Die IKB Deutsche Industriebank AG aus Düsseldorf hat endlich den mit Spannung erwarteten Sonderprüfbericht des Krefelder Rechtsanwalts und Wirtschaftsberaters Dr. Harald Ring vom 24. Februar 2014 zur mutmaßlichen Aktionärstäuschung veröffentlicht.
Wenn auch mit Zähneknirschen: “Der Inhalt des Berichts deckt sich in Teilen nicht mit der Ansicht der IKB.”
Das Ergebnis des Sonderprüfers Dr. Ring ist ja auch nicht schmeichelhaft. Eine der zu klärenden Grundfragen des Langgerichts Düsseldorf (Akteinzeichen 31038/09 [Akt E]), das die Prüfung beauftragte, lautete: Ist den Aktionären durch eine getürkte Jubelmeldung von Ex-Vorstand Stefan Ortseifen (63) jeweils ein Vermögensschaden entstanden?
Die Antwort des Sonderprüfers lautet in dem über 1.800 Seiten langen Bericht: Ja.
Diese Antwort hat weitreichende Konsequenzen für alle betroffene Anleger, die wegen der falschen Jubelmeldung vom 20. Juli 2007 ihre Aktien behielten oder sich damit eindeckten. Laut Meldung habe die Bank im I. Quartal 63 Millionen Euro operativen Gewinn gemacht und sei von der US-Marktkrise nur mit maximal 9 Millionen Euro, also leicht verkraftbaren Verlusten für die Bank betroffen.
Zehn Tage später brach die IKB unter der Last von zehn Milliarden Euro Miesen zusammen, musste gerettet werden. Die Aktien stürzten um 80 Prozent.