Was hätte es für eine Erfolgsstory werden können. Die Hoffmann AHG SE aus der Kaiserstraße 183 in Karlsruhe füllte vor sieben Jahren eine kleine, aber feine Marktlücke.
Welches Autohaus hätte auch Nein gesagt, wenn einer daherkommt und sagt: Ich verkaufe Ihre Autos ins Ausland und packt sofort das Geld auf den Tisch inklusive deutscher Mehrwertsteuer. Der ausländische Käufer zahlt dann an den Zwischenhändler den Autopreis ohne Mehrwertsteuer, aber plus einer Servicegebühr von lediglich 400 Euro bei einem Fahrzeugwert von unter 30.000 Euro beziehungsweise 1,4 Prozent des Fahrzeugwertes darüber.
Der Zwischenhändler kümmert sich um die Ausfuhrpapiere und holt sich die Mehrwertsteuer vom deutschen Fiskus zurück. Der ausländische Käufer holt seinen Wagen dann vom deutschen Händler ab.
Der Hoffmann AHG SE zog mit dieser Idee auch sofort Großkunden an Land. Zum Börsenstart der Hoffmann AHG SE im Sommer 2011 bescheinigte Analyst Thorsten Renner von der GSC-Research GmbH Düsseldorf:
Hierzu zählt beispielsweise die Deutsche Bahn AG mit ihrer Tochter DB Fuhrpark Service GmbH. Diese betreibt mit ihren drei Standorten Frankfurt, Cloppenburg und Schweinfurt das Flottenmanagement für den Fuhrpark der Deutschen Bahn und (über den 24,9-prozentigen Anteil an der BwFuhrparkService GmbH) auch der Bundeswehr. Allein die Deutsche Bahn veräußert im Jahr rund 8.000 Fahrzeuge, von denen 400 bis 450 in den Export gehen. Mit der Gewinnung dieses Kunden gelang der Hoff-mann AHG gleich mit einem der Big Player der Einstieg in diesen Markt.
Mit der Sixt AG wurde eine weitere Kundengruppe erschlossen, nämlich die der Miet- wagenunternehmen. Diese weisen besonders hohe Umschlagsraten hinsichtlich ihres Fuhrparks aus. Früher managte Sixt die Verkäufe von Fahrzeugen ins Ausland selbst, doch im Zuge von Kosteneinsparungsmaßnahmen und Personalveränderungen wurde die hierfür notwendige Expertise im eigenen Haus abgegeben. Die Wahl eines externen Dienstleisters hierfür fiel auf die Hoffmann AHG, die somit neben den Autohäusern und der genannten Bahn-Tochter ein drittes Kundenfeld erschließen konnte.
Das Geschäft, für die ausländischen Kunden gegenüber deutschen Autohäusern in Vorkasse zu gehen, verschlang viel Geld.
Aber für die Geldbeschaffung ist ja die Börse da. Vielleicht wäre es ja auch gut gegangen, wenn nicht ausgerechnet der Totmacher von Karlsruhe, Paul Ernesto Benalcazar Bosmediano (59), die Firma mitgegründet hätte und mit seiner berüchtigten Firma Tophedge AG aus Königstein im Taunus (Im Haderheck 3) und Karlsruhe (Rahel-Straus-Str. 3) als Großinvester den Kapitalgrundstock der Hoffmann AHG SE von 270.000 Aktien zu je einem 1 Euro gelegt hätte.
Die Bonner Finanzmarktaufsicht BaFin warnte 2014 vor Kaufempfehlungen von Aktien des Auto-Katalysator-Recyclers Provaluta Recycling SE von Direktor Paul Bosmediano. Auch bei dieser Firma ist Bosmedianos Tophedge AG als Großinvestor beteiligt.
Die Pressesprecherin für Wertpapierhandel der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in Frankfurt, Dominika Kula, teilte dem Finanznachrichtendienst GoMoPa.net mit: