weder zur Person noch zur Sache eingelassen.