Die beiden Duisburger E-Auto-Batterieproduzenten Thomas Krämer (46) und Dirk Heinrich Köster (58) müssen mit ihrer E-Stream Energy echt Nerven haben. Vielleicht liegt es daran, dass beide Manager in Luxemburg wohnen und Köster gerade weit weg auf Bali weilt.
Jedenfalls bietet die von ihnen geführte Ruhrgebiets-Batteriefirma E-Stream Energy GmbH & Co. KG mit Verwaltunssitz in Krefeld (Wilhelmshofallee 83) und Firmensitz in Duisburg (Feldstraße 8) seit November 2019 zwei jeweils 5 Millionen Euro schwere Firmenanleihen mit den Namen E-Stream Energy 4,25 % p.a. (2 Jahre Laufzeit bis 2022) und 4,75 % (5 Jahre Laufzeit bis 2024) ab einer Mindestzeichungssumme von 5.000 Euro an, obwohl wegen dreier vergangener, ähnlicher Batterie-Anleihen für den Zeitraum 2016 bis 2018 gegen Krämer und Köster die Staatsanwaltschaft Duisburg wegen des Verdachts auf Anlagebetrug ermitteln soll.
Über das von ihnen 1992 gegründete Fondshaus Timberland Fincance GmbH & Co. KG mit Verwaltungssitz in Krefeld (Hüttenallee 137) und Firmensitz in Duisburg (Feldstraße 8) hatten Krämer und Köster 2016 in Liechtenstein sowie in der Old Bakery Street 171, einer kleinen Gasse in Maltas Hauptstadt Valetta, die Batterie-Herstellerfirma E-Seven angemeldet. Krämer und Köster saßen im Aufsichtsrat der E-Seven.
E-Seven will eine leistungsstarke Batterie erfunden haben, die den Markt “revolutionieren” würde. Sie brauche keine aktive Kühlung, lade in 15 Minuten und wecke “großes Interesse der Automobilindustrie”, warb E-Seven.
Über die Krefelder Timberland Gruppe (Emittentin war die Timberland Securities Investment plc aus der Old Bakery Street 171 in Valetta auf Malta) konnten Anleger E-Seven-Anleihen kaufen. Drei Anleihen mit insgesamt 60 Millionen Euro Emissionsvolumen hat Timberland aufgelegt.
Krämer und Köster zogen sich zurück, nachdem die WirtschaftsWoche im September 2018 aufdeckte, dass die E-Autobatterie-Versprechen aus Malta einer Überprüfung nicht standhielten.
“Die in den Werbeprospekten der Firma E-7-Systems aufgeführten Alleinstellungsmerkmale” seien den Messungen “nicht zu entnehmen”, heißt es in einem Brief des Fraunhofer Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, der der WirtschaftsWoche vorliegt.