Wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net heute aus Justizkreisen erfuhr, ist beim Amtsgericht Chemnitz in Sachsen gegen die Ramsch-Könige David Jähn (32) aus Chemnitz und Thomas Wachsmuth (32) aus Lauter-Bernsbach eine Betrugs-Anklage der Staatsanwaltschaft Chemnitz eingegangen. Sie soll Jähn und Wachsmuth innerhalb der nächsten zehn Tage vom Amtsgericht zugestellt werden.
Damit die Angeklagten die Vorwürfe nicht aus der Öffentlichkeit erfahren, benennt GoMoPa.net die Anklagepunkte im nichtöffentlichen Bereich dieses Artikels für registrierte User.
Jähn und Wachsmuth gehört je zur Hälfte die B2B Technologies Chemnitz GmbH in der Neefestraße 88 in Chemnitz, die insbesondere unter ihrem früheren Namen Melango.de GmbH für Aufsehen sorgte.
Auf ihrer Internetseite Melango.de (wird heute auf den Nachfolger B2B-Beschaffungsplattform.de umgeleitet) betrieben die Ramsch-Könige Jähn und Wachsmuth eine wohl einmalige Handelsplattform, auf der man Markenfernseher für 40 Euro, Lacoste-Poloshirts für 4 Euro oder Apple IPads zum halben Preis kaufen konnte. Man bekam angeblich Zugang zu 20.000 Händlern und über 1 Million Artikeln mit Preisnachlässen von bis zu 90 Prozent.
Um an die Schnäppchen aus Überproduktionen, Insolvenzen oder Lagerverkäufen zu gelangen, mussten die Kaufinteressenten zum Kaufpreis eine zweijährige Mitgliedschaftsgebühr von zuletzt 480 Euro plus 9 Euro Anmeldegebühr überweisen.
Der Ansturm war riesig. Geschäftsführer Jähn schwärmte letztes Jahr über 4,7 Millionen Klicks im Monat, mehr als 70.000 Mitglieder, von denen 70 Prozent angeblich so zufrieden gewesen seien, dass sie die Mitgliedschaft verlängerten. Zehn Millionen Euro Umsatz hatte Jähn nach eigenen Angaben für 2014 angepeilt.
Doch schon ein Jahr nach Firmengründung damals noch unter dem allerersten Firmennamen J & P Handelshaus DTL GmbH und der Internetseite Handelshaus-Deuschland.de tauchten im Januar 2006 im Forum von GoMoPa.net die ersten Warnungen auf. Ein User schrieb:
Laut bisher “unbestätigter Aussage” von einem Bekannten wurde Wachsmuth am Landgericht in Chemnitz im März 2024 freigesprochen.