In 2008 mussten im Zuge der weltweiten Finanzkrise 18 offene Immobilienfonds liquidiert werden. Fast sieben Jahre später analysiert eine Studie der Kanam Grund Real Estate Asset Management, ob die Notschließung den gewünschten Effekt hatten.
Jahrelang schauten die Anleger der Immobilienfonds in die Röhre, nachdem ihnen mitgeteilt wurde, dass die Nachbeben der Finanzkrise ihr Investment derart angeschlagen hatten, dass die Fondsanteile nicht nur vom Handel ausgesetzt werden, sondern die Fonds direkt in Liquidation mussten. In der Konsequenz wurden die versprochenen Zinsen nicht bezahlt, Ausschüttungen nicht geleistet und der Handel am Zweitmarkt kam ins Stocken.
Um die Schieflage der Fondsgesellschaften zu überwinden, mussten nicht nur die laufenden Einnahmen und Vermietungen auf den Prüfstand, sondern die Emittenten sahen sich in der Situation möglichst schnell, aber trotzdem wirtschaftlich, die Immobilien abzuwickeln. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der viele Emittenten Assets veräußern wollten, um freie Liquidität zu schaffen.
Je nach Geschick der Fondsmanager und Qualität der Immobilien im Portfolio konnten viele Fonds sich erfolgreich sanieren, während andere auch in der Liquidation die Erwartungen enttäuschten, laut Kanam.
Die Studie der Kanam Grund Real Estate Asset Management mit dem Titel “Auflösende offene Immobilienfonds aus Anlegersicht” widmete sich der Frage, welche Fonds ihre Hausaufgaben gemacht haben und welcher Emittent noch eine Runde nachsitzen muss.
Ausgewertet wurde die Entwicklung von 18 Immobilienfonds, die seit dem Krisenjahr 2008 in Liquidation geschickt wurden. Das kumulierte Immobilienvermögen lag zu Beginn der Untersuchung bei 33 Milliarden Euro, verteilt auf 649 Immobilien. In der untersuchten Auflösungswelle wurden 355 Immobilien mit einem Verkaufspreis von 17,5 Milliarden Euro veräußert – mehr als die Hälfte des eingelegten Kapitals.
Allerdings war der Liquidationserfolg alles andere als homogen verteilt.