Ralf Jung17. Dezember 2024 | 17:38 | Lesedauer ca. 2 min | Autor: GoMoPa-Redakteur Peter Stracke

Vom Knast in den Millionen-Betrug: Die dubiose Karriere des Ralf Jung alias Frank Khan


Am 15. Dezember 2014 wurde der Rheinländer Ralf Jung (72) nach einer Haftstrafe wegen schweren Betrugs aus der JVA Ossendorf in Köln entlassen. Der Betrugsfall mit seiner niederländischen Firma Hypo Leasing Maastricht BV brachte ihn für viele Jahre hinter Gitter. Kaum frei, scheint Jung erneut in Betrugstaten verstrickt – diesmal als “Frank Khan” in Dubai.

Der glatzköpfige Ralf Jung links ist ein Screenshot aus einem Meeting, in dem er sich als Frank Kahn ausgab, rechts der alte und der neue Ausweis von Ralf Jung

Ralf Jung – Von der Haft in die Millionenmasche

Nach seiner Entlassung war Jung offiziell mittellos. Doch unter dem Alias “Frank Khan” soll er in Dubai ein Vermögen von 38 Millionen Euro aufgebaut haben. Als Key Account Manager der Aras Group DWC LLC, der Aras Consultancy FZCO und als geschäftsführender Inhaber der Infinity Group FZCO zog er erneut die Fäden. Dabei arbeitete er eng mit den in Dubai lebenden Mahmud-Brüdern aus Nordrhein-Westfalen, Ahmed Mahmud und Aschraf Mahmud, zusammen.


Vom LIDL-Filialleiter zum Multimillionär in Dubai | Interview mit Aschraf Mahmud

Ein Netzwerk des Betrugs

Jung versprach Investoren Finanzierungen und kassierte Vorkosten. Laut der Detektei CEOS gibt es mindestens 300 Geschädigte weltweit. Die angeblichen Investoren waren Schauspieler, die Betrugsillusionen aufrechterhielten.

Das Vermittler-Netzwerk reicht weit: Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Bankangestellte namhafter deutscher Banken spielten mit. Dabei spielte die Algebo Wirtschaftsberatungsgesellschaft GmbH aus Nürnberg ebenfalls eine zentrale Rolle. Algebo wurde von Thomas Leitner, einem wegen Steuerbetrugs verurteilten Ex-Geschäftsführer, und Massimo Mazziteli vertreten. 2022 wurde sie von Korbinian Dangel übernommen. Ob dieser etwas von den Betrügereien wusste? Man weiß es nicht.

2020 suchte eine Schweizer Maschinenbaufirma per Zeitungsanzeige nach einer Finanzierung von 10 Millionen Euro. Algebo stellte den Kontakt zu Jungs Netzwerk her und kassierte dafür exorbitant hohe Vermittlungsprovision. Danach wurde den Geschädigten ein vermeintlicher Finanzierungsabschluss in Dubai versprochen. Die Betrugsmaschinerie lief wie ein Uhrwerk: Algebo vermittelte, die Opfer flogen nach Dubai, und Jung alias “Frank Khan” zog sie über den Tisch.

Auch Uwe Scholz, Inhaber der Firma aabms UG aus Thüringen, war Teil dieses Netzwerks. Er trat als Vermittler auf und begleitete Geschädigte nach Dubai zu den angeblichen Finanzierungsverhandlungen.

Die Hamburger Kanzlei Björn Wrase erstritt 2021 am Oberlandesgericht Nürnberg 300.000 Euro Schadensersatz gegen Algebo (Aktenzeichen 2 U 779/21). Doch das war nur ein kleiner Teil des Schadens. Die Rolle von Bankangestellten ist ebenfalls nicht zu unterschätzen: Kreditabteilungsleiter lehnten Kreditanträge ab, boten im gleichen Atemzug Dubai-Kontakte an und kassierten 10-20 Prozent Provision von den Vorkosten der Opfer.

Ermittlungen laufen

Der Kölner Staatsanwalt Ulrich Bremer führt die Ermittlungen. Die Zielfahnder sind aktiv. Der Name “Frank Khan” wird Ihnen nicht länger helfen, Herr Jung. Am 30. Juni 2023 erstattete Anwalt Dr. Walter Späth aus Berlin Strafanzeige wegen Betrugs. Ihre Festnahme ist nur eine Frage der Zeit.

Kein Entkommen

Ralf Jung auf einer Kirmes in Holland copyright privat

Herr Jung, die Justiz wird Sie einholen. Sie werden mit einem Dach über dem Kopf sterben – dem Dach eines Gefängnisses. Ob das in Ihrem Alter erstrebenswert ist? Zweifelhaft.

Sie haben Vertrauen zerstört, Hoffnungen vernichtet und Existenzen ruiniert. Ihre Opfer verloren ihre Ehre – durch einen wie Sie: Einen schwulen Gewohnheitsverbrecher in einem gemieteten Ferrari. Nun denn ..




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