Der Hedgefonds Lone Star Europe Holdings, L.P. aus Hamilton auf den Bermudas, der 95,88 Prozent der rund 633 Millionen Aktien der angeschlagenen Düsseldorfer IKB Deutsche Industrie Kreditbank AG hält, hatte den übrigen Free-Float-Aktionären im letzten Sommer noch 55 Cent pro Aktie als Barabfindung für eine vollständige Übernahme der IKB geboten. Zu diesem Preis war die Aktie auch im Freiverkehr der Börse Hamburg im IV. Quartal 2016 gehandelt worden.
Doch inzwischen hat die texanische Muttergesellschaft der IKB aus der Lone Star Gruppe, die LSF6 Europe Financial Holdings, L.P. aus Dallas, am 2. Dezember 2016 in einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen, auch die restlichen 4,22 Prozent der Aktien in einem sogenannten Sqeeze out (Herausquetschen der anderen Aktionäre) zu übernehmen. Die LSF6 will die Minderheitenaktionäre nun mit einer Barabfindung von lediglich 49 Cent abspeisen.
Die LSF6 ist indirekt über die IKB an 199 weiteren Unternehmen in Deutschland beteiligt.
Ihr gehören beispielsweise 86,83 Prozent an der Brunnenstraße 105-109 Berlin Grundbesitz gmbH, die in Berlin Gesundbrunnen ein großes Shoppincenter mit Kaufland, Fitnessstudios bis hin zum Western Union Agenten betreibt. Die LSF6 hält auch 45,75 Prozent an der Tempelhofer Hafen GmbH & Co. KG und 36,6 Prozent an der Euroselect Development Fonds Verwaltungsgesellschaft in Essen. Oder auch 22,88 Prozent an der Hafenspitze Verwaltungsgesellschaft in Hamburg-Altstadt.
Die 49 Cent Barabfindung pro IKB-Aktie sei laut Mitteilung der LSF6 von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft testiert worden. Die LSF6 schrieb im Januar 2017:
Die Angemessenheit der Barabfindung ist durch die Baker Tilly Roelfs AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf als der vom Landgericht Düsseldorf ausgewählten und bestellten sachverständigen Prüferin geprüft und bestätigt.
Doch das wollen sich die Minderheitsaktionäre nicht gefallen lassen, wie der Siegburger Rechtsanwalt Hartmut Göddecke dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net mitteilte: