Die CONSORTIS Verwaltungs GmbH (Gottlieb-Dunkel-Str. 43+44, Berlin-Neukölln) meinte den Stein der Weisen gefunden zu haben. Ihren Anlegern wurden renditestarke Immobilien mit einer Steuerspar-, Mieteinnahmen und Wiederverkaufsgarantie angedreht. Verbraucherschützer warnen vor einem Schneeballsystem, initiiert von bekannten Akteuren aus der Berliner Schrottimmobilienszene.
Seit mehr als 30 Jahren kämpft Rechtsanwalt Jochen Resch für die Interessen geschädigter Anleger. Groß geworden war der Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht mit Klagen gegen Berliner Schrottimmobilienanbieter.
Ausgerechnet alt bekannte Akteure aus ebenjener Szene haben seit 2008 mit dem Berliner Immobilienunternehmen Consortis für Wirbel in der Branche gesorgt. Als einziges Unternehmen am Markt werben die Berliner mit einer Kapitalerhalts-Garantie.
Bei Abschluss eines Vertrags mit der Consortis-Gruppe erwerben die Anleger nicht nur eine Denkmalimmobilie, die ihnen mit dem Argument steuerlicher Abschreibungsmöglichkeiten, verkauft wird, sondern schließen auch einen Servicevertrag mit der Consortis ab, die ihnen in den nächsten zehn Jahren ein Steuersparmodell ohne Verluste verspricht.
So etwas ist allerdings unmöglich, wie Rechtsanwalt Jochen Resch erläutert:
Steuerlich kann man grundsätzlich beim Erwerb einer Eigentumswohnung die für den Erwerbskredit anfallenden Zinsen und das monatlich zu zahlende Hausgeld von seinem Jahreseinkommen abziehen, die Mieteinnahmen sind gegenzurechnen.
Sind die Kosten höher als die Einnahmen, können diese Verluste in der Steuererklärung angegeben werden und führen dann zu einer Steuerermäßigung. Steuernsparen erfordert also zwingend Verluste. Ohne Verluste gibt es keine Steuerersparnis!
Aktuell vertritt Jochen Resch nach eigenen Angaben mehrere Anleger gegen die CONSORTIS Verwaltungs GmbH unter der Führung des Berliners Daniel Volbert (41). Der Verdacht des Verbraucheranwalts ist, dass es sich bei der Consortis-Gruppe um ein Schneeballsystem handelt.