Energiekontor AG25. Oktober 2022 | 17:44 | Lesedauer ca. 5 min | Autor: Daniel Heestermann

Energiekontor AG: 15 Mio. Unternehmensanleihe 2022 für Problem-Windparks


Beim börsennotierten Bremer Windradpionier Energiekontor AG sind die Risiken drastisch gestiegen.

Die Energiekontor AG vertreibt gerade eine 15 Millionen Euro Unternehmensanleihe 2022: Kein Börsenhandel, Problemwindparks, 15% Konzerneigenkapitalquote.

Die letzte Stufenzinsanleihe XIV über 4,84 Millionen Euro, die im Oktober 2022 ausplatziert wurde, war schon dreist. Bei der aktuell vertriebenen Unternehmensanleihe 2022 wird es noch dramatischer.

Windrad der Energiekontor AG aus Bremen © Pressefoto Energiekontor AG

Das Geld dieser neuen völlig unbesicherten Unternehmensanleihe 2022 soll zum Beispiel als Darlehen in Windparks (© Pressefoto Energiekontor AG) fließen, die sonst keiner finanzieren würde, nicht einmal die Energiekontor AG selbst mit einem Betriebsmittelkredit.

Dreist von der Energiekontor AG war vor kurzem bereits folgendes

Der 2003 errichtete Windpark Altlüdersdorf in Oberhavel im Land Brandenburg mit 9 Windrädern © Energiekontor AG

Als Pfand für die Stufenzinsanleihe XIV, falls die Rückzahlung am Endtermin 31.12.2028 nicht klappen sollte, wurde der 19 Jahre alte Windpark Altlüdersdorf (© Foto Energiekontor AG) in Brandenburg angeboten. Für alle Windkraftanlagen der Energie AG gilt: Es gibt es laut Prospekt vom 15. September 2022 aber nur Nutzungsverträge lediglich bis mindestens Januar 2028. Im Fall Altlüdersdorf dürfen lediglich drei der neun Räder bis 31. Dezember 2031 weiterlaufen.

Außerdem, so die Dortmunder ECO-Reporter in ihrem Anlagecheck vom 28. September 2022: „Grundsätzlich kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass beispielsweise aufgrund von Umwelt- und/oder Standsicherheitsauflagen die Betriebsgenehmigung über 2023 hinaus entzogen wird.“

Zum Glück können die Zeichner dieser sechsjährigen Stufenzinsanleihe XIV an der Börse bereits ab dem 1. Dezember 2022 ihre Inhaber-Teilschuldverschreibungen wieder verkaufen.

Bei der neuen Unternehmensanleihe 2022 geht das leider nicht.

Kein Börsenhandel, Problemwindparks und Konzerneigenkapitalquote von nur 15 Prozent

 

Bei der aktuell angebotenen neuen 15 Millionen Euro schweren Unternehmensanleihe 2022 der Energiekontor AG, deren Vertrieb im September 2022 gestartet ist und deren Platzierung noch bis zum 31. Dezember 2023 läuft (ab 3.000 Euro, 7 Jahre Laufzeit, Jahreszins 4,5 Prozent), gibt es keine Möglichkeit eines Börsenhandels.

Im Prospekt vom 5. September 2022 der Unternehmensanleihe 2022 heißt es dazu: „Eine Handelbarkeit am geregelten Markt oder sonstigen gleichwertigen Märkten ist nicht vorgesehen.“

Die Unternehmensanleihe 2022 der Energiekontor AG hat aber noch weitere, viel größere Risiken.

Von links nach rechts die drei Niedersachsen: Vorstandsvorsitzender und Vertriebsboss Diplomkaufmann Peter Szabo (57) aus Oldenburg, Projekt-Vorstand Diplomingenieur Günter Eschen 60) aus Saterland und Eigenbetriebsvorstand Ex-Offizier Carsten Schwarz (39) aus Schwanewede © Pressefotos Energiekontor AG

Aber zunächst einmal seien die Verantwortlichen benannt. Die Prospektverantwortlichen stammen aus Niedersachsen und bilden den Vorstand der Energiekontor AG. Das sind CEO und Vertriebschef Diplomkaufmann Peter Szabo (57, links) aus Oldenburg, Projektvorstand Diplomingenieur Günter Eschen (60, mitte) aus Saterland und Betriebsvorstand Ex-Offizier Diplomvorstand Carsten Schwarz (39, rechts) aus Schwanewede.

Die Gründer, Aufsichtsratsboss Dr. Diplomwirtschaftsingenieur Bodo Wilkens (60, links) aus Bremen und Aufsichtsratsvize Sozialpädagoge und Biohandelskaufmann Günter Johann Lammers (64, rechts) aus dem niedersächsischen Moorheilbad Bad Bederkesa, halten zusammen 50,85 Prozent Aktien an der Energiekontor AG © Energiekontor AG

Sie werden kontrolliert von den beiden Gründern und Mehrheitseignern (zusammen 50,85 Prozent) Aufsichtsratsboss Diplomwirtschaftsingenieur Dr. Bodo Wilkens (60, links) aus Bremen und Aufsichtsratsvize Sozialpädagoge und Biohandelskaufmann Günter Johann Lammers (64, rechts) aus dem niedersächsischen Moorheilbad Bad Bederkesa.

Die Union Investment Privatfonds GmbH hält 5,18 Prozent an der Energiekontor AG. Die Universal-Investment-Gesellschaft besitzt 2,77 Prozent der Aktien. Die Energiekontor AG selbst hält einen Anteil von 0,04 Prozent. Der Rest ist Streubesitz.

Risiko 1: die Problem-Windparks




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