Grüne Investments mit anständiger Rendite – mit dieser Verkaufsmasche ließen sich die Anleger des Hamburger Emissionshauses Aquila Fonds WaldInvest I und KlimaschutzInvest I (Valentinskamp 70, 20355 Hamburg) davon überzeugen, ihr Erspartes den Fondsmanagern der Aquila Verwaltungsgesellschaft anzuvertrauen. Schwache Performance, nicht eingehaltene Versprechen und die Weigerung der Aquila-Chefs, Hendrik Hjalmar Frederik Böhrnsen (38) und Karsten Nebe (43), einen Anlegerbeirat zu installieren, rief die Anlegerschützer des Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V. auf den Plan.
Seit dem 9. November 2014 arbeitet der Berliner “Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz” (AAA) daran, mindestens 20 Prozent der Stimmberechtigten Anleger davon zu überzeugen, eine außerordentliche Präsenzveranstaltung für die Aquila Fonds WaldInvest I und Klimaschutz I einzuberufen. Das Ziel der Anlegerschützer ist die Etablierung eines Anlegerbeirats, der die Arbeit der Fondsgeschäftsführung überwachen soll.
Bisher verweigerte sich Aquila der Kontrolle durch einen Beirat mit der Begründung, dass dieser nicht von mindestens der Hälfte der Anleger gewünscht sei. Auf der letzten Gesellschafterversammlung wurde allerdings auch verhindert, die Gründung eines Beirats auf die Tagesordnung zu setzen, lästert ein Sprecher des Aktionsbundes.
Der Druck des Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz auf die Fondsgeschäftsführung fand viele Anhänger unter den Anlegern, die mittlerweile ernsthaft um die Zukunft ihres Investments fürchten. Denn ihr eingesetzte Kapital hätte längst zurückgezahlt werden müssen. Im Verkaufsgespräch wurden bei Zeichnung des Fonds für das Jahr 2014 sogar saftige Renditen versprochen.
Auch der Treuhänder wurde aktiv.
Pünktlich zum Weihnachtsfest, am 22. Dezember 2014, erhielten die Treugeber Post, in der angekündigt wurde, dass die Geschäftsführung dem Wunsch nach Gründung eines Beirats nachkommt, wenn mindestens 50 Prozent der Anleger dies wünschen.
Grund genug für das Aktionsbündnis, erneut an die Anleger heranzutreten und diese aufzufordern, der Einberufung einer Präsenzveranstaltung mit dem Ziel der Beiratsgründung zuzustimmen.
Tatsächlich stieß die Initiative auf fruchtbaren Boden und war dermaßen erfolgreich, dass das Aktionsbündnis am 11. März 2015 mitteilte, man habe die notwendige Anzahl von 20 Prozent der Stimmen beisammen:
Es ist geschafft: Über 500 Anleger mit einem Eigenkapital von jeweils mehr als 20 Prozent des Gesamtkapitals der beiden Aquila-Fonds haben eine Vollmacht zur Einberufung einer Präsenzversammlung erteilt.
In den Fonds Aquila WaldINVEST I und Aquila KlimaschutzINVEST I kann der AAA aufgrund der Vielzahl der Vollmachten nun im Namen und Interesse der Anleger handeln.
1) Einberufung einer Präsenzgesellschafterversammlung,
2) Änderung des Gesellschaftsvertrages “Beiratssatzung” und
3) Wahl eines Anlegerbeirates.Über die weitere Vorgehensweise werden wir informieren.
GoMoPa.net sprach mit dem Vorstand des Aktionsbündnis Aktiver Anlegerschutz e.V. (AAA), Thomas Lippert, über die aktuellen Vorgänge bei Aquila.