Wie seriös arbeitet der Kredit- und Investmentvermittler Robert Kendall (61) aus Bury in England? Ein bayerischer Immobilien-Projektentwickler fragte gestern bei uns an:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
wir wurden schon mehrmals von einem Herrn Robert Kendall, angeblich von EUROPE FINANCE LONDON LTD. aus London kontaktiert. Er möchte uns ein Darlehen über € 100.000,00 vermitteln, in eine Anlage geben, die monatlich 35 – 40 % Rendite erwirtschaften soll. Können Sie zu dem Herrn etwas sagen? Komisch ist, dass er immer mit einer Schweizer Handynummer anruft.
Mit freundlichen Grüßen“.
Lieber GoMoPa-User,
Robert Kendall tauchte bislang in unseren Archiven nicht auf, aber wir können zu dem Herrn und seinem Angebot folgendes sagen:

Inhaltsverzeichnis
- Robert Kendall – utopische Renditeversprechen ohne wirtschaftliche Grundlage?
- Fragwürdiger Hintergrund von Robert Kendall
- Europe Finance London Ltd.: Großer Name, leere Hülle?
- Verflechtungen und mutmaßliche Strohmänner: Das Netzwerk hinter dem Angebot
- Der Strippenzieher Volker Wuttke – drei Vornamen, viele Firmen
- Jochen Bloom und Klaus-Peter Schwarze: Alte Bekannte mit Briefkastenfirmen
- Jens Fütterer und „Smart Hands Support“ – ein neuer mutmaßlicher Strohmann mit Schein-IT-Firma?
- Warnsignale für Anleger – Parallelen zu bekannten Anlagebetrügereien
Im Einzelnen:
1. Robert Kendall – utopische Renditeversprechen ohne wirtschaftliche Grundlage?
Ein Renditeversprechen von 35–40 % pro Monat weckt bei Finanzexperten sofort Alarmglocken. Eine solch extreme monatliche Rendite würde – selbst ohne Zinseszinsrechnung – über 400 % im Jahr bedeuten. Zum Vergleich: Seriöse Anlageformen wie Aktienindizes erzielen langfristig eher 8–10 % pro Jahr, und selbst risikoreiche Hedgefonds oder Krypto-Investments erreichen selten zweistellige Monatsrenditen. Ein garantiertes Versprechen von 40 % monatlich entbehrt jeder realistischen Grundlage. Kein seriöses Investment erzielt dauerhaft solche Gewinne, ohne dass ebenso hohe Risiken oder ein verstecktes Schneeballsystem dahinterstehen.
In der Geschichte der Kapitalmärkte sind solche Renditeversprechen fast immer mit Betrug oder Ponzi-Systemen verbunden – etwa die Kryptowährungs-Plattform Bitconnect, die mit ähnlichen Traumrenditen warb und schließlich als Milliarden-Ponzi-System zusammenbrach. Für potenzielle Anleger sind derartig hohe, „Zu gut, um wahr zu sein“-Renditen deshalb ein klares Warnsignal.
2. Fragwürdiger Hintergrund von Robert Kendall