Bereits vor vier Jahren wurde der Schweizer Vermögensverwalter Martin Schlegel aus Gipf Oberfrick und Wohnsitz Bangkok verhaftet. Nach einem Geständnis kam er im Februar 2015 in vorzeitigen Strafvollzug. Nun wird ihm zwischen dem 21. und 26. November 2016 der Prozess gemacht, meldete die Nachrichtenagentur sda. Zuständig ist das Bezirksgericht Laufenburg.
Wegen des zu erwartenden großen öffentlichen und medialen Interesses am Prozess findet dieser deshalb nicht in den Räumen des Bezirksgerichts in Laufenburg statt, sondern wurde laut Mitteilung der Aargauer Gerichte ins Kantonale Zivilschutzausbildungszentrum in der Laufenburger Straße 1 nach Eiken verlegt.
Martin Schlegel wird wegen gewerbsmässigen Betrugs, qualifizierter ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung angeklagt. Er steht unter dem Verdacht, als Chef der ASE Investment AG in Fricktal (Aargau) 2.500 Anleger um rund 157 Millionen Euro betrogen zu haben, die mit einer Rendite von 18 Prozent im Jahr gelockt worden waren. Schlegel war bei der Max Entertainment Group dabei. Die ASE kaufte Riesenaktienpakete von dieser Scheinfirma, die vorgab, im Bereich von Kampfsport-Events tätig zu sein.
Die Chefs dieser Max Entertainment Group, der Stuttgarter Aktienerfinder Hans Jürgen Käfer und dessen Frau Karin Käfer, wurden am 15. Juli 2014 in ihrem Villenanwesen in Lachen am Zürichsee verhaftet, wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net berichtete. Sie hatten von 2006 bis zum Verbot 2007 des Aktienhandels ohne echte Zielinvestitionen von 340 Anlegern rund 60 Millionen Euro eingesammelt. Die Schweizer Polizei konnte von den 60 Millionen Euro nur noch 74.000 Euro sicherstellen. Ihr Verfahren ist abgetrennt von Martin Schlegel.
Neben dem geständigen Martin Schlegel wird jedoch der einstige ASE-Verwaltungsratspräsident Simon Müller aus Hellikon in der Schweiz sowie ein ehemaliger Kundenberater der Basler Kantonalbank BKB auf der Anklageseite sitzen.