Das Helveg Institut aus Höxter in Nordrhein-Westfalen ist weder eine Forschungs- noch eine Lehranstalt, sondern lediglich eine Mandantenschaufel für den Schuldner-Anwalt Hans Walter Asmus aus Lehrte bei Hannover in Niedersachsen. Der allerdings schon vor zehn Jahren in einem SPIEGEL-Bericht über gewerbsmäßige Pleitegeier als solch ein Exemplar sein Fett wegkriegte.
Damals war Rechtsanwalt Asmus laut Spiegel für die niedersächsische Taurrus GmbH tätig, die von dem Ehrendoktor Thomas Schmuck (damals 40) und dessen Frau geleitet wurde. Wer den Lockungen des Ehrendoktors auf Hilfe bei Schuldenproblemen folgte, landete häufig viel viel tiefer im Schlamassel, als er ohnehin schon ist. Denn “diskret, professionell, fachkundig” (so seine Werbung) agierte der kommerzielle Schuldenberater vor allem beim Eintreiben der eigenen Gebühren.
Gleich zu Beginn kassierte Taurrus bis zu 536 Euro, unter anderem für “Telefondienste”. Danach waren Monat für Monat fünf Prozent der Tilgungsraten fällig. “Gewerbsmäßiger Wucher”, fand die Staatsanwaltschaft Hannover und hatte deshalb Ende Juni 2005 Anklage gegen den Taurrus-Chef und dessen Frau erhoben.
Anwalt Asmus wiegelte damals gegenüber dem SPIEGEL ab: Er habe nur ein paar Mandanten von Taurrus übernommen.
Doch kurz darauf tauchte Asmus wieder als dubioser Schuldnerhelfer auf.
Diesmal über ein Helveg Institut, das zunächst nur “Schuldnerhilfe – keine Rechtsberatung” anbot, um dann aber doch alle Gläubigerakten des Kunden und die Finanzanalyse, die ein Außenmitarbeiter zuhause beim Kunden anfertigte, dem Rechtsanwalt zu Vergleichsverhandlungen und zur “treuhänderischen Verwaltung und Ausschüttung der vereinbarten Gelder an die Gläubiger” zu übergeben.
Das Helveg Institut erfüllt so gut wie alle Punkte einer Checkliste für Insolvenzraffkes, die die Schuldnerberatung Berlin und die Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin e.V. erarbeitet und die vom Finanznachrichtendienst GoMoPa.net Anfang 2009 veröffentlicht wurde, um unseriös arbeitende Schuldnerberater für Laien erkennbar zu machen.