Es ist die Quadratur des Kreises, die von der Mama Earth Foundation auf den Philippinen angeboten wird: ein Investment in Umweltschutzprojekte unter Einhaltung sozialer Standards, das gleichzeitig die Investoren mit zweistelligen Jahresrenditen beglückt. Doch das Renditewunder im Ökomantel hat seine Tücken.
Der Verleger von Boots- und Yachtmagazinen Ulrich Kronberg (67), seines Zeichens Vorsitzender der Mama Earth Foundation, ist kein Freund von kleinen Visionen. Mit der Philippinischen Stiftung will der Hanseat die Welt verändern – zum Besseren, wie er stets betont. Das Ziel des Hamburger Umweltaktivisten und neuerdings Finanzunternehmers ist die Wiederaufforstung und der Schutz von Regenwäldern. Seine Mission treibt er vom Hamburger Büro der Mama Earth Stiftung (Neuer Wall 10, Hamburg) voran.
2013 und 2014 brachte die Pflanzung von 750.000 Mangroven im Golf von Davos der Mama Earth Foundation viel positive Presse. Unter anderem wurde die Initiative von der Umweltbank und dem Verein Rettet den Regenwald e.V. gefördert, die das Ziel, 1,2 Millionen neue Bäume zu pflanzen, gerne unterstützte.
Scheinbar ist dem Chef Ulrich Kronberg (Mama Earth Foundation) der letztjährige Erfolg ein wenig zu Kopf gestiegen.
Neuerdings wirbt die Stiftung um das Geld deutscher Privatanleger. Das Versprechen: mindestens 12,5 Prozent Rendite pro Jahr mit Investments in Mahagoni-Bäume. Jeder Setzling kostet die Anleger acht Euro. Ab einer Mindestmenge von 200 Bäumen ist eine Investition möglich.
Nach der Pflanzung sollen sich lokale Farmer um die Pflege der Bäume kümmern und erhalten im Gegenzug 50 Prozent des Verkaufspreises, wenn die Bäume nach 12 Jahren gefällt werden.
Bleibt der Holzpreis auf dem heutigen Niveau und überleben die Mahagoni-Bäume der Stiftung alle Unwetter in den nächsten 12 Jahren, erhalten die Anleger eine Auszahlung von 36 Prozent des erzielten Verkaufspreises. Vier Prozent des Verkaufspreises erhält nach dem vorgestellten Konzept die Mama Earth Foundation, rund zehn Prozent gehen für Erwerb der Bäume und Materialien drauf.
Obwohl die Farmer einen großen Teil vom Kuchen kassieren und die Mama Earth Foundation auch eine Gebühr verlangt, mit der sie unter anderem soziale Projekte finanzieren will, liegen die Renditeversprechen deutlich über denen der Konkurrenz, die ihre Anleger eher mit fünf bis sieben Prozent, als mit zweistelligen Renditen ködert.
Doch auch hierauf hat die Mama Earth Foundation eine Antwort. Durch die eigenen Baumschulen und den Verzicht auf Monokulturen (Anbau von Mahagoni und Kakao auf denselben Flächen) können die Kosten drastisch reduziert werden, erklärt die Stiftung auf der Webseite. Zudem gibt es durch den Verzicht auf Agio, Provisionen und Managementgebühren (abgesehen von der Umsatzbeteiligung in Höhe von vier Prozent) eine sehr sparsame Kostenstruktur.
Fehlende Sicherheiten der Mahagoni-Investments