Peter Fitzek ist der selbsternannte Monarch des Königreichs Neudeutschland, das der Souverän und seine 3.500 Untertanen in der Lutherstadt Wittenberg in Sachsen-Anhalt ausgerufen haben. Eines seiner Ziel war die Reformation des deutschen Medizinsystems, doch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) machte Fitzek einen Strich durch die Rechnung. Sie verbot den Betrieb der “Neuen Deutschen Gesundheitskasse” und verdonnerte König Fitzek zur Abwicklung. Am Donnerstag, den 08.01.2015, endete der viel beachtete Prozess vor dem Amtsgericht Dessau-Roßlau.
Peter Fitzek, groß, schlank, 49, ist zwar kein Jurist, bestand aber vor dem Amtsgericht Dessau-Roßlau darauf, sich selbst zu verteidigen. Die Show wollte sich der selbsternannte König von Neudeutschland nicht von einem einfachen Verteidiger stehlen lassen.
Nachdem Fitzek einer Aufforderung der BaFin zur Abwicklung des unerlaubten Versicherungsgeschäfts der “Neue Deutschen Gesundheitskasse” nicht nachgekommen war, hatte die Bonner Finanzaufsicht rechtliche Schritte eingeleitet. Im Prozess forderte die Staatsanwaltschaft am letzten Verhandlungstag eine Freiheitsstrafe, da Fitzek mehr als zwei Jahre lang alle Warnungen und Aufforderungen der BaFin ignoriert hatte und in dieser Zeit etwa 320.000 Euro bei seinen Anhängern für die Krankenkasse seines Reichs eingesammelt hatte.
Doch Richter Jochen Rosenberg wollte der harten Forderung der Staatsanwälte nicht folgen und verurteilte Peter Fitzek zu einer niedrigen Geldstrafe von 4.200 Euro. Zusätzlich muss der selbsternannte Monarch die Verfahrenskosten tragen und den Verfall von Vermögenswerten ersetzen. In der Summe verdonnerte das Gericht Fitzek zur Zahlung von 46.000 Euro. Des Weiteren darf die “Neue Deutsche Gesundheitskasse” keinerlei Gelder mehr annehmen.