Mehr als 200.000 Anleger hatten dem Finanzimperium des Vertriebsexperten Malte Hartwieg ihr Erspartes anvertraut. Nach diversen Strafanzeigen wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug und den Betrieb eines illegalen Schneeballsystems wird die Luft für den Finanzexperten immer dünner. Wegen Zahlungsschwierigkeiten haben Hartwiegs Anwälte ihr Mandat niedergelegt.
Die Staatsanwaltschaft München ermittelt derzeit gegen Malte Hartwieg und andere Beteiligte seines Finanzkonglomerats, rund um die Firmen dima24, Selfmade Capital, Euro Grundinvest und NCI. Am 15. Juli wurden im Zuge einer Großrazzia auch die Privaträume sowie weiteren Tatverdächtigen durchsucht.
Mit Schreiben vom 23. September 2014 überbrachten die Anwälte Klumpe, Schröder + Partner aus Köln, die mit der Suche nach Vermögenswerten sowie der außergerichtlichen Kommunikation mit Anlegern betraut war, den Anlegern der NCI- und Selfmade Capitals Fonds schlechte Nachrichten.
Im Zuge der Hausdurchsuchungen wurden scheinbar im großen Stil Vermögenswerte sichergestellt. Die Versuche des Unternehmers, die Pfändungen rückgängig zu machen, scheiterten offensichtlich, weshalb Hartwieg die zugesagten Honorare der Anwälte nicht mehr aufbringen kann.
Im Schreiben der Anwälte an die Anleger heißt es:
Wie Sie sicherlich der Presse entnommen haben oder anderweitig erfahren, ist es zwischenzeitlich bei diversen Beteiligten zu Durchsuchungsmaßnahmen seitens der Staatsanwaltschaft gekommen. In diesem Zusammenhang wurden auch Arrestpfändungen ausgebracht. Diese betreffen auch den Privat- und Gesellschafsbereich des Herrn Hartwieg, der bisher zugesagt hatte, die Kosten für die Fondsverwaltung und die Aufklärungsarbeiten bis zum Jahresende zu tragen.
Bemühungen des Herrn Hartwieg, die Pfändungen zu beseitigen um finanziell wieder handlungsfähig zu werden sind, wie er uns nun mitteilt, gescheitert. Er sieht sich daher nicht mehr in der Lage, seine Zusage der Finanzierung bis zum Jahresende einzuhalten. Bei einigen Gesellschaften seien zwischenzeitlich auch Insolvenzanträge gestellt worden.
Er hat uns daher gebeten, unsere diesbezügliche Tätigkeit einzustellen und auch die bisher erfolgte Beantwortung außergerichtlicher Schreiben sowie telefonische Anfragen von Anlegern nicht weiter fortzuführen.
Ob und in welcher Art und Weise gegebenenfalls unsere Bemühungen im eventuellen Auftrag von (vorläufigen) Insolvenzverwaltern fortgesetzt werden können, bleibt abzuwarten.
Ob auch das Mandat der Wirtschaftsdetektei Medard Fuchsgruber gefährdet ist, der wie die Anwälte von Hartwieg persönlich beauftragt und bezahlt wird, wollte GoMoPa.net vom Chef-Detektiv Fuchsgruber wissen. Leider erhielten wir bis Redaktionsschluss keine Antwort. Nun denn…