Es war ein deutliches Signal der Kommanditisten, die bei den Hauptversammlungen in der letzten Märzwoche dem geplanten Befreiungsschlag der Hamburger Lloyd Fonds AG eine klare Absage erteilten. Jetzt muss das Fonds-Management sich eine neue Strategie überlegen.
Vier Wochen lang waren die Anleger von elf Lloyd-Schifffahrtsfonds dazu aufgerufen über das Schicksal der Fondsgesellschaften zu entscheiden. Die Verträge sehen vor, dass mindestens 75 Prozent der Stimmberechtigten dem Vorschlag des Managements folgen und für die Umwandlung ihrer Kommanditanteile in Aktien der Lloyd Fonds AG stimmen müssen. GoMoPa.net berichtete.
Bei den entscheidenden Gesellschafterversammlungen konnten Lloyds-Chef Dr. Torsten Teichert und seine Mannen zwar mehr als 50 Prozent der Stimmen für ihre Vorschläge gewinnen, das angestrebte Ziel einer Dreiviertelmehrheit bei allen Fonds wurde allerdings klar verfehlt. Die Pläne der Lloyds-Geschäftsführung sind also vorerst gescheitert. Und dennoch sieht Lloyds positiv in die Zukunft und möchte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft weiterhin forcieren.
In einer Pressemitteilung zum Thema heißt es:
Das Konzept der Schifffahrts-AG wurde von der Schifffahrtsbranche und auch der Mehrheit der Anleger in den KGs positiv aufgenommen. Über 50 Prozent der Kommanditisten stimmten bei einer insgesamt hohen Wahlbeteiligung für das Angebot und brachten damit ihr Vertrauen in die Lloyd Fonds AG und die geplante Neuausrichtung des Unternehmens zum Ausdruck. Sehr positiv fiel auch das Urteil an der Börse aus, belegt in einem deutlichen Kursanstieg bei einem lebhaften Aktienhandel. Die Investoren zeigen gerade in einem Umfeld, geprägt durch hohe Liquidität, sehr niedrige Zinsen und mangelnde Alternativen ein großes Interesse für aussichtsreiche Anlagen in Sachwerte. Die Lloyd Fonds AG hält daher an dem strategischen Ziel der Umwandlung des Unternehmens in ein börsengelistetes Schifffahrtsunternehmen fest.
Allerdings werden die Lloyds Fonds AG – Manager ihren Tatendrang noch eine Weile unterdrücken müssen.
Angesichts der Abstimmungsergebnisse wurde die für den 16. April 2015 geplante außerordentliche Hauptversammlung der Lloyd Fonds AG mit der geplanten Beschlussfassung über eine gemischte Bar- und Sachkapitalerhöhung abgesagt. Stattdessen soll das Angebot für die Anleger erneut analysiert und verbessert werden.
Lloyd Fonds schreibt hierzu: