Stefan Keller (54) aus Aschheim spricht gern von einer “moralischen Verantwortung”, die er gegenüber seinen Anlegern habe. Im Augenblick will er 15 Millionen Euro Anlegergeld für eine unbesicherte Anleihe zum Bau eines Quartiers Hansapark Nürnberg einsammeln. Mit seiner neuen Emittentin Hansapark Finance GmbH aus dem Kellerweg 12 in Roth.
Mit seiner alten Gesellschaft te management GmbH aus der Mouginsstraße 26 in Aschheim legte er 2015 zwei Geldananlagen auf: die te Solar Sprint II und III GmbH & Co. KG.
Den Vertrieb und die Anlegerverwaltung übernahm die UDI GmbH mit Unternehmenssitz im Kellerweg 18 in Roth und Büroadresse in der Frankenstraße 148 in Nürnberg, die seit Januar 2017 auch von Stefan Keller geleitet wird.
1.100 Anleger warten allerdings seit letztes Jahr vergeblich auf die Rückzahlung ihrer Nachrangdarlehen in Höhe von rund 5 Millionen Euro (te Solar Sprint II) und rund 6,9 Millionen Euro (te Solar Sprint III).
Das Geld wurde unter Leitung von Keller an die Münchener Projektgesellschaften MEP Solar Miet & Service II und III GmbH als Kredite weitergereicht, die bis Februar 2019 ebenfalls von Stefan Keller geleitet wurden, die davon Solaranlagen auf Privatdächern baute und an die Hausbesitzer, die den Strom selbst nutzten oder verkaufen konnten, vermietet.
Allerdings scheiterte das Mietmodell, nachdem die Verbraucherzentrale NRW im März 2018 eine Abmahnung versandte, weil sich etliche der rund 8.500 Stromkunden beschwerten, dass sie schon seit etlichen Monaten Miete zahlen sollten, obwohl die Solaranlagen noch gar keinen Strom lieferten, weil der Anschluss zum Netzbetreiber fehlte.
Wegen der Kritik sprangen institutionelle Investoren ab, die die Solardachanlagen refinanzieren sollten.
Diese Projektgesellschaften gehören zur Unternehmensgruppe der Münchener MEP Werke GmbH aus der Mies-van-der-Rohe-Straße 6 in München. Auch hier stand Keller bis September 2018 als Geschäftsführer in Verantwortung.
Die bilanziell überschuldeten Projektgesellschaften lassen sich nun von der Muttergesellschaft MEP Werke GmbH retten.
Jedenfalls meldete Keller für die 2017 mit rund 3,6 Millionen Euro bilanziell überschuldete MEP Solar Miet & Service III GmbH laut Geschäftsbericht nur deshalb keine Insolvenz an, weil ein Privatinvestor der Muttergesellschaft MEP Werke GmbH ein Darlehen von 5 Millionen Euro gegeben hat.
Dieser Privatinvestor PI Advisory GmbH aus Klosterneuburg in Österreich legte dann noch einmal 14,2 Millionen Euro nach und besitzt nun 28,9 Prozent an der MEP Werke GmbH.
Zum Weiterbetrieb der MEP Solar Miet & Service II und III GmbH waren das frische Kapital aus Österreich gut genug.
Um die Nachrangdarlehensgeber auszulösen, die diesen MEP Solar Miet & Service II und III Gesellschaften überhaupt die Arbeitsaufnahme ermöglicht hatten, allerdings nicht.