Man sollte meinen, dass Schauspieler und Medienmanager den Satz des Berliner Lyrikers und Dramatikers Bertold Brecht (1898-1956) aus der Dreigroschenoper von 1928 kennen würden, der da lautet: “Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?”. Speidel und Elbertzhagen verklagen ihre Banken.
Dennoch verließen sich die beliebte Münchener Schauspielerin Jutta Speidel (60, bekannt als Nonne Lotte aus der MDR-Serie Um Himmels Willen) und der Berliner Medienmanager Götz Elbertzhagen (55, Ex-Mann und Manager von Schauspielerin Jenny Elvers, Ex-Manager von David Bowie, Rolling Stones, Backstreet Boys, Marius-Müller Westernhagen, Herbert Grönemeyer) bei ihren privaten Geldanlagen zur Alters-Absicherung voll und ganz auf ihre Bankberater.

Sie versuchten gar nicht erst (wegen des Vertrauens und aus Zeitgründen), sich aus den Prospekten und Risikohinweisen eine eigene Meinung zu bilden und fielen damit leider am Ende bei ihren Investitionen voll auf die Nase.
Mit großer persönlicher Enttäuschung zogen beide Promis nun gegen die Banken vor Gericht. Diese sind sich keiner Schuld bewusst und streiten die Falschberatungsvorwürfe energisch ab.
Prozess Nummer 1: Jutta Speidel gegen HypoVereinsbank München (UniCredit)
Diese Woche Montag (10. November 2014) begann im Justizpalast München der Schadensersatzprozess von Jutta Speidel gegen ihre langjährige Hausbank, die HypoVereinsbank (UniCreditbank) in München.
Vor neun Jahren steckte die gutgläubige Schauspielerin und Tochter eines Patentanwalts 20.000 Euro in den Bau des mit 165 Metern Höhe zweitgrößten Riesenrades der Welt, “Singapore Flyer”. Das Rad dreht sich noch heute, aber ihre Fondsgesellschaft Great Wheel Beteiligungs GmbH & Co. KG in Liquidation aus der Bethmannstraße 7-9 in Frankfurt am Main hatte noch mehr Räder bauen wollen, so auch in Berlin und Orlando, und sich dabei verhoben. Auch die Einnahmen in Singapur fielen geringer aus, als erwartet.