Die Berliner Kanzlei Dr. Schulte & Partner um Dr. Thomas Schulte ist Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden. Dieser Diebstahl der Identität führt zu absurden angeblichen Äußerungen des Gründungspartners der Kanzlei Dr. Schulte & Partner mbB, der sich als Opfer einer Internet-Stalking-Kampagne sieht.
Auf anonymen WordPressblogs kursieren gefälschte Interviews mit dem Juristen und anderen Kanzleimitarbeitern. Der Vorwurf gegen Dr. Thomas Schulte: strafrechtlich relevante Vergehen im Zusammenhang mit dem Skandal um den Goldhändler BWF-Stiftung.
Anleger haben nach aktuellem Ermittlungsstand rund 50 Millionen Euro in Goldsparpläne der BWF-Stiftung investiert. Bei einer Razzia von BaFin und Polizei wurden knapp vier Tonnen Gold beschlagnahmt. Bei 95 Prozent der BWF-Bestände soll es sich um Falschgold handeln, bestätigte auf Anfrage von GoMoPa.net die Staatsanwaltschaft Berlin.
GoMoPa.net sprach mit Dr. Schulte über die Betrugsvorwürfe und anonymes Stalking im Internet.
GoMoPa: Herr Dr. Schulte, im Internet kursieren derzeit kritische Interviews mit Ihnen auf anonymen WordPressblogs. Der Interviewer soll Oliver Mikus gewesen sein. Sie sehen sich als Opfer einer Verleumdungskampagne?
Dr. Schulte: Die Sache ist wirklich ein Problem. Oliver Mikus ist ein Diplom Ingenieur, der als Internetmitarbeiter unter anderem für unsere Anwaltskanzlei arbeitet. Er ist ein alter Freund und freier Mitarbeiter von mir und es besteht auch heute bestes Einvernehmen zwischen uns. Er hatte in seinem Namen eine ganze Reihe von Artikeln für mich und andere Auftraggeber verfasst und veröffentlicht. Auch die Identität von Oliver Mikus wird und wurde gestohlen.
Herr Mikus hat aber ein Interview, so wie es auf WordPress kursiert, niemals mit mir geführt. So eine Stalking-Attacke ist für unsere Anwaltskanzlei problematisch. Es lenkt zum Beispiel von einem Interview ab, dass ich der Neuen Juristischen Wochenschrift vor zwei Wochen gegeben habe zum Thema “Kampf gegen Geldwäsche!”
GoMoPa: In dem gefälschten Interview wird behauptet, dass Sie einer der Drahtzieher hinter der BWF-Stiftung sind, die aktuell von einem Falschgold-Skandal gebeutelt wird.
Dr. Schulte: Das wird da zwar behauptet, ist aber vollkommen absurd. Wir vertreten Tausende von Mandanten. Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit als Rechtsanwalt war ich auch in diesem Bereich tätig. Wir wehren uns ja seit dem Sommer 2014 mittels einer Strafanzeige gegen den Identitätsdiebstahl und die Verleumdungen.
Die Vorwürfe ich sei Hintermann der BWF-Stiftung, Chef hinter dem Chef oder ich hätte die Ideen entwickelt – diese perfiden, kriminellen Vorwürfe, die stimmen nicht!
GoMoPa: Im Interview wird behauptet, Sie seien als Compliance-Beauftragter der BWF-Stiftung aufgetreten und hätten mit der BaFin-Freiheit des Produkts geworben. Alles frei erfunden?
Dr. Schulte: Es ist so, dass wir im Rahmen unserer beruflichen Tätigkeit auch Beratungsleistungen erbracht haben. Das ist bekannt.
Es gibt aber auch verschiedene Gründe, warum ein solches Interview zu inhaltlichen Fragen in dieser Angelegenheit eine Fälschung sein muss: zum einen gibt es den notwendigen Respekt vor dem Staat. Es ist verboten aus Ermittlungs-Unterlagen zu zitieren; § 353d Strafgesetzbuch. Außerdem unterliegt die gesamte Anwaltskanzlei mit ihren Mitarbeitern dem Gebot der Verschwiegenheit gemäß § 43a Abs. 2 Bundesrechtsanwaltsordnung.
GoMoPa: Es gibt Gerüchte, dass diese Blogs und das Interview von einem Konkurrenten der BWF-Stiftung lanciert wurden. Haben Sie mehr Informationen als wir?