Nachdem laut letztem Performancebericht 2019 fünf von neun Wind- und Solarfonds wegen ungünstigen Wetters in Deutschland schlecht liefen, wie GoMoPa berichtete, geht der Ostfriese Tjark Goldenstein mit seinen neueren Fonds zumindest für die Solarprojekte nun weit weg über den großen Teich in die USA.
Goldenstein will jetzt auch mit seinem gerade in der Platzierung befindlichen, im Januar 2021 gegründeten Dachfonds Ökorenta Erneuerbare Energien 12 geschlossene Investment GmbH & Co. KG aus Aurich (wie schon mit den drei Vorgängerfonds) wieder als Zielobjekte in die Fonds des schwäbischen Emissionshauses HEP global GmbH aus Güglingen investieren, wie die Dortmunder ECOreporter in ihrem ECOanlagecheck am 23. April 2021 meldeten.
Anleger können in den neuen Ostfriesen-Wind-und-Solar-Fonds ab 10.000 Euro plus 5 Prozent Agio einsteigen. Das Kommanditeigenkapital soll bis zu 25 Millionen Euro betragen. Die Laufzeit geht über achteinhalb Jahre. Goldenstein prognostiziert eine Rückzahlung von 141 Prozent.
Die als Kooperationspartner ausgesuchten Schwaben konnten mit ihren acht Altfonds 2019 allerdings nur eine gute Bilanz hinlegen, weil die Altfonds in Bestandsparks in Deutschland, England und Japan und in zwei Spezial-AIFs investiert hatten, die wiederum in die Entwicklung von Solarprojekten investierten.
Doch mit ihren seit 2020 aufgelegten Fonds HEP-Solar Portfolio 1 und 2 gehen die Schwaben nun voll ins Bauherrenrisiko in den Vereinigten Staaten. Völliges Neuland für das Team um HEP-Gründer und CEO Christian Hamann, wie GoMoPa berichtete.
Bei HEP liegt die Hausforderung nach Einschätzung des Düsseldorfer Branchendienstes k-mi” kurz- bis mittelfristig in der Integration der neuen US-amerikanischen Tochtergesellschaften.”
Ob sich die Ostfriesen dieses zusätzliche Risiko leisten können, ist fraglich.
Laut ÖKORENTA-Performancebericht 2019 liegen bei den neun Portfoliofonds, die bereits Auszahlungen an Anlegerinnen und Anleger geleistet haben, die Auszahlungen zweimal im Plan, zweimal über Plan und in fünf Fällen unter der Prospektprognose. Letzteres gilt insbesondere für die drei zuerst aufgelegten Fonds, während deren Laufzeit es mehrere (sehr) schwache Windjahre in Deutschland gab.
Was für eine Zeitbombe tickt da in Aurich?
2017 erreichte das Windaufkommen in Deutschland 92,5 Prozent des langjährig zu erwartenden Mittelwertes. Für das Geschäftsjahr 2017 haben die sieben betreffenden ÖKORENTA Zweitmarkt-Fonds im Durchschnitt rund 10 Prozent an die Anleger ausgezahlt.
Und auch bei der Hitzewelle 2018 (in fast allen deutschen Landeshauptstädten kam es zu den längsten Hitzewellen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881) standen viele Windräder still. Dennoch schütteten die ÖKORENTA-Fonds zwischen 3 und 18 Prozent aus, bezogen auf das verwaltete Eigenkapital von 123,434 Millionen Euro, obwohl die Fonds nicht selten kumuliert im Minus lagen.
Bei den Ökorenta-Fonds gehen 65 Prozent des Kapitals in Windprojekte und 35 Prozent in Solarprojekte.
Die Laufzeiten aller Fonds sind noch nicht beendet, so dass es sich um Zwischenstände handelt. Ein wirtschaftlicher Erfolg der Fonds ist erst nach deren Auflösung am Ende der jeweiligen Laufzeiten komplett ersichtlich. Mit Dachfonds, die er wie am Fließband auflegt, bleibt Tjark Goldenstein erst einmal immer flüssig. Nun denn…