Seinen ganz großen Coup landete der Mobilfunk-Vetrags-Makler Rene Schindler (44) aus Ebmath, einem Ortsteil von Eichigt im sächsischen Vogtland, im Jahr 2008.
Da gab es noch keinen Digitalfunk. Und er rüstete mit seiner damaligen Geschäftspartnerin Steffi Bauer (38) über die Polizeigewerkschaft GdP 67.000 Polizisten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Berlin sowie Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen mit Telefon-Simkarten aus, damit sie untereinander und zu ihren Dienststellen kostenlos telefonieren können.
Die Provision für diesen Rahmenvertrag soll 1 Million Euro betragen haben. Das Geld soll unter anderem an die Schweizer Firma CTS Invest AG in Zürich (Alfred Escher Straße 9) geflossen sein, an der Schindler beteiligt sein soll.
Die CTS Invest AG soll für die Tochterfirma BAUER Concept GmbH im Schloßweg 4 im Ebmath ein heruntergekommenes Rittergut gekauft und ihm neuen Glanz verliehen haben. Die Firma war mehr als zwei Jahre Hauptsponsor des Fußall-Landesligisten SV Merkur 06 Oelsnitz im Vogtland, des Heimatklubs von Ex-Eintracht-Frankfurt-Kicker (1991) Andre Köhler (52) aus Klingenthal im sächsischen Erzgebirge.
Die BWL-Absolventin Diplombetriebswirtin Steffi Bauer und ihr Vertriebsleiter Rene Schindler wurden vor sieben Jahren von der örtlichen Presse als Wirtschaftswunder von Vogtland gefeiert.
Doch im Oktober 2012 trat Steffi Bauer als Geschäftsführerin zurück. Neuer Geschäftsführer wurde Michael Schricker (56) aus Posseck. Am 12. April 2017 wurde vom Amtsgericht Chemnitz das Insolvenzverfahren eröffnet. Gesetzlicher Vertreter ist die CTS Invest AG aus Zürich.
Rene Schindler hatte 2013 in der Tucholskystraße 18-20 in Berlin Mitte seine eigene Kommunikations-Maklerfirma gegründet: die bc connect GmbH. Sie zog 2017 nach Bekanntwerden der Insolvenz über die BAUER Concept GmbH auf das Rittergut nach Ebmath um. Laut Internetauftritt betreut die bc connect GmbH 633 Geschäfts- und 274 Privatkunden in drei Mobilfunknetzen und mit 7 Providern.
Doch wie der Finanznachrichtendienst GoMoPa.net heute von mehreren Kunden des Maklers erfuhr, soll Schindler vom Wirtschaftswunder-Makler zu einem Mobilfunk-Raubritter gewechselt sein und soll seit zwei Jahren Mobilfunkshops und Firmen mit falschen Rückvergütungs- und Rabattversprechen in finanzielle Nöte stürzen.
Am 20. Dezember 2017 werden etliche Kunden als Zeugen aussagen.
Dann findet vor dem Amtsgericht Chemnitz gegen Schindler ein Strafprozess statt, den unter anderem der langjährige Geschäftspartner Michael Schricker wegen Verletzung des Postgeheimnisses angestrengt haben soll.
Ein betroffener Kunde schilderte heute gegenüber GoMoPa.net:
Herr Schindler vernichtet ganze Existenzen, zerstört Ihr Netzwerk, und Ihre Freunde werden zu Feinden.
Die Vorgehensweise soll dabei immer die gleiche sein.
Schindler sucht Vertriebspartner, die für ihn kostenlose Mobilfunkkarten anbieten, vorzugsweise an kleine bis mittlere Unternehmen.
Es geht los mit 5 Karten. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Warum die Karten kostenlos sind, würde Schindler immer damit erklären, dass seine Firma die Nachfolgerin der Firma BAUER Concept GmbH ist, die mit der deutschen Polizeigewerkschaft einen großen Rahmenvertrag über 67.000 Karten abgeschlossen hat.
Diese Aussage unterlegt Schindler mit Zeitungsartikeln und Berichten im Internet, die diesen Abschluss beschreiben.
Aber: Dieser Auftrag mit der Polizeigewerkschaft, der DLRG, der GEW, und anderen ist Jahre her und zu einer Zeit abgewickelt worden, wo es Sonderkonditionen gab.
Diese Konditionen gibt es heute aber nicht mehr. Schindler soll aber die alte Story benutzen, um den Kunden seine Kompetenz und die angebliche guten Verbindungen zu Mobilfunkanbietern vorzugaukeln, die er aber schon sehr lange nicht mehr haben soll.
Ganz im Gegenteil: Die Mobilfunkanbieter Telekom, Vodafone, O2 und Mobilcom/Debitel soll ihm untersagt haben, Mobilfunkverträge zu vermitteln.
Mittlerweile soll Schindler keine Möglichkeit mehr haben, selbst Mobilfunkverträge einzureichen, da er überall gesperrt sei. Trotzdem würde er so tun, als ob er seine Kunden in diesen Rahmenvertrag (oder auch Verbandsrahmenvertrag) oder als IHK-Konditionen genannt, einbringen könnte.
Kunden berichten, dass Schindler seinen Kunden im Verkaufsgespräch “garantieren” würde, die normalen Konditionen in einen bereits bestehenden Rahmenvertrag einzubringen und die Konditionen bis zu 80 % zu reduzieren. Schindler rechnet so: